Vought V-156F "Vindicator in Aéronavale Service"

Azur (MPM production s.r.o.) A113 - Spritzgussbausatz mit Resinteilen 1/72

Vorbild: Ende 1934 erhielt Vought von der US Navy einen Entwicklungsauftrag für einen Erkundungsbomber. Nach Vergleichstest mit der XSB3U-1, einer Doppeldeckerkonstruktion von Vought, zeigte sich sehr schnell die Überlegenheit der XSB2U-1. So bestellte die US Navy eine Erstserie von 54 Exemplaren. Es folgten dann 58 Exemplare der SB2U-2 und 57 SB2U-3 für die US Navy. Letztere hatten eine verbesserte Panzerung, größeres Tankvolumen und einen stärkeren Motor. Unter der Bezeichnung V-156F oder auch V-156B lieferte Vought 24 von 40 bestellten Flugzeugen an die französische Marine. Gedacht waren diese eigentlich für den Flugzeugträger Bearn. Da dieser veraltet war, kamen die Flugzeuge im Mai 1940 von Landbasen zum Einsatz. Einige französische V-156-F wurden von der deutschen Luftwaffe erprobt.



Frankreich bestellte im März 1940 noch weitere Vought. Diese Bestellung wurde an Großbritannien umgeleitet. Zuvor wurden sie nach britischen Standards umgerüstet. Technisch lagen sie zwischen den US Navy-Versionen SB2U-2 und SB2U-3. Den britischen Exemplaren blieb der harte Kriegseinsatz erspart.

Bausatz: Vor einigen Jahren hatte man im Hause MPM sowie beim Label Azur schon eine Vought Vindicator im Maßstab 1/72 im Angebot. Dieser Bausatz wurde jetzt gründlich überarbeitet. Es kamen ein paar neue Spritzguss- und Resinkleinteile hinzu. Bei dem Label special hobby gibt es mehrere Versionen davon. Azur liefert jetzt hier einen auf heutigen Niveau befindlichen Kit dieser Reihe. In dem stabilen Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei graue Spritzlinge mit 85 Bauteilen, ein Rahmen mit drei Klarsiichtteilen, sieben Resinteile, ein Decalbogen und die neue Bauanleitung. Letztere ist inzwischen mehrfarbig gedruckt. Das schafft deutlich mehr Übersichtlichkeit und erleichtert die Farbzuordnung bei der Bemalung.

Die Stoffstruktur ist fein nachgebildet und es gibt feine versenkte Strukturen bei diesem Short-Run-Bausatz. Das Cockpit entsteht aus 18 Einzelteilen. Wer will, der kann unbedingt noch französiche Sitzgurte ergänzen oder auf das Detailset von MPM warten.



Der Motor entsteht aus zwei Teilen. Dieser verschwindet in der aus drei Teilen bestehenden Motorhaube. Die Tragfläche besteht klassisch aus drei Großbauteilen. Die beiden Hälften des Höhenleitwerks besitzen eine scharfe Hinterkante. Das Fahrwerk sieht ordentlich aus. Damit schließe ich die Fahrwerksscheren ausdrücklich mit ein. Die Abwurfwaffen werden an sehr feinen Aufhängungen befestigt. Zwei kleinere Bomben sind aus Resin. Die Kanzel besteht aus einem Stück und ist sehr klar.



Die Farbangaben sind für das System von GUNZE. Der kleine bei AVIPRINT tadellos gedruckte Decalbogen enthält keinerlei Wartungshinweise.

Bemalungsvarianten:

Fazit: Ein sehr gründlich überarbeiteter Bausatz der französischen Vought Vindicator für den fortgeschrittenen Modellbauer und nur für diesen zu empfehlen.

Erhältlich sind die Bausätze von Azur im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Volker Helms, Godern(Februar 2014)