Vorbild: Der LT vz.35 war ein in der Tschechoslowakei entwickelter leichter Panzer. Von 1935 bis 1938 stellten die Firmen Škoda und ČKD 424 Exemplare (Fahrgestell-Nr.: 50001–50424) dieses Panzers her. Er wurde im Jahre 1936 mit der Bezeichnung Škoda LT vz. 35 in Dienst gestellt. 126 Panzer wurden nach Rumänien exportiert, wo sie unter der Bezeichnung R-2 eingesetzt wurden. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die Tschechoslowakei im März 1939 wurden 202 Exemplare als Panzerkampfwagen 35(t) von der Wehrmacht übernommen. Das (t) stand dabei für "tschechisch".
Hinsichtlich Bewaffnung und Panzerung war das Fahrzeug etwas schwächer als der Panzer III, jedoch dem Panzer II deutlich überlegen. Er stellte eine sofortige Bereicherung im Arsenal der Wehrmacht kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges dar. Das sehr ausgewogene Fahrwerk und das zuverlässige Getriebe verliehen dem Panzer eine gute Mobilität. Der Hauptnachteil war die genietete Konstruktion der Panzerung. In der Originalkonfiguration für die tschechischen Streitkräfte hatte das Fahrzeug eine Besatzung von drei Mann. Für den Einsatz in der Wehrmacht wurde unter Verzicht auf 6 Schuss der Hauptwaffe und 900 Schuss MG-Munition Platz für ein viertes Besatzungsmitglied geschaffen.
Bausatz: Bronco hat eine weitere Variante des Panzer 35t herausgebracht. Diesmal kann man das Ausgangsmuster Skoda LT Vz 35 und gleichzeitig die rumänische Variante R2 bauen. Diese Varianten unterscheiden sich durch die Heckform am Turm. Der R2 aus Rumänien hatte zwei Heckplatten mit der Grundform eines stumpfen Winkels. Beim Original des LT Vz35 war es nur eine leicht gebogene Platte.
Der Bausatz besteht aus vier A4-Spritzrahmen aus gelben Kunststoff, einem A5-Rahmen und einem im A6 Format. Der Kunststoff ist gut zu verarbeiten. Das Modell verfügt über eine fast komplette Inneneinrichtung im Fahrerbereich. Mit Trennwänden, Sitzplätzen, sogar das Lenkgestänge. Das Getriebe des Fahrzeuges war direkt am Motor angeflanscht, der jedoch leider fehlt. Schade bei so ein Topmodell.
Die Kette muss aus Einzelgliedern zusammengesteckt werden. Bei guten Willen bleibt sie beweglich.
Das Geschützrohr ist aus Kunststoff und gut gelungen. Aber als Messing-Drehteil sieht es eben feiner aus. Das gilt natürlich auch für das Bord-MG.
Ein kleiner Bogen aus Klarplastik liefert die Teile für die Sichtblöcke, ein "großer" Bogen mit Ätzteilen für diverse Anbauten. Nicht alle sollte man ersetzen.
Die Bauanleitung ist sehr gut gestaltet. Alles übersichtlich in 29 Abschnitte untergliedert. Sie ist ein schwarz/weiß und teileweise Farbdruck mit 23 Seiten.
Bemalung: Der Decalbogen enthält Material für sieben Varianten. Darunter für drei rumänische, zwei ungarische und je ein bulgarisches bzw. slowakisches Fahrzeug.
Fazit: Dieses Set ist dem geübten Modellbauer sehr zu empfehlen. Das Preis/ Leistungsverhältnis ist Spitze.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b direkt.
Holger Syring, Berlin, (Mai 2017)