Vorbild: Die DFS 230 wurde als Lastensegler für eine Besatzung von einem Piloten und neun Soldaten entwickelt und im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen (Wehrmacht und Luftwaffe) vielfach für Luftlandungen eingesetzt. Zu internationaler Bekanntheit gelangte dieses Flugzeug durch die spektakuläre Befreiungsaktion des Diktators Benito Mussolini aus dem Hotel Campo Imperatore am Gran Sasso in den Abruzzen, welches im September 1943 unter der Bezeichnung "Unternehmen Eiche" stattfand.
Die Entwicklung dieses Segelflugzeuges für Lastentransport begann bereits weit vor dem zweiten Weltkrieg und bereits im Jahr 1936 existierte ein Prototyp, der von der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) vorgestellt werden konnte. Dieser Typ ging, nachdem er unter anderem von Hanna Reitsch getestet worden war, als DFS 230 A-1 in Serie. Die DFS 230 war ein abgestrebter Schulterdecker mit einem rechteckigen Rumpfquerschnitt. Der Flugzeugrumpf bestand aus einem geschweißten Stahlrohrfachwerk mit Stoffbespannung. Die einholmigen trapezförmigen stoffbespannten Tragflächen hatten gerundete Flächenspitzen und waren an der Tragflächenvorderkante mit Sperrholz beplankt. Für den Start besaß die DFS 230 ein abwerfbares Radfahrwerk; gelandet wurde auf einer dreifach gefederten hölzernen Gleitkufe. Als Bewaffnung konnte hinter der Flugzeugkanzel ein MG-15 Kaliber 7,92 mm installiert werden. Die Serienfertigung der DFS 230 lief im Juli 1939 im Werk in Sonneberg an. Bis zum 30. Juni 1940 wurden die ersten 109 Segler ausgeliefert. Von der A-Version gab es die Baureihen A-2 und A-3, wobei aus den Unterlagen nicht hervorgeht, ob auch eine A-1 gebaut wurden. (Auszüge aus Wiki)
Bausatz: Bronco nimmt nun nach dem englischen Gleiter Horsa ein weiteres Segelflugzeug im Maßstab 1:35 in sein Sortiment auf. Die insgesamt elf Spritzlinge aus hellgrauem und transparentem Plastik sind in einem relativ großen und stabilen Stülpkarton untergebracht. Die Aufteilung ist wie folgt:
Gußast A: Hauptteile für Flugzeugrumpf
Gußast B: Innendetails für den Rumpf inklusive Gitterrahmen
Gußast C: Weitere Innendetails wie Hauptgitterrahmen
Gußast D und E: Flügelteile
Gußast F: Klarsichtteile für Fenster und Flugzeugkanzel
Gußast M: 3 x Gewehre und Fallschirmgewehr
Ohne Bennennung: Teile für vier Fallschirmjäger Figuren
Kleiner Ätzteilebogen mit Gurten für den Piloten
Alle Teile sehen hervorragend aus und mir gefällt besonders gut, dass der Rohrstrukturrahmen separat ausgeführt ist und nicht an den Innenseiten des Rumpfes aufgeprägt wurde. Die Oberflächenstruktur der Bespannung ist sehr überzeugend dargestellt und alle Teile entsprechen hinsichtlich Dimensionen sehr gut dem Original. Schade ist nur, dass für die Mannschaftssitze keine separaten Gurte vorhanden sind. Diese müsste man separat, zum Beispiel bei Eduard, kaufen.
Auch schön ist das MG-15 zur Verteidigung nach hinten, jedoch habe ich mich dazu entschlossen mir ein High Tech Teil aus dem Hause GasPatch zu gönnen.
Bauanleitung/ Bemalung: Als Bauplan erhält man ein farbiges 15 seitiges Heft in DIN A4, das in 16 Baustufen durch den Bauprozess führt. Die Abbildungen sind sehr übersichtlich und verständlich. Die Angaben zur Bemalung einzelner Teile finden sich in jedem Bauabschnitt sowie für das gesamte Flugzeug auf den vier letzten Seiten für vier unterschiedliche Ausführungen. Zusätzlich ist eine Seite für Bau und Bemalung der vier Figuren vorgesehen. Für die Auswahl der passenden Farben findet man eine übersichtliche Tabelle mit Code Angaben für Farben von Hobby Color, MR Hobby, Humbrol und Tamiya.
Es liegt ein umfangreicher Abziehbilderbogen mit Markierungen für vier unterschiedliche Flugzeuge bei:
Fazit: Ein sehr schöner Bausatz, der vorbehaltlos empfohlen werden kann. Besonders interessant sind die Abzeichen, mit deren Hilfe man auch rumänische Varianten bauen kann.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Gert Brandl, Berlin (November 2018)