Mil Mi-6 „late version“

Amodel 72131 - 1/72

Vorbild: Die Mil Mi-6 war die Hubschraubersensation der 50er Jahre aus der UdSSR. Als der erste Prototyp am 5. Juni 1957 erstmal flog, ging man gleich an das Erfliegen von Weltrekorden. So brachte man 12.004 kg Nutzlast auf 2.432 Meter Höhe. Weitere Weltrekorde sollten bis 1964 folgen. Die Leistung des Konstruktionsbüros ist um so erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass zuvor der Mil Mi-4 das Maß aller Dinge in der UdSSR war.



So entstand die Mi-6 ab 1960 als Transport- und Kranhubschrauber für zivile und militärische Zwecke in verschiedenen Versionen. Es gab auch einige Versionen für die elektronische Kriegsführung. Die Mi-6 wurde auch exportiert. So erhielten Indonesien, Ägypten, Vietnam, Pakistan, Indien, Irak, Algerien, Äthiopien, Bulgarien und Polen. Nach dem Zerfall der UdSSR flogen auch einige Exemplare in den verschiedensten Nachfolgestaaten.



Bausatz: Amodel ist immer für Überraschungen gut. So gibt es seit einiger Zeit auch den Bausatz der Mil Mi-6 in 1/72 als Spritzgussbausatz. Dieser wurde modifiziert und wird nun in der späten Militärversion angeboten.



Amodel-Bausätze sind ein wenig anspruchsvoller und keinesfalls für Anfänger geeignet. Im Falle der Mi-6 besteht der Rumpf aus fünf Großbauteilen für die Außenhaut! Die Bauteile sind aber recht ordentlich detailliert und besitzen ordentliche Gravuren (zwecks Auflockerung des Modells).



Das Cockpit besitzt eine Detaillierung die man als gute Grundlage bezeichnen kann. Wer will, der darf sich hier noch ein wenig austoben oder wenigstens noch Sitzgurte ergänzen. Die übersichtliche Bauanleitung zeigt wie die mehrere Hundert Bauteile verbaut und bemalt werden müssen. Hilfreich sind auch die Bemalungshinweise in englischer Sprache und mittels Humbrol-System. Der Rumpf hat eine ordentliche Inneneinrichtung und die Hecktore können geöffnet montiert werden. Es gibt sogar noch eine Laderampe. Triebwerke sind nicht vorhanden. Hier verschwindet alles unter Klappen.



Bei der Montage des Haupt- und Heckrotors ist schon ein wenig Konzentration gefragt. Allein beim Heckrotor habe ich Fünfzehn Teile gezählt… Die Bemalungshinweise sind eindeutig und die Decals wurden ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.

Bemalungen:

  1. Mil Mi-6 „CCCP-21293“ in Aeroflot-Bemalung der Luftstreitkräfte der UdSSR, 70er Jahre;
  2. Mil Mi-6 „rote 61“ der russischen Luftwaffe, Tschetschenien Sommer 1995;
  3. Mil Mi-6 „rote 83“ der russischen Luftwaffe, Tschetschenien Sommer 1995.

Fazit: Ein nicht ganz alltäglicher Bausatz. Mit bisschen Geduld und Geschick kann ein tolles Modell daraus werden.

Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei I.B.G. Modellbau ibgmodellbau.de

Literatur:

Mil’s Heavylift Helicopters Mi-6/Mi-10/V-12/Mi-26 – RED STAR Vol 22, Yefim Gordon, Dmitriy und Sergey Komissarov, Midland Publishing 2005, ISBN 1-85780-206-3.

Volker Helms, Godern (Juni 2008)