Vorbild: Den Auftrag für 500 A-36A mit Bombenträgern, Sturzflugbremsen und verstärktem Flügel erhielt North American am 16. April 1942. Das war noch vor dem ersten Flug einer seriengebauten P-51 für die USAAF. NA verstärkte eine P-51 an den stark beanspruchten Stellen entsprechend und die hydraulisch betätigten, aus Aluminiumguss hergestellten, Sturzflugbremsen wurden eingebaut. Dadurch wurde der gesamte Flügel der P-51 umkonstruiert.
Die erste A-36A(42-83663) war im September 1942 fertig und hatte im nächsten Monat den Erstflug. Bewaffnet war die A-36A mit sechs Kaliber .50(12,7mm) MGs. Davon waren zwei im Bug und je zwei in jeder Tragfläche. Da die USAAF die A-36A unter 3600 Metern Höhe einsetzen wollten, erhielt das Flugzeug den Allison V-1710-87. Der Lufteinlauf dafür wurde umkonstruiert und erhielt eine größere Öffnung. Die USAAF bestellte in der Folge 310 P-51A's. Diese waren im Prinzip A-36A bei denen die beiden MGs im Bug und die Sturzflugbremsen fehlten. Angetrieben wurden sie von einem Allison V-1710-81. Die Bombenhalterungen unter den Tragflächen wurden dort zumeist nur für Zusatztanks benutzt. Die A-36A wurden bis 1944 im Mittelmeerraum und im Pazifik als Jagdbomber eingesetzt. Sie wurden von NA als Apache und von der USAAF als Mustang bezeichnet. Großbritannien erhielt eine A-36A(EW998) zu Versuchszwecken.
Bausatz: Kürzlich überraschte Brengun aus Tschechien mit einer A-36 Apache in 1/72. Diese wird in zwei Verpackungen angeboten. Einmal gibt es den Bausatz als USAF(! eigentlich USAAF) und als RAF Variante. Der Unterschied liegt nur in den Decals. Zuvor gab es in 1/72 die A-36 nur als Bausatz von Condor/special hobby.
In der typischen kleinen etwas unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt drei beige Spritzlinge mit 65 Einzelteilen, ein Klarsichtrahmen mit fünf Teilen, ein Resinteil, ein kleiner Fotoätzteilbogen die Bauanleitung und ein Decalbogen. Die Teile sind der heutige Standard von Brengun. So gibt es schöne Kleinteile und feine versenkte Strukturen. Ein paar Teile sind für andere Vorbilder bestimmt und so gibt es noch etwas für die Restekiste.
Der Bau beginnt auch hier mit dem Cockpit. So gibt es einen leicht gewölbten Cockpitboden und separate Seitenkonsolen. Das Instrumentenbrett hat schöne erhabene Strukturen aber kein Decal. Sitzgurte gibt es leider auch nicht. Hier muss man wohl auf den hauseigenen Detaillierungssatz warten. Das Visier hat Brengun nachgebildet.
Die Luftschraube ist einteilig. Das einzige Resinteil ist für den großen Lufteinlauf unterm Rumpf. Ruder und Landeklappen haben scharfe Hinterkanten. Leider sind die einzigen Fotoätzteile sind für die Sturzflugbremsen. Das Fahrwerk sieht ordentlich aus und die Klappen haben von innen auch schöne Strukturen. Die inneren Klappen sind am Boden verschlossen. Leider gibt es hier nur eine einteilige Kanzel. Diese ist aber dünn und schön durchsichtig.
Leider sind die Bemalungshinweise nur verbal und es gibt keinen Bezug auf ein Farbsystem. Der Decalbogen enthält die wichtigsten Markierungen. Wartungshinweise gibt es keine.
Bemalungen:
Fazit: Schon aus der Kiste kann ein schönes Modell der A-36A in 1/72 entstehen. Wer mehr möchte, der muss auf diverse Sets von Brengun warten. Sehr empfehlenswert!
Erhältlich ist dieser Bausatz bei BRENGUN in der Tschechischen Republik (zu erreichen über www.BRENGUN.cz).
Literaturempfehlungen:
Allison Engined Mustangs Walk Around Number 13 squadron/signal publications 1998 Carrollton Texas ISBN 0-89747-386-8, |
|
P-51 Mustang in detail & scale Part 1 D&S VOL. 50 squadron/signal publications1996 Carrollton Texas ISBN 1-888974-02-8, |
|
P-51 Mustang in action Aircraft No. 45 squadron/signal publications 1981 (Erstauflage) Carrollton Texas ISBN 0-89747-114-8. |
|
North American A-36A Apache Przemyslaw Skulski Mushroom Publishing 2012 ISBN 978-8361421450. |
Volker Helms, Godern (Oktober 2017)