Hamburger Flugzeugbau HFB 320 Hansa Jet

Amodel 72265 Spritzguss mit Fotoätzteil und Masken - 1/72

Vorbild: Die Hamburger Flugzeugbau HFB 320 hat wie die Baade B 152 aus der DDR ihre Ursprünge in den Junkers-Konstruktionen aus den 1940/50er Jahre. An der HFB 320 wirkte auch Dipl.-Ing. Hans Wocke mit. Er arbeitete ab 1934 bei Junkers. Nach seiner Zeit in der Sowjetunion arbeitete er in der DDR als Chefprojektant der 152 und 1957 ging er nach Hamburg zu HFB. Er hatte als technischer Direktor einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des zweiten deutschen Passagierflugzeuges nach 1945, denn die Baade 152 flog ja noch in den 1950er Jahren.



Der negativ gepfeilte Flügel war ein besonderes Merkmal der HFB 320. Er wurde erstmals bei der Junkers Ju 287 angewandt und später in der Sowjetunion weiter getestet. Die HFB 320 flog erstmals am 21. April 1964. Nach zwei Prototypen entstanden nur 45 Serienmaschinen. Um die Entwicklungskosten wieder hereinzubekommen hätte HFB 150 Exemplare verkaufen müssen. Allein 16 Exemplare erhielt die deutsche Luftwaffe. Viele HFB 320 wurden in die USA exportiert und dort flog die Letzte bis 2004.



Bausatz: Bei Amodel und SOVA-M sind diverse Bausätze der HFB 320 im Maßstab 1/72 erschienen. Alle haben den Ursprung in den weitgehend identischen Amodel-Formen. Alle Kits sind limitiert.

In dem praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt acht graue Spritzlinge mit 164 Teilen, 16 Klarsichtteile, ein kleiner Fotoätzteilbogen, weiße Masken, ein Decalbogen, die mehrfarbige Bemalungsanleitung und die Bauanleitung. Die Teile haben feine versenkte Strukturen.

Der Bau beginnt mit dem gut ausgestatteten Cockpit. Vielleicht sollte man hier noch paar Sitzgurte ergänzen. Für das Instrumentenbrett gibt es ein Decal. Weiter hinten in der Kabine bleibt es leer und die Türen zu. Vor dem Verkleben der Rumpfhälften darf das Buggewicht nicht vergessen werden.



Die beiden Triebwerksgondeln sind etwas einfach gehalten. Hier hätte ich mir vorn und hinten einen einzelnen Ring gewünscht. Dann wäre der Zusammenbau vereinfacht und die Optik hätte gewonnen. Bei der Tragfläche gibt es scharfe Hinterkanten. Gleiches gilt für Seiten- und Höhenruder. Die Fahrwerksschächte sowie die Räder sind recht einfach gehalten.

Der Decalbogen ist tadellos gedruckt und die Farbangaben sind für das Humbrol-System.



Bemalung:

Fazit: Niemals hätte man an einen so gut gemachten Bausatz der HFB 320 im Maßstab 1/72 gedacht. Amodel liefert hier eine grundsolide Basis für den erfahrenen Modellbauer und für diesen ist er sehr zu empfehlen.

Erhältlich sind die Bausätze von Amodel im gut sortierten Fachhandel und im Internethandel oder für Händler bei Glow2b.

Volker Helms, Godern (September 2019)