Supermarine Spitfire Mk. Vb – Floatplane

BRENGUN - BRP72009 Spritzguss mit Fotoätzteilen - 1/72

Vorbild: Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Norwegen kam bei der RAF die Idee nach einem wassergestützten Jagdflugzeug auf. Als Versuch wurde 1940 eine Supermarine Spitfire Mk I modifiziert. Sie wurde auf Schwimmer der Blackburn Roc gestellt. Danach verschwand das Konzept in der Schublade, denn Norwegen war verloren. Diese Spitfire beendete ihr Dasein in der sogenannten Luftschlacht um England.

Nach den Kriegseintritt Japans wurde 1942 eine Spitfire Mk. V mit einem Paar Schwimmer mit einer Länge von 7,80 Metern versehen. Angetrieben wurde diese Spitfire von einem Merlin 45 mittels eines Vier-Blatt-Propellers. Das Seitenleitwerk wurde vergrößert und eine Kielflosse hinzugefügt. Später wurde der Merlin 61 verbaut. Später kamen zwei weitere bei Folland modifizierte Spitfire hinzu. Diese kamen im Nahen Osten zum Einsatz. Sie erreichten ca. 520 km/h. Anfang 1944 wurde noch eine Spitfire Mk. IX mit diesen Schwimmern versehen. Kurz danach wurden die Versuche eingestellt.



Bausatz: BRENGUN aus Tschechien bringt hiermit eine exotische Variante der Spitfire in 1/72 heraus. Hierbei handelt es um eine Kombination des bekannten AZ-Bausatzes der Spitfire Mk. Vb mit neuen Schwimmern. Die meisten Bauteile sind bekannt. AZ liefert offenbar auch das neue Heck und die Luftschraube. Von BRENGUN kommen die vier Teile für die Schwimmer. So befinden sich in der attraktiven Schüttbox befinden sich 62 hellbraune und acht graue Spritzgussteile, zwei Klarsichtteile, ein Resinteil, ein kleiner Fotoätzteile, zwei Decalbögen und die Bauanleitung.



Die Detaillierung der Bauteile ist voll auf der Höhe der Zeit. Es gibt feine versenkte Strukturen und feine Details. Gegenüber Azmodels hat BRENGUN den Ätzteilbogen neu erstellt. Jetzt gibt es auch die vermissten Sitzgurte im Cockpit. Das restliche Cockpit ist ansonsten recht solide und die Rumpfhälften bieten noch innen vorbildgerechte Strukturen. Da die einteilige Klarsichthaube recht dick ist, reicht es so aus. Klar sollte man alles schön bemalen und die Strukturen hervorheben.

Die beiden Seitenruderversionen liegen separat bei und die beiden Teile des Höhenleitwerks sind auch einteilig. Da AZ die Tragfläche aus so aufgebaut hatte, dass sich die Ruder auf den oberen Hälften befinden, kann man eine recht spitze dünne Tragflächenhinterkante realisieren. Die Fotoätzteile dienen für die Antenne und der Detaillierung der Schwimmer. Die Luftschraube ist einteilig. Das gilt auch für die beiden Klarsichtteile. Selbst die Rückspiegel hat man bei BRENGUN nicht vergessen.



Es gibt eine Übersicht für die Anbringung der Wartungshinweise und als Bemalungsanleitung dienen die Seitenansichten auf der Kartonrückseite. Für die Farbangaben werden originale britische Farbtöne angegeben. Alle Decals sind ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Leider gibt es keine weitergehenden Informationen zum Vorbild.



Bemalungen:

  1. Spitfire Mk. Vb, W3760 während der Versuche, 1942;
  2. Spitfire Mk. Vb, W3760 in der späteren Phase der Tests, 1942;
  3. Spitfire Mk. Vb, EP751 und EP754 als Einsatzmaschinen der RAF, 1942.

Fazit: Ein gut gemachter Short-Ran-Bausatz der Spitfire Mk. Vb mit Schwimmern für den fortgeschrittenen Modellbauer.

Erhältlich ist dieses Bausatz u.a. direkt bei BRENGUN in Tschechien (zu erreichen über www.BRENGUN.cz).

Literaturempfehlung:

The Supermarine Spitfire Part 1: Merlin Powered
Modellers Datafile 3
SAM Publications 2000
ISBN 0-9533465-2-8

Volker Helms, Godern (November 2013)