Vorbild: Piper Aircraft Corporation startete 2006 die Entwicklung des PiperJet als Wettbewerber zur zweimotorigen Eclipse 500 und der Cessna Citation Mustang. Der Rumpf der Konstruktion nutzte Teile aus dem Piper PA-46-Programm. Als Antrieb wurde eine Turbine von Williams International (FJ44-3AP) ausgewählt.
Im Juli 2008 startete der erste Versuchsträger Piperjet PA-47. Piper meldete 2007 180 Vorbestellungen für das Projekt. Allerdings wurde die Serienproduktion immer weiter verschoben und der Termin wanderte von 2010 auf Mitte 2013. So verkündete Piper 2010, dass man eine vergrößerte Maschine - dann Piperjet Altaire 360 genannt - produzieren wollte. Dafür sollen noch 160 Vorbestellungen vorhanden gewesen sein. Im Oktober 2011 wurde das Programm gestrichen.
Bausatz: Amodel hat diverse Businessjets im Angebot. So passt natürlich auch die Piper PA-47 sehr gut ins Programm. In dem typischen etwas wabbeligen trotzdem praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt vier hellgraue Spritzgussrahmen mit 74 Teilen, ein klarer Rahmen mit neun Teilen, ein Decalbogen, eine mehrfarbige Bemalungsanleitung und die Bauanleitung.
Die Teile dieses Short-Run-Kits sehen sehr gut aus. Es gibt feine versenkte Strukturen, sinnvoll aufgeteilte Bauteile. Der Bau beginnt hier mit dem Instrumentenbrett. Hier gibt es ein passenden Decal. Dann folgt das Cockpit. Hier gibt es eine recht rustikale Ausstattung. Vielleicht sollte man noch ein paar Sitzgurte hinzufügen. Die Verglasung ist zwar nicht sehr dünn aber trotzdem sehr durchsichtig.
Allerdings ist die Passagierkabine leer. Auf jeder Seite werden vier Seitenfenster von außen eingeklebt. Im Triebwerksbereich gibt es die Schaufeln von vorn und hinten zu sehen. Der Zusammenbau der Tragfläche ist clever gelöst. So gibt es eine durchgehende Unterseite mit scharfen Hinterkanten. Die Winglets bestehen aus jeweils einem Teil.
Scharfe Hinterkanten gibt es auch beim Seiten- und Höhenleitwerk. Die Fahrwerksschächte sind von innen sehr einfach gehalten. Das Fahrwerk ist recht ordentlich detailliert. Die Antennen und weitere Kleinteile sehen recht gut aus.
Der kleine Decalbogen ist tadellos gedruckt. Die Farbangaben sind für das System von Humbrol.
Bemalung:
Fazit: Ein kleiner gut gemachter Bausatz der recht exotischen PA-47 von Amodel in 1/72 für den erfahrenen Modellbauer.
Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel und im Internethandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern (Oktober 2018)