Vorbild: 1956 entstand als Weiterentwicklung der Jak-18U mit M-11-Sternmotor die neue Version Jak-18A. Diese erhielt den leistungsstärkeren AI-18R mit einer neuen Motorhaube. An der Stirnseite hatte die Jak-18A eine verschließbare Jalousie.
Auf dieser Grundlage entstand ab 1959 die einsitzige Jak-18P als erste Kunstflugversion. Dabei wurde das hintere Cockpit weggelassen. Des Weiteren wurde das Hauptfahrwerk neu konstruiert und zog nun zur Rumpfmitte in die Tragfläche ein. Weitere Veränderungen betrafen das Kraftstoffsystem. Im Jahr 1960 hatte die Jak-18P ihren ersten internationalen Auftritt bei der Kunstflug-WM in Bratislava.
Für die 4. Kunstflugmeisterschaft in Moskau entstand die Jak-18PM. Diese erhielt ein stärkeres Triebwerk AI-14RF mit 300 PS. Weiterhin wurde eine neue Tragfläche ohne die markankte V-Stellung konstruiert. Das Cockpit wanderte aufgrund der Gewichtsverteilung nach hinten. Das Ganze war sehr erfolgreich und die sowjetischen Piloten gewannen mit der Jak-18PM alle Titel. Bei den 5. Kunstflugweltmeisterschaften in Magdeburg war deutlich geworden, dass die sowjetischen Kunstflieger ein Nachfolgemuster für die Jak-18PM benötigten. Da kein anderer Motor zur Verfügung stand, musste die Zelle leichter werden. Damit hatte man Jahrzehnte zuvor mit der Jak-3 schon Erfahrungen gesammelt. So erhielt die neue Jak-18PS u.a. ein einfaches leichtes Spornradfahrwerk und es gab nur noch einen zentralen Haupttank. 1970 erfolgte der Erstflug.
Bausatz: Die Jak-18PS ist eine Ableitung der gleichzeitig erschienenen Jak-18P/PM-Reihe von Amodel in 1/72. So sind einige Teile aus den anderen beiden Bausätzen bekannt. Die Qualität der Bauteile ist wieder etwas besser als bei der Jak-18A.
In dem attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei hellgraue Spritzrahmen mit 43 Teilen, ein klarer Spritzling mit der Kanzel, ein Decalbogen und die typische Bauanleitung. Ein paar Teile wandern in die Restekiste. Diese sind für andere Versionen (z.B. Jak-18P/PM) bestimmt. Die Abspritzung der Short-Run-Teile ist sehr gut.
Das Cockpit entsteht aus sehr wenigen Teilen. Immerhin gibt ein Instrumentenbrett samt Decal, einen Sitz, Seitenkonsolen, einen Steuerknüppel sowie Seitenruderpedale. Wer will, der kann noch die Sitzgurte ergänzen. Da die Kanzel einteilig aber durchsichtig ist, sollte das reichen.
Die Detaillierung des Fahrwerks geht in Ordnung. Bei den Hinterkanten sind diese auch an der Tragfläche scharf. Das gilt auch für die Querruder. Das ist sehr lobenswert!
Der kleine Decalbogen ist tadellos auf weißem Trägerpapier gedruckt. Schwer ist natürlich der Rot-Ton zu treffen, der lackiert werden muss. Dieser muss ja mit den Decals harmonieren. Die Farbhinweise sind für das Humbrol-Farbsystem.
Bemalungen:
Fazit: Ein sehr gut gemachter Short-Run-Bausatz der Jak-18PS in 1/72. Wer mal etwas "kleines ziviles" bauen möchte, der kann hier zuschlagen!
Erhältlich ist dieser Amodel-Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über www.glow2b.de). Für Privatkunden ist er im örtlichen Modellbaufachgeschäft sowie im Versandhandel erhältlich.
Volker Helms, Godern (Dezember 2015)