Vorbild: Die Messerschmitt Bf 109T-2 ist eine weniger bekannte Variante dieses Messerschmitt-Jagdflugzeuges. Ihre Geschichte ist eng verbunden mit dem einzigen deutschen Flugzeugträger "Graf Zeppelin" der immerhin einen Fertigstellungsgrad von ca. 90% erreichte. Als Erprobungsträger diente die Bf 109V17 mit der Kennung D-IYMS. Sie erhielt vier Katapultbeschläge, einen Fanghaken sowie einen Abweiserbügel vor dem Hauptfahrwerk. Natürlich wurden im Innern auch noch diverse Änderung durchgeführt.
Die Trägervariante T-1 entstand dann aus der Bf 109E-7/N bzw. Z. Sie konnte ebenfalls mit dem 300l Zusatztank ausgerüstet werden. Die Spannweite wurde auf 11.08 Meter erhöht und auch die Tragflächenstruktur verstärkt. Bei Fieseler entstanden zwischen April und Juni 1941 die 70 Serienexemplare. Die ersten sieben wurden als T-1 mit der kompletten Trägerausrüstung gebaut und die restlichen 63 wurden für den küstengestützten Einsatz als T-2 fertiggestellt. Deren Einsatz erfolgte zunächst in Norwegen zum Küstenschutz. Dann sollten sie zu T-1 umgebaut werden aber der Bau der "Graf Zeppelin" wurde 1943 wieder eingestellt. Erneut wurden die Bf 109T-2 von Küstenbasen eingesetzt. So flogen sie Helgoland Abfangeinsätze gegen die Alliierten Kampfflieger. Nachdem sie Ende 1943 aus den Kampfverbänden abgezogen worden waren wurden sie bei der Nachtjagd und den Schulverbänden aufgebraucht.
Bausatz: Das Erscheinen der Messerschmitt Bf 109T-2 im Maßstab 1/72 bei Brengun war eine Überraschung. Zuvor gab es die T-Variante bei MPM (1990er Jahre) und Hasegawa. Beide waren nicht mehr erhältlich. So ist dieser Bausatz sehr willkommen. In der kleinen attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich sehr gut verpackt drei graue Spritzlinge mit 48 Spritzgussteilen, sechs Klarsichtteile, sieben Resinteile, ein Decalbogen und die übersichtlich kleine Bauanleitung. Ein paar Teile sind für die E-Variante vorgesehen und wandern in die Restekiste.
Der Bausatz ist so gestaltet, dass man durchaus noch E-Varianten erwarten kann. Man hat hier mit wenigen Teilen eine sehr schöne Detaillierung hingelegt. Außen gibt es eine sehr feine versenkte Strukturen. Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. So gibt es sehr schöne Strukturen an den Rumpfinnenseiten. Das Instrumentenbrett hat schöne Strukturen und muss bemalt werden. Der Pilotensitz ist recht ordentlich aber materialbedingt etwas zu massig. Mit ein paar Sitzgurten kann man diesen jedoch aufwerten.
Der Rumpf entsteht aus zwei Hälften und die Motorabdeckung gibt es separat. Dadurch entfällt die lästige Naht zwischen den MGs. Brengun liefert den Lufteinlauf für die Rumpfseite als Resinteil oder auch in Spritzguss. Das Seitenruder ist ein separates Teil und die beiden Hälften des Höhenleitwerks werden mittels der üblichen Streben zum Rumpf hin abgestützt. Die Tragfläche für die E wanderte ja in die Restekiste. Bevor man die Fläche zusammenfügen kann sollte man die beiden Lufteinläufe der Kühler frei legen. Hier ist ein wenig Grat zu entfernen.
Die Landeklappen gibt es einzeln. Alle Ruder haben scharfe Hinterkanten. Aus einem Stück besteht die Drei-Blatt-Luftschraube. Das Fahrwerk samt Rädern sieht gut aus. Selbst die Hauptfahrwerksräder haben ein ordentliches Profil. Die klare dünne Kanzel wird aus drei Teilen zusammengesetzt. Wer will, der kann sie ja offen ankleben.
Die Farbangaben sind in Englisch und Tschechisch. Auf der Kartonrückseite befinden sich die Bemalungsschemen. Der Decalbogen ist tadellos gedruckt und es gibt auch einige Wartungsmarkierungen.
Bemalungen:
Fazit: Ein gut gemachter Bausatz der Messerschmitt Bf 109T-2 in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer und für diesen sehr zu empfehlen.
Erhältlich ist dieser Bausatz bei BRENGUN in der Tschechischen Republik (zu erreichen über www.BRENGUN.cz).
Literaturempfehlung:
Messerschmitt Bf 109 T - Die Jäger der Graf Zeppelin Francis L. Marshall Marshall Verlag 2002 ISBN 978-3000082207. |
Volker Helms, Godern (Januar 2019)