Historischer Hintergrund: Die Caproni 310 wurde zum gleichen Zeitpunkt entworfen, wie die Caproni 309. Im Gegensatz zur Caproni 309, die Reihenmotore und ein fester Fahrwerk hatte hatte die Caproni 310 jedoch Sternmotore und ein Einziehfahrwerk. Der erste Prototyp flog im April 1937 und im gleichen Jahr wurden 5 zivile 310er gebaut. Gleich danach wurde der Serienbau der militärischen Variante begonnen, die das italienische Gegenstück zu britischen Bristol Blenheim sein sollte.
1938 wurden 16 Ca.310 zur Erprobung nach Spanien geschickt und später der spanischen Luftwaffe übergeben. Gleichzeitig kamen erste Exporterfolge hinzu, Peru orderte 16 Ca.310, Norwegen 24, wovon jedoch nur 4 geliefert wurden Jugoslawien 16 und Ungarn 36. Die größte Bestellung kam jedoch aus Groß Britanien, die 200 Ca.310 vom damals noch neutralen Italien bestellte. Diese Bestellung wurde danach zum Teil von der italienischen Luftwaffe übernommen, die insgesamt 194 Ca.310 einsetze, davon 33 Flugzeuge die Ungarn zurück gab, da Sie den Erwartungen nicht entsprach.
Ungarn erhielt dafür Caproni 135bis. Die peruanischen Ca.310 wurden im Krieg mit Equador aktiv eingesetzt. Die Jugoslawischen im Krieg April 1941, 6 Stück wurden nach dem Krieg 1941 der neu entstandenen kroatischen Luftwaffe übereignet und dort bis 1944 eingesetzt. Aber nun zu den norwegischen Ca.310. Diese Flugzeuge die den Spitznamen „Klipp Fisch Bomber“ hatten, da Sie als Bezahlung von Fischlieferungen von Norwegen an Italien wurden 1938 geliefert. Da die Flugzeuge jedoch von sehr schlechter Fertigungsqualität waren wurden sie erst einmal erprobt.
Diese Erprobung wurde jedoch nicht von der norwegischen Luftwaffe durchgeführt, sondern von der norwegischen Luftfahrtgesellschaft DDL. Erst als alle Kinderkrankheiten ausgemerzt waren, wurde diese 1939 von der norwegischen Luftwaffe übernommen. 1940, als die Luftwaffe Norwegen Angriff waren alle vier im Einsatz. Sie hatten die die Nummer 501, 502, 505 und 507. Die 509 wurde am 9. April 1940 am Boden zerstört, die anderen drei vielen mehr oder weniger beschädigt in deutsche Hände und wurden wahrscheinlich zerlegt und nach Italien geschafft.
Zum Bausatz: Bisher gab es die Caproni 310 nur von Dekno Resin in einer sehr schlechten Qualität, jetzt sind zeitgleich gleich zwei Caproni 310 von Azur erschien, zum einen die peruanische Variante und die norwegische Variante. Die zwei grauen Spritzrahmen umfassen die wichtigsten Teile und sind gut und maßstabsgerecht dargestellt. Rumpf, Tragflächen Fahrwerke, Abdeckung für den MG Turm und Inneneinrichtung gehören dazu.
Die Klarsichtteile umfassen die Seitenscheiben, die Glasnase, die Cockpitverglasung und zwei Varianten des MG Turms. Diese Teile sind bei beiden Bausätzen gleich. Die Reinteile umfassen Räder, Radkappen, das MG, Sternmotore und Auspuffrohre. Beim Bausatz der norwegischen Variante liegen zusätzlich noch drei Skier bei. Die Fotoätzteile ergänzen das Cockpit mit sinnvollen Teile, wie Sitzgurte Pedalen usw.
Die Decals erlauben den Bau der zivilen Variate der DDL mit der Kennung LN-DAK und die zahlen für drei militärische Ca.310, die 501, 503 und 505. Sebstverständlich sauber auf blauen Papier gedruckt.
Fazit: Endlich eine neue Variante und der Urahn der Caproni Baureihe, die der Profi sicherlich mit der Caproni Ca.311 von Italeri zu einer guten Ca.311 aufbauen kann. Der Preis von ca.22 € lädt dazu wirklich ein. Ein toller Exot zu einen guten Preis.
Matthias Rothe, Berlin (Februar 2013)
Literatur:
Profiles in Norway, No.1 Caproni Ca.310 Arild Kjaeraas ISBN 8-29254-200-1 - 2003 |