Vorbild: Der Konstrukteur Henri Mignet hatte in den 1920er Jahren schon einige Versuche unternommen ein kleines Flugzeug zu entwickeln, das als Bausatz quasi von Jedermann zu einem Flugzeug zusammengesetzt werden konnte. Als Einsitzer sicher so etwas wie der Vorgänger der Ultraleichtflugzeuge.
Erste Erfolge hatte er mit seiner HM-8, tatsächlich kamen Amateure mit diesem Flugzeug klar. Ihr folgte die HM-13, die erste Himmelslaus, mit Zweiachsensteuerung. Die neue Konstruktion war ein Tandem mit zwei ungefähr gleich großen Flügeln. Der Pilot wirkte mit dem Steuerknüppel direkt auf den Anstellwinkel des vorderen Flügels ein. Mignet schaffte außerdem die Querruder ab, indem er das Seitenruder vergrößerte und für eine automatische Querstabilität sorgte. Dieses neue Flugzeug zeichnete sich dadurch aus, dass es sich automatisch in die Kurven legte und ein Trudeln nicht so einfach zuließ. Der vordere Flügel produzierte mit dem Hinterflügel eine Spaltwirkung, die das Abreißen der Strömung am hinteren Flügel verhinderte. Bei zu geringer Geschwindigkeit sank die Pou-du-ciel wie ein Fallschirm mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 3 m/s mit einem Neigungswinkel von 45° zu Boden.
Am 10.September 1933 absolvierte Mignet den ersten Flug mit der weiterentwickelten HM-14. Diese wurde mehrere hundert Mal nachgebaut und hatte vorallem in Frankreich großen Erfolg. Infolge mehrerer katastrophaler Abstürze 1935 kam es zu einem Flugverbot. Nach Windkanalversuchen in Frankreich und in Großbritannien änderte Mignet 1936 das Tragflügelprofil und an anderen Punkten, die Zentrierunfälle unmöglich machen sollten. Die HM-14, nun erneut zugelassen, bildete die Basis für eine allgemein zugängliche Luftfahrt. Allein in Großbritannien wurden ca. 200 dieser Kleinflugzeuge gebaut.
Heute hängt die Himmelslaus in dem einen oder anderen Museum und hat sicher Brengun dazu inspiriert, mal ein Modell davon auf den Markt zu bringen. In 1/144! Gott allein weiß warum.
Bausatz: Es ist ein Mixbausatz aus Resin- und Fotoätzteilen. Anders als bei manchem Modell, bei dem die Fototätzteile ein KANN sind, sind sie hier ein MUSS. Beide können nicht ohne einander. Der Minirumpf, die Tragflächen, das Seitenleitwerk, die Räder und der Motor, soweit überhaupt als solcher erkennbar, sind aus Kunstharz hergestellt. Alles andere sind Fototätzteile.
Bemalungsvarianten:Ein passender Decalbogen mit ein zwei privaten Betreibern der HM-14 liegt dem Bausatz bei.
Fazit: Das ist eine echte Miniatur. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, wie man das Model bastelt. Eine echte Herausforderung für Könner! Ich hoffe eines Tages ein gebautes Modell auf einer Ausstellung bewundern zu können. Ich bin gespannt!
Uwe Dammaschek, Berlin (Januar 2015)