Mil Mi-10

Amodel 72172 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Ende der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts beschäftigte man sich in der UdSSR mit der Idee des fliegenden Krans und so entstand ab 1958 im Konstruktionsbüro Mil die Mi-10. Diese besaß eine ungewöhnlich Fahrwerkskonstruktion zur Aufnahme größerer Lasten. Der Erstflug war am 15. Juni 1960. Im Gegensatz zur Mi-6 sollten hiermit sperrige Lasten auf der Plattform leicht transportiert werden. Insgesamt entstanden 40 Hubschrauber dieser Mi-10 Ursprungskonstruktion. 1966 wurde ein Exemplar exportiert und flog mit USA-Zulassung bei Petroleum Helicopters. Bei der Sowjetarmee kamen auch einige Mi-10 zum Einsatz.



Die Kranversion mit dem verkürzten Fahrwerk entstand Mitte der 60er Jahre. Der erste Prototyp der Mi-10K entstand aus der dritten Serienmaschine und flog erstmals am 6. September 1966. Ab 1974 lief die Serienproduktion in Rostow am Don an. Es wurden 55 Exemplare gebaut und mindestens ein Hubschrauber der Mi-10K fliegt aktuell noch in Russland.



Bausatz: Der typische Stülpkarton von Amodel enthält zwei Rahmen mit Klarsichtteilen – 41 Teile - , 17 hellgraue Spritzgussrahmen und sieben Großbauteile – das sind immerhin 251(!) Einzelteile , ein Decalbogen und die gut gemachte Bauanleitung.



Amodel-Bausätze sind sehr anspruchsvoll und keinesfalls für Anfänger geeignet. Im Falle der Mi-10 besteht der Rumpf aus sieben Großbauteilen für die Außenhaut! Die Bauteile sind recht gut detailliert und besitzen ordentliche Gravuren (zwecks Auflockerung des Modells). Die Rotorblätter sind vorbildgerecht leicht durchhängend abgespritzt. Hier wurde mitgedacht.

Das Cockpit besitzt eine Detaillierung die man als gute Grundlage bezeichnen kann. Wer will, der darf sich hier noch ein wenig austoben oder wenigstens noch Sitzgurte ergänzen. Für die Instrumente gibt es Decals. Die kleinen runden Fenster werden einzeln in die Rumpfhälften eingeklebt. Der Rumpf hat keine Inneneinrichtung und die Türen bleiben geschlossen. Triebwerke sind nicht vorhanden. Hier verschwindet alles unter Klappen.



Die übersichtliche Bauanleitung zeigt wie die fast 300 Bauteile verbaut und bemalt werden müssen. Das Fahrwerk ist wie beim Vorbild recht kompliziert. Allein ein vorderes Hauptfahrwerk besteht aus elf Teilen. Für den Ausgleichsrotor werden 14 Teile verbaut.



Hilfreich sind auch die Bemalungshinweise in englischer Sprache und mittels Humbrol-System. Die Decals sind ohne Versatz gedruckt und beinhalten auch ein paar Wartungshinweise.

Bemalungen:

  1. Mi-10 rote 09, Afghanistan in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts..

Fazit: Ein gelungener Bausatz für den sehr fortgeschrittenen Modellbauer. Nur für diesen ist er sehr empfehlenswert

Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de

Literatur:

Mil’s Heavylift Helicopters Mi-6/Mi-10/V-12/Mi-26 – RED STAR Vol 22, Yefim Gordon, Dmitriy und Sergey Komissarov, Midland Publishing 2005, ISBN 1-85780-206-3.

Volker Helms, Godern (Juni 2012)