Vorbild: Die PZL TS-11 Iskra (polnisch Funke) ist ein Strahltrainer der Ende 1950er-Jahren vom PZL Mielec als Ersatz für die MiG-15UTI für die Basisausbildung der Piloten der Armeen des Warschauer Vertrages entwickelt und gebaut wurde.
Der zweite von insgesamt vier Prototypen startete am 5. Februar 1960 mitTestpilot Andrzej Ablamowicz am Knüppel zu seinem Erstflug. Das hier genutzte Viper-8-Triebwerk von Armstrong Siddeley ersetzte später modernere und leistungsfähigere polnische SO-1. Am 11. September 1960 wurde die TS-11 im Rahmen einer in ?ód? stattfindenden Flugschau der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Herbst 1961 stellte sich das Muster in der UdSSR im Vergleichsfliegen den KonkurrenzentwürfenJak-30 und Aero L-29. Die Delfin ging als Sieger aus dem Wettbewerb hervor. Polen lehnte ab und hielt an seinem Modell fest. Die ersten Serienmaschinen wurden im Frühjahr 1964 an die polnischen Luftstreitkräfte geliefert, wo sie 1965/66 die TS-8 Bies ablösten.
Wenigen Iskra bis A folgten ab 1966 ein größeres Los mit SO-1-Triebwerk als Iskra bis B (oder Iskra 100. Diese verfügte über vier statt zwei Unterflügelstationen für Außenlasten. Ab 1969 konnten daran auch Waffenbehälter installiert werden. Im selben Jahr wurde auch das SO-3-Triebwerk mit höherer Lebensdauer verwendet. 1972 entstanden fünf einsitzige Aufklärer Iskra bis C (auch Iskra 200. 1979 endete die Produktion. Indien kaufte als einziger Exportkunde 50 Exemplare der Version D, die zwischen Oktober 1975 und Mai 1976 geliefert wurden. Von 1982 bis 1987 wurde nochmals eine Serie von 45 Flugzeugen gebaut, diese trugen die Versionsbezeichnung DF. 2013 flogen in Polen noch 30 Maschinen. Indien stellte seine Iskrabereits Ende 2004 außer Dienst.
Bausatz: Die TS-11 "Iskra" ist der Spritzgusserstling von Arma Hobby aus Warschau. Diese liefert den Neuling gleich als DELUX Set aus. Der Karton enthält für zwei Iskra-Modelle je vier graue Spritzlinge, zwei Rahmen mit Glasteilen, Resin Schleudersitze und Räder, Ätzteile und Airbrushmasken. Es sollen abgespeckte (weniger Ätzteile, kein Resin) Einzelausgaben folgen. Die 70 Teile sind weitgehend sauber gespritzt, es gibt einige wenige Sinkstellen. In Qualität und Detaillierung entsprechen sie dem z.B. von Special Hobby gewohntem.
Für das Cockpit gibt es jede Menge Resin und Ätzteile. Wer hier tätig werden möchte sollte sich die etwas unübersichtliche Bauanleitung genau ansehen, denn die Wahlmöglichkeiten, z.B. für die Schleudersitze befinden sich auf verschiedenen Seiten.
Deolgt man der Anleitung findet man die Alternativvorschläge für die Teile der zweiten Platine aus unerfindlichen Gründen erst nach dem Zusammenbau am Ende der Anleitung. Ein Teil für den Bugfahrwerkschacht gibt es nur in der Deluxausgabe!
Die Kanzel kann in geöffneter oder geschlossener Position angeklebt werden.
Bemalungsvarianten: Der ohne Versatz gedruckte Decalboten enthälkt Wartungshinweise und Decomöglichkeiten für sechs polnische Maschinen.
Die Farbangaben sind in Federal Standard. Es gibt Masken für Cockpit und Räder.
Fazit: Endlich eine zeitgemäße TS-11. Die DELUX-Ausgabe ist etwas für Iskra-Fans und sicher das polnische Publikum. Allen anderen Interessierten sollten auf alle Fälle bei einem der folgenden Baukästen zugreifen.
Jürgen Willisch, Potsdam (Mai 2016)