Vorbild: Das Hochdecker-Jagdflugzeug PZL P.11 war eine logische Weiterentwicklung des Vorgängers PZL P.7. Der Erstflug des Prototyps fand im August 1931 statt. Im Dezember flog der zweite Prototyp mit einem anderem Motor. Jetzt wurde ein Bristol Mercury IVA mit 537 PS eingebaut. Die Motorverkleidung wurde nach neuen aerodynamsichen Kenntnissen geändert und als Towendring ausgebildet.
Von der ersten Serienversion P.11a wurden 25 Exemplare gebaut. Ab 1934 folgte die P.11c. Hier wurden einige deutliche Veränderungen vorgenommen. So wurden das Seitenleitwerk, die Tragflächen, der Rumpf und der Motoreneinbau geändert. Es sollten optional zwei weitere MGs eingebaut werden. Zumeist hatten die 175 gebauten Exemplare nur ein Paar Mgs. Für den Export entstanden 50 P.11b.
Nach dem Überfall auf Polen kämpften diese mit zwölf Stafflen PZL. P.11 gegen die angreifenden deutschen Wehrmachtsverbände. Kurz vor dem Ende der Kampfhandlungen flüchteten die letzten flugfähigen P.11c nach Rumänien, das damals mit Polen eine gemeinsame Grenze hatte. Die Weiterentwicklung PZL P.24 wurde nur für den Export gebaut.
Bausatz: Nachdem es bisher die PZL P.11 als recht einfachen Bausatz in Polen gab, der Heller-Bausatz schon lange nicht mehr produziert wurde, war es an der Zeit für einen neuen Bausatz im Maßstab 1/72. Diesen brachte jetzt Azur heraus. Der Bausatz stammt somit aus dem Hause MPM. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 40 Bauteilen, sieben Resinteile, ein Klarsichtteil, ein Fotoätzteilbogen, ein Decal und die übersichtliche Bauanleitung. Ein paar Teile wandern in die Restekiste.
Das Cockpit entsteht aus einem Mix von Spritzguss- und Fotoätzteilen. Auch aus Kunststoff ist das strukturierte Instrumentenbrett. Es muss nur ordentlich bemalt werden. Die Aufteilung der Großbauteile ist klassisch. Das ist schade. Denn so muss man selbst eine scharfe Hinterkante an der Tragfläche und dem Seitenruder hinbekommen. Das muss mit Vorsicht geschehen.
Der Motor ist ein Spritzgussteil. Mir ist er etwas zu einfach, denn er ist auch gut sichtbar. Bei „Radial engines & wheels“ aus Tschechien gibt es einen schönen Ersatz. Die Luftschraube besteht aus einem Stück. Das einzige Klarsichtteil ist die Windschutzscheibe.
Die Farbangaben beziehen sich das System von Gunze. Tadellos sind die Decals auf hellblauem Trägerpapier. Auf der Kartonrückseite bekommt man eine Vorstellung davon wie die Farben wirken, denn im Bemalungsplan ist alles schwarz/weiß.
Bemalungen:
Fazit: Sicherlich der detaillierteste Bausatz der PZL P.11 in 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer. Nur für diese zum empfehlen.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern (November 2013)