Vorbild: Die Caproni Ca. 310 entstand in Italien vor dem WK II auf der Grundlage des Kolonialflugzeuges Ca. 309. Die Tragfläche bestand aus Holz und der Rumpf war eine Rohrkonstruktion welche größtenteils mit Stoff bespannt war. Einige Bereiche der Konstruktion waren auch mit Metall beplankt. Der erste Prototyp flog am 09. April 1937. Nach fünf zivilen Ca. 310 begann die Produktion der militärischen Mehrzweckmaschinen.
Peru bestellte 16 Caproni Ca. 310. Die italienische Luftwaffe beschaffte 161 Ca. 310. Ein Teil davon sollte ursprünglich exportiert werden. 1941 führte Peru Krieg gegen Ecuador und gewann diesen. Das Land setzte die recht moderne italienische Technik sowie Waffen aus den USA und der CSR(Panzer) ein.
Bausatz: Die Caproni Ca. 310 wäre eigentlich ein Vorbild für Italeri gewesen. Hier gibt es ja auch deren Nachfolgemuster in 1/72. Das Warten hat jedenfalls ein Ende, denn unter dem Label Azur hat die MPM-Gruppe einen Short-Run-Kit der Ca. 310 herausgebracht. In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt zwei hellgraue Spritzlinge mit 42 Teilen, 24 Resinteile, ein Rahmen mit elf Klarsichteilen, ein Fotoätzteilbogen, die Decals und die Bauanleitung.
Schnell wird klar, dass uns Azur hier einen typischen Short-Run-Kit liefert. Dieser wird mittels Resin- und Fotoätzteilen aufgewertet. Hier muss aber viel probiert und angepasst werden. Das Cockpit entsteht aus einem Mix aus Fotoätz- und Spritzgussteilen. So gibt es Sitzgurte, feine Pedale oder Steuer und ein strukturiertes Instrumentenbrett aus Kunststoff. Der Abwehrturm ist auch fast ein Bausatz für sich. Zwölf Teile muss man hier verbauen.
Rumpf und Tragfläche sind klassisch aufgebaut. Die Unterseite von letzterer besteht aus einem Stück. Das Höhenleitwerk besteht aus zwei Hälften. Hier gibt es dadurch eine scharfe Hinterkante. Das Fahrwerk ist ausrechend detaillierter. Es gibt hier einige Alternativen zu beachten. Die beiden Resinsternmotoren sind sehr gut gegossen. Dank der Halterungen und der Auspuffleisten sieht es hier vielversprechend aus. Nach dem Zusammenbau bleibt von der Pracht zumindestens ein Teil zu sehen. Eine Luftschraube liegt aus Resin dabei. Dadurch ist es möglich diese auch gegenläufig zu montieren. So scheint es auch im Original gewesen zu sein.
Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Gut getroffen sind auch die Embleme. Die Farbangaben sind für die Systeme von Gunze Sangyo oder verbal auf Tschechisch oder Englisch.
Bemalungen:
Fazit: Ein interessanter gut gemachter Short-Run-Kit für den sehr fortgeschrittenen Modellbauer und nur für diesen zu empfehlen.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über Glow2b). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Volker Helms, Godern (April 2013)