Vorbild: Die MBB Bo 105 entstand in den 1960er Jahren als kleiner Zwei-Turbinen-Hubschrauber. Für diesen Hubschrauber wurden erstmals Rotorblätter aus GfK entwickelt und in Serie gebaut. Der erste Prototyp wurde bei Bodentests zerstört. Der Erstflug mit der Bo 105 V-2 fand am 17. Februar 1967 statt. Dieser Prototyp hatte einen Rotorkopf aus Titan.
Ab 1969 lief die Serienproduktion dieses innovativen Hubschraubers in Ottobrunn an und 1970 wurden die ersten Exemplare aus. Ein erster Bo 105 wurde als Rettungshubschrauber an einem Münchener Krankenhaus stationiert. Es war der Beginn der gelben Rettungshubschrauber unter der Regie des ADAC. Der Erste mit dem Rufkennzeichen Christoph 1 hatte übrigens die Kennung D-HILF. Am Kamener Kreuz ist dem gelben Engel ja ein Denkmal gesetzt worden. Die Produktion des Bo 105 lief bis 2001. Es entstanden über 1200 Exemplaren. Darunter waren auch PAH-1 für das Deutsche Heer.
Bausatz: Nachdem dieser Hubschrauber in 1/72 nur bei Airfix in den 1970er Jahren als Bausatz verwirklicht wurde, hatten es alle etablierten Bausatzhersteller bis in die Gegenwart versäumt selbst diesen kleinen Hubschrauber als Bausatz auf den Markt zu bringen. Nun ist es Amodel gewesen, die zwei Bausätze im Sammelmaßstab herausgebracht haben. Klasse! Für die Anderen gilt: Chance verpasst!
In dem typischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt vier hellgraue Spritzlinge mit 58 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit sieben Teilen, ein Decalbogen und die Bauanleitung. Es handelt sich um einen typischen Shortrun-Bausatz von Amodel. Die Strukturen sind fein und versenkt. Es gibt aber ein wenig Grat und die Klarsichtteile sind etwas dick.
Das Cockpit hat eine Inneneinrichtung. Hier gibt es immerhin ein paar Sitze, Steuerknüppel, ein Instrumentenbrett, einen Trennwand und weitere Kleinteile sowie eine Trage. Die Türen bleiben alle zu und daher sollte es ausreichen wenn man die Sitzgurte ergänzt. Der Rotorkopf ist recht ordentlich detailliert. Es gibt ein paar Alternativteile. Leider verschweigt die Bauanleitung wohin welche Teile gehören. Hier gilt es also Bilder der Vorbilder zu suchen.
Der kleine Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Die Farbangaben sind in Englisch und Russisch sowie für das Farbsystem von Humbrol. Leider gibt es nur wenige Hinweise über die Originale.
Bemalungen:
Fazit: Ein gut gemachter Kleinserienbausatz der Bo 105 der etwas mehr Arbeit für den Modellbauer erfordert und daher ist er nur fortgeschrittenen Modellbauer zu empfehlen.
Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel und im Internethandel oder für Händler bei Glow2b.
Volker Helms, Godern (Februar 2014)