Vorbild: Die Iljuschin Il-14 war das typische Passagier- und Transportflugzeug der Kurz- und Mittelstrecke des Ostblocks in den 1950er und 1960er Jahren. Es wurde nicht nur in der UdSSR sondern auch in der CSR/CSSR und DDR gebaut. Der Erstflug dieses Nachfolgemusters der Li-2 und der Il-12 war am 13. Juli 1950. Angetrieben wurde die Il-14 von zwei ASch-82T-Sternmotoren.
Die erste Serienmaschine Il-14P wurde im März 1954 ausgeliefert. Sie flogen dann mit 18 und dann später mit 24 Sitzen. Die bei den Flugzeugwerken Dresden (FWD) gebauten Il-14P waren ab Werk mit 26 Sitzen ausgerüstet. Weiterhin gab es Konfigurationen als VIP-, Fracht- und Foto- sowie Versuchsflugzeug.
Als weitere Passagierversion erschien ab 1956 die Il-14M. Hier war u.a. der Rumpf um einen Meter verlängert worden. Dadurch wurde die Passagier- und Gepäckkapazität erhöht. So wurden die 24 Sitze ab Werk eingebaut. Später wurden je nach Einsatzspektrum bis zu 36 Sitze eingebaut. Acht Il-14M wurde mit einziehbaren Skifahrwerk ab 1962 fertiggestellt. In der CSR/CSSR wurde auch die M-Version als Avia-14M in Lizenz gebaut. Dort entwickelte man diese zur Avia-14 Super Airliner weiter. Diese hatte Tragflächenendtanks und runde Seitenfenster. Bei Avia entstanden 203 und bei den FWD 80 Lizenzbauten. In der UdSSR waren es ca. 3500 Exemplare der Il-14 in über 40 Modifikationen.
Bausatz: Nach der Iljuschin Il-14M war es bei Amodel eine Frage der Zeit bis auch die kürzere P-Version erscheint. Damit ist auch die in größeren Stückzahlen gebaute Variante als Spritzgussbausatz erhältlich. Da es von Werk 803 auch diverse Decalsätze auf dem Markt sind, wird man auch eine deutsche Il-14P nachbauen können.
In einem praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt zwölf hellgraue sowie ein schwarzer (für die Räder) Spritzgussrahmen mit insgesamt 144 Teilen, ein klarer Spritzling mit 28 Teilen, ein Decalbogen, die mehrfarbige Bemalungsanleitung sowie die typische Bauanleitung. Gegenüber der M-Version wurden nur die beiden Rumpfhälften verändert. Es handelt sich um einen typischen Amodel-Bausatz. So gibt es schöne versenkte Strukturen. Leider hat man nicht an separate Ruder und/oder scharfe Hinterkanten gedacht. Dieser Bausatz wird etwas konservativ zusammengebaut. Damit können aber die Meisten leben.
Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Dieses ist sehr vollständig ausgerüstet. Das Instrumentenbrett wird mit einem passenden Decal versehen. Dieses liegt immerhin doppelt bei. Leider gibt es weiter hinten nichts zum Einbauen. Allerdings kann man auch keine Tür öffnen bzw. offen anbauen. Die Fenster sollen von außen bündig in den Rumpf eingeklebt werden. Amodel liefert recht brauchbare Sternmotore. Diese kann man sicher auch leicht zusammenfügen. Die beiden Luftschrauben bestehen aus jeweils einem Stück. Das vereinfacht den Zusammenbau.
Der Bugfahrwerksschacht wird vor dem Zusammenfügen der beiden Rumpfhälften eingeklebt. Die Bauanleitung geht nicht auf ein Gegengewicht im Bug ein. Platz wäre dafür da und den sollte man auch nutzen. Das Tragflächenmittelstück nimmt auch die Hauptfahrwerksschächte auf. An den Tragflächenenden werden die Positionsleuchten angeklebt.
Für gelungen halte ich das Fahrwerk. Die Hauptfahrwerksräder entstehen aus jeweils zwei Hälften. Für das Anbringen der Antennen sollte man sich genau die Vorbilder ansehen.
Die schöne mehrfarbige Bemalungsanleitung zeigt deutlich die Positionen der Decals. In dieser wird auf das Farbsystem von Humbrol verwiesen. Der Decalbogen ist tadellos auf weißem Trägerpapier gedruckt.
Bemalung:
Fazit: Im Kasten sieht auch diese Il-14P von Amodel recht ordentlich aus. Der Bausatz hat leider keine besondere Klasse, jedoch ist er grundsolide und bezahlbar. Manchmal werden auch Wünsche wahr!
Erhältlich ist dieser Amodel-Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über www.glow2b.de). Für Privatkunden ist er im örtlichen Modellbaufachgeschäft sowie im Versandhandel erhältlich.
Literatur:
Ilyushin IL-12 and IL-14 - Successors tot he Li-2, RED STAR Vol. 25, Yefim Gordon und Dmitriy Komissarov, Midland 2005, ISBN 1 85780 223 3. |
Volker Helms, Godern (April 2017)