Vorbild: Bereits 1935 schlug Oberst Erich von Manstein vor, Sturmartillerieeinheiten aufzustellen, die mit ihrer starken Bewaffnung auf kettengetriebenen Fahrgestell der direkten Unterstützung der Infanterie-Divisionen dienen und in der Lage sein sollten, feindliche Bunker, Stellungen und Ähnliches zu zerstören. Sturmgeschütze konnten aufgrund des fehlenden Turmes nicht nur schneller, leichter und kostengünstiger hergestellt werden als reguläre Panzerkampfwagen, durch den Aufbau war außerdem die Möglichkeit des Einbaus einer wesentlich leistungsstärkeren Kanone gegeben, wodurch sich viele Sturmgeschütze in der Rolle als Panzerjäger bewährten. Die Kanone war in die Front des Fahrzeuges eingelassen, zum groben Ausrichten musste das gesamte Fahrzeug gedreht werden, während die Feinausrichtung über ein Kugelgelenk erfolgte. Weitere Vorteile neben dem geringeren Preis waren die niedrigere Silhouette und die starke Panzerung im Frontbereich.
Die Ausführung E war gegenüber den Vormodellen A bis D stark überarbeitet worden. An den Seiten des Aufbaus wurden gepanzerte Seitenkästen angebracht, die eine erweiterte Funkausrüstung aufnehmen konnten. Fahrzeuge die nicht die erweiterte Funkausrüstung der Führungsfahrzeuge hatten, konnten 50 Schuss für ihre Kanone mitführen, statt der 44 Schuss der Führungsfahrzeuge. Zusätzlich verlegte man die Scharniere der Wartungsklappen am Bug von außen nach innen. Im Dezember 1941 wurde befohlen an allen in Fertigung befindlichen StuG III folgendes Zubehör anzubringen:
Alle diese Änderungen sollten auch an den im Einsatz befindlichen Fahrzeugen nachgerüstet werden. Die Ausführung E wurde von der Firma Alkett von September 1941 bis März 1942 gebaut. 284 Sturmgeschütze mit den Fahrgestellnummern 90751 bis 91034 verließen die Produktionsstätte.
Bausatz: Im Gegensatz zu manch anderen Herstellern mit ihren prall gefüllten Kartons fällt hier auf, dass nicht viel für die Restekiste abfallen wird und dementsprechend der Inhalt kleiner ausfällt. Der Bausatz verfügt über sauber gespritzte Plastikteile verteilt auf 10 hellbraune, 4 dunkelbraune Spritzrahmen mit Einzelgliederketten, Ober- und Unterwanne, Klarsichtteile, zwei Bögen Ätzteile, ein Abziehbilderbogen, Kupferdraht, ein kleiner Rahmen mit Miniaturflügelmuttern sowie ein gedrehtes Geschützrohr aus Messing.
Die Qualität und Detaillierung der einzelnen Bauteile fällt sehr zufriedenstellend aus. Über eine Innenausstattung verfügt das Modell nicht. Lediglich auf die Lafettierung der Panzerwaffe wurde eingegangen. Ein Fauxpas ist dem Hersteller bei der Beschriftung der Gummibandagen von Lauf- und Stützrollen passiert. Wie man in der heutigen Zeit aus dem weltbekannten Reifenhersteller Continental "Continentau" machen kann bleibt mir ein Rätsel. Der Fehler lässt sich jedoch mit etwas Schnitzen korrigieren. Beim Bau sind keine Nacharbeiten zu erwarten. Die Auswurfmarkierungen befinden in nicht sichtbaren Bereichen.
Die beiden Ätzteilbögen dienen wie immer der Ausgestaltung filigraner Beschläge und abgeflachter Anbauteile.
Bemalung: Die sechszehnseitige Bauanleitung ist klar und übersichtlich aufgebaut, führt durch 17 Bauabschnitte. Bei den Farben bezieht sich Bronco auf Hobby Color, Mr. Color, Humbrol und Tamiya. Der versatzfrei und sauber gedruckte Abziehbilderbogen lässt zwei verschiedene Varianten zu:
Fazit: Bei den momentan reichhaltig angebotenen Sturmgeschützen verschiedener Hersteller kann es schwierig werden das nötige Käuferpotential zu finden. Da muss das Preisleistungsverhältnis stimmen. Bronco ist das offensichtlich gelungen. Trotz des kleinen Patzers ein empfehlenswerter Bausatz für die Freunde der deutschen Panzerwaffe.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b direkt.
Alexander Hilbig, Berlin (Juli 2017)