Vorbild: Der mit Raketenantrieb betriebene Abfangjäger Me 163 Komet war wohl das innovativste Fluggerät, welches in der Endphase des Zweiten Weltkrieges bei der ehemaligen deutschen Luftwaffe noch zum Einsatz kam. Die Messerschmitt 163B war das Endprodukt einer Reihe von Forschungsarbeiten des Aerodynamikers Dr. Alexander Lippisch, die mit Segelflugzeugen begannen und mit diesem aerodynamisch ausgefeilten Jagdflugzeug endeten Die Me 163 wurde mittels eines Walter HWK 509 A Raketenmotors auf eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 930 Km/h beschleunigt.
Das diese Flugwerte und der Fortschritt bei der Aerodynamik natürlich auch für die Alliierten sehr interessant waren, liegt auf der Hand. So wurden erbeutete Maschine in Testprogrammen der Briten, US-Amerikaner und der Sowjetunion erprobt. Aufgrund der Gefährlichkeit der beiden Treibstoffe wurden wohl fast nur antriebslose Gleitflüge durchgeführt.
Ein nicht offizieller genehmigter Flug mit Antrieb wurde von Husum aus durch den bekannten Testpiloten Eric Brown der Royal Navy um den 17.Mai 1945 herum durchgeführt. In einem in den 1990er Jahre mit ihm geführten Fernsehinterview beschrieb er die Flugeigenschaften für ein schwanzloses Flugzeug als gut.
Modell: Vor etwas mehr als einen Jahr ist in der Plastiklinie von Brengun die Komet (siehe hier) erschienen. Nun kommt dieser Bausatz in einer weiteren Variante auf den Markt. Die Plastikteile zeigen sich unverändert und somit liegt der Unterschied naturgemäß in den Abziehbildern und dem Karton mit den Bemalungshinweisen.
Daher werde ich nicht weiter auf die schon bekannten Plastikteile eingehen. Um eine Wiederauflage wie z.B. oft bei Revell vorhanden, handelt es sich ja auch an sich nicht. Daher sind keine Alterungserscheinungen anzutreffen.
Der rund 5 x 5 cm große Abziehbilderbogen ist glänzend gedruckt und sehr gut ausgeführt. Dies kann z.B. an den feinen weißen Linien erkennen, welche die Hoheitsabzeichen umgeben. Insgesamt sind für die zwei Bausätze in der Box drei Optionen enthalten:
Die Bemalungs- und Positionsangaben der Decals finden sich in farbiger Form auf der Rückseite des Kartons. Die Farbangaben sind dabei ohne Bezug auf ein Programm.
Fazit: Mit dem vorliegenden Bausatz bietet Brengun in einer guten Qualität dem Käufer die Möglichkeit, den Weg der Vorbilder zu folgen und die Me 163B während der Erprobung durch die Alliierten in 144facher Verkleinerung zu zeigen. Eine klare Empfehlung für den etwas erfahrenen Modellbauer.
Erhältlich sind die Bausätze und Zurüstsätze von Brengun direkt beim Hersteller unter www.brengun.cz.
Sebastian Adolf, Gaimersheim (August 2018)