Jakowlew Jak-1b

ARMA HOBBY 70028 - Spritzgussbausatz - 1/72

Vorbild: Die Jakowlew Jak-1 entstand ab 1939 unter der Bezeichnung I-26 als moderner Jäger neben der I-200 (MiG-1) und der I-301 (LaGG-3). Ursprünglich sollte die I-26 den modernen Klimow M-106 erhalten. Da dieser nur als Prototyp existierte griff man auf den bewährten M-105 zurück. Dafür konnte eine 20mm-Kanone durch die Propellerwelle schießen. Zusätzlich sah man zwei MGs über dem Motor als weitere Bewaffnung vor. Am 13. Januar 1940 flog die I-26 erstmals. Bei späteren Versuchen stürzte dieser Prototyp ab. Es folgte eine zweite I-26. Diese wurde als I-26-2 bezeichnet. Als zweite Variante entstand der doppelsitzige Trainer UTI-26. Zunächst war dieser bis auf das Doppelsteuer in den Abmaßen identisch mit der I-26. Später entstand daraus die Jak-7-Reihe.

Ab dem Sommer 1940 entstanden im Werk 301 in Moskau die ersten 18 Vorserienmaschinen. Bis zum 22. Juni 1941 waren die ersten Einheiten der sowjetischen Luftwaffe mit der Jak-1 ausgerüstet.

Im Verlaufe der Produktion wurde die Jak-1 überarbeitet. So wurde die hintere Kanzelhälfte verkleinert und ähnelte der Konstruktion wie sie bei der LaGG-3 eingebaut wurde. Statt der zwei 7,62mm-MGs wurde ein 12,7mm-MG über dem Motor eingebaut. Weiterhin wurde nun der leistungsstärkere M-105PA eingebaut. Ab Mitte 1942 versuchte man den Leistungsunterschied zur Messerschmitt Bf 109F zu verringern. Dazu wurde ein leistungsstärkerer M-105PF eingebaut und die gesamte Konstruktion mit dem Ziel der Gewichtsverringerung überarbeitet. Ein auffälliger Unterschied war die Vollsichtkanzel. Weitere Modifikationen führten dann zur Jak-3.

Bausatz: ArmaHobby aus Polen hatte im letzten Herbst im Maßstab 1/72 eine vollständig neu entwickelte Jakowlew Jak-1b herausgebracht. Etwas später erschien auch dieser etwas "einfachere Bausatz" ohne Masken und Fotoätzteile. Es befinden sich in der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox ein hellgrauer Spritzgussrahmen mit 44 Teilen, ein klarer Spritzgussrahmen mit zwei Teilen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.

Die Bauteile machen einen sehr guten Eindruck. Es gibt feine versenkte Strukturen, eine schöne dezente Stoffstruktur und sehr feine Details. Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. Auf den Rumpfinnenseiten findet man sehr schöne Strukturen der Rumpfkonstruktion. So sind nicht sehr viele Teile nötig um ein sehr detailliertes Cockpit zu bauen. Das Instrumentenbrett ist im Expert Kit eine Sandwich-Konstruktion. Hier wird das Kunststoffteil als Grundlage für einen Aufbau mittels Decal genutzt. Leider fehlen allerdings die im ExpertKit vorhandene Sitzgurte. Das untere Teil des Sitzes, der Steuerknüppel, die Kabinenrückwand sowie die Seitenruderpedale werden auf die Tragfächenoberseite geklebt. Die Fahrwerksschächte hat man natürlich mit Details versehen, die sich auf dem oberen Bauteil befinden. Dieses wird dann mit der unteren Tragflächenhälfte verbunden. Leider gibt es hier keine scharfen Hinterkanten an den Querrudern. Das gilt auch für das Seitenruder.

Das Höhenleitwerk entsteht aus zwei Hälften. Dadurch sind hier scharfe Hinterkanten vorhanden. Für den großen Kühler unter dem Mittelrumpf fehlen die im ExpertKit vorhandenen Fotoätzteile. Somit bleibt dieser glatt. Die Reifen der Hauptfahrwerksräder besitzen sogar eine erhabene Beschriftung. Auch die Fahrwerksklappen sehen vorbildgerecht aus. Der Einzugsmechanismus ist recht ordentlich getroffen.

Die Luftschraube ist aus einem Stück. Diese wird mit dem detaillierten Spinner verbunden. Leider ist die Kanzelhaube ist nur einteilig aber trotzdem ist sie recht dünn und durchsichtig.

Der Decalbogen ist tadellos auf blauem Trägerpapier gedruckt. Die Farbangaben sind für HATAKA Hobby.

Bemalungen:

Fazit: ArmaHobby liefert hier eine schön detaillierte und preiswerte Jakowlew Jak-1b im Maßstab 1/72 ohne Fotoätzteile und Masken. Wer will, der kann bei z.B. bei eduard beides erwerben.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Literaturempfehlung:

Yakovlev Yak-1 Vol. II
Monographs Special Edition 7
KAGERO Publishing Lublin 2016
ISBN 978-83-65437-39-6.

Volker Helms, Godern (April 2020)