Vorbild: Noch während des WK II suchte die britische Admiralität ein strahlgetriebenes Flugzeug für Trägereinsätze. Bei der RAE (Aerodynamics Flight) baute man den zweiten Prototyp der Vampire für die Bedürfnisse des Trägereinsatzes um. Die LZ551/G flog umgebaut erstmals im Mai 1945. Nach einer umfangreichen Erprobung führte Lt Cdr Eric Brown am 03. Dezember 1945 die erste Trägerlandung auf der HMS Ocean durch. Es war gleichzeitig die erste Landung eines Jets auf einem Flugzeugträger überhaupt. Diese Maschine ist heute noch im FAA Museum erhalten.
Aufgrund einer folgenden Ausschreibung worin die nötigen Änderungen spezifiziert wurden, bestellte die Admiralität am 21. März 1947 30 Sea Vampire F.20. Allerdings wurde diese Bestellung im Januar 1948 schon wieder auf 18 Exemplare reduziert. Alle diese Maschinen wurden aus Vampire FB.Mk.5 zu F.20 umgebaut. Dabei wurden insbesondere die Landeklappen, die Luftbremsen und das Fahrwerk modifiziert und ein Fanghaken montiert. Bis zum Juli 1949 waren die Arbeiten an allen 18 Exemplaren abgeschlossen. Faltflügel besaßen diese Maschinen übrigens nicht, denn sie konnten ohne Probleme mit den vorhandenen Fahrstühlen auf den Trägern transportiert werden.
Bis 1956 wurden diese 18 Maschinen bei der Fleet Air Arm eingesetzt.
Bausatz: CMR hat seit einiger Zeit diverse Vampire Bausätze im Angebot und so lag es nahe neben der Fleet Air Arm F.20 auch den Prototyp der Sea Vampire zu liefern. Diese gab es zuvor noch nie als Bausatz. Im stabilen Stülpkarton von CMR befinden sich gut verpackt 65 Resinteile, zwei Vacukanzeln, gelbe Masken, ein Fotoätzteilbogen, die übersichtliche Bauanleitung mit Vorbildteil und ein Decalbogen. Ein paar Resinteile sind für andere Versionen vorgesehen und werden nicht benötigt.
Der Bau beginnt auch hier mit dem Cockpit. Das ist auch hier ein Bausatz für sich. Diverse Fotoätzteile müssen noch durch Falten in Form gebracht werden. Natürlich verbaut man hier bei Eduard hergestellte und mehrfarbig bedruckte Teile. Das auch Sitzgurte vorhanden sind ist hier selbstverständlich. Allerdings darf man im kleinen Rumpfbug das Gegengewicht nicht vergessen. Natürlich gibt es in der Bauanleitung einen Hinweis dafür.
Der Fanghaken kann optional in abgesenkter oder eingefahrener Position montiert werden. Die Fahrwerksbeine bestehen in diesem Kit aus dem stabilen schwarzen Resin. Fahrwerksscheren und die äußeren Felgen der Hauptfahwerksteile sind aus Fotoätzteilen. Sehr dünn und fein strukturiert sind die Fahrwerksklappen. Natürlich können die Landeklappen in ein- oder ausgefahrener Position montiert werden. Auffällig sind die über den Leitwerksausleger herüberreichenden großen Klappen. CMR liefert für diesen Bausatz keine Außenlasten, denn das Original flog „blank“.
Interessant und hilfreich ist der sechs A4-Seiten umfassende Vorbildteil. Alle Decals sind ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Sehr nützlich sind natürlich die Masken für die Klarsichteile.
Bemalung:
Fazit: Ein interessantes wichtiges Vorbild der Royal Navy wurde hier für den fortgeschrittenen Flugzeugmodellbauer gut umgesetzt. Für diese Zielgruppe ist der Kit sehr empfehlenswert.
Literatur:
de Havilland Twin-Boom Fighters Vampire, Venom and Sea Vixen, Barry Jones, Crowood Press 2004, ISBN 1-86126-681-2; | |
de Havilland Vampire – Warpaint Series No. 27, W.A. Harrison, Warpaint Book. |
Volker Helms, Godern (Februar 2011)