Vorbild: Die La-200 bzw. Flugzeug 200 entstand ab 1948 als Nacht- und Allwetterjäger. Es gab drei verschiedene Varianten. Alle wurden mittels zwei WK-1-Strahlturbinen angetrieben. Sie unterschieden sich im Bereich des Lufteinlaufs und natürlich beim eingebauten Radarsystem. Eingebaut waren drei 37mm-Kanonen.
Am 16. September 1949 flog der erste Prototyp. Dort war das Toriy-A-Radar mitten im Lufteinlauf eingebaut. 1951 wurde das verbesserte Korschun-Radar eingebaut. Das befand sich nun oberhalb des Lufteinlaufs. Dieses Radar war auch bei dem Versuchsjagdflugzeug Jak-50 eingebaut. In der Folge wurde die La-200B mit dem Sokol-Radar ausgerüstet. Damit bekam das Flugzeug einen komplett neuen Bug mit Radarnase. Dafür gab es dann drei Lufteinläufe. Das Flugzeug konnte sich allerdings nicht gegen die Jak-120 durchsetzen. Daraus wurde bekanntlich die Jak-25M und als solche wurde das schwere All-Wetter-Jagdflugzeug in Serie gebaut.
Bausatz: Exotische Vorbilder sind auch ein Thema bei AviS aus der Ukraine. Als erste La-200-Variante erschien nun die mit dem Korschun-Radar über dem Lufteinlauf. In dem attraktiven praktischen Stülpkarton, der deutlich überdimensioniert ist, befinden sich gut verpackt sieben graue Spritzlinge mit 126 Einzelteilen, ein Klarsichtteil, ein Decalbogen und die typische Bauanleitung.
Es handelt sich um einen typischen Short-Run-Bausatz. Er könnte auch so bei Amodel erscheinen. Es gibt recht viele kleine Teile. Diese besitzen recht stabile Angüsse. Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier gibt es immerhin einige Details. Die beiden Pilotensitze sollte noch mit Sitzgurten ausgerüstet werden.
Der Zusammenbau des Lufteinlaufs ist anspruchsvoll. Auf jeden Fall sollte man ein Gegengewicht einbauen. Alle Ruder haben scharfe Hinterkanten. Beim Fahrwerk hat man sich bei AviS Mühe gegeben. Dieses ist recht gut gelungen. Es gibt auch die zwei Zusatztanks.
Die Cockpithaube besteht aus einem Teil und kann daher nicht offen angebaut werden. Wer das möchte, der muss sich eine selbst ziehen.
Der kleine Decalbogen enthält nur ein paar rote Sterne. Die Farbangaben gibt es auf Ukainisch und Englisch.
Bemalungsvariante:
Fazit: Die exotische La-200 hat AviS sehr mittels Short-Run-Bausatz gut in 1/72 nachgebildet. Für fortgeschrittene Modellbauer sehr zu empfehlen.
In Deutschland werden AviS-Bausätze für Händler über Glow2b (zu erreichen über www.glow2b.de) vertrieben.
Literatur:
Lavochkin's Last Jets, Red Star Volume 32, Yefim Gordon, Midland Publishing 2007, ISBN 1-85780-253-5. |
Volker Helms, Godern (April 2016)