Koolhoven FK-58C.1 "G&R Engine"

Azur (A052) Multimedia - 1/72

Vorbild: Die Koolhoven FK-58C.1 zählt zu den eher unbekannten Jagdflugzeugen des WK II. Die Entwicklung begann 1937 und der Prototyp flog erstmals am 18. Juli 1938. Dieser wurde von einem Hispano Suiza 14Aa-Sternmotor angetrieben. Das Flugzeug bestand aus Sparstoffen. So waren die Tragflächen aus Holz und waren mit Stoff bespannt. Der Rumpf bestand u.a. aus Stahlrohr.

Trotz der Leistungen wurde das Flugzeug nicht von der holländischen Luftwaffe akzeptiert. Das war ein Glücksfall für die Franzosen, die auf der Suche nach leistungsfähigen Jagdflugzeugen waren. So bestellten sie als Start 50 Maschinen für den Kolonialdienst. Der Hersteller hatte mit Lieferproblemen des Motorenproduzenten zu kämpfen. So war man gezwungen auch den Gnome & Rhone 14N/39 einzubauen. Insgesamt wurden 17 Exemplare nach Frankreich geliefert und von polnischen Piloten geflogen.



Bausatz: Azur hat ja ein paar französische Gene. Von dort kommen die Ideen und in Tschechien werden diese umgesetzt. So gibt es in der attraktiven aber etwas unpraktischen Schüttbox gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 58 Bauteilen, ein Klarsichtteil, neun Resinteile, ein Fotofilm , ein Fotoätzteilbogen, den Decalbogen und die typische Bauanleitung.



Die Spritzgussteile wurde mittels einer Short-Run-Form hergestellt. Sie haben sehr feine Oberflächendetails und ein paar Kleinteile besitzen etwas Grat. Im Cockpit gibt es eine Menge Details. Man hat in den Rumpfinnenseiten eine schöne Struktur. Das Instrumentenbrett entsteht aus drei Teilen. Der Fotofilm soll die Instrumente darstellen. Ein paar Sitzgurte ergänzen die Ausstattung.



Der Motor besteht aus Resin und besitzt schöne Details. Bei der Motorhaube müssen ein paar Beulen aus Resin selbst aufgeklebt werden. Hier zeigen sich die Schwächen der Technologie. Das dürfte für die Zielgruppe aber kein Problem sein. Scharfe Hinterkannten findet man leider nur am Höhenleitwerk. Es ist aber kein Problem das Seitenruder und die Tragflächenhinterkanten sowie die Querruder „anzuschärfen“. Die Fahrwerksräder müssen entgratet werden. Dafür gibt es schöne Fahrwerksräder aus Resin.

Der Decalbogen ist tadellos gedruckt. Die Farbhinweise sind verbal in englischer Sprache und fürs Gunze-Farbsystem.



Bemalungen:

Fazit: Ein sehr interessanter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Wer nicht immer Spitfire, Mustang oder 109 bauen möchte, der sollte hier unbedingt zuschlagen.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Volker Helms, Godern (Januar 2012)