Vorbild: Die DH 60 war eines der bekanntesten Schul- und Sportflugzeuge der 20/30er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Der Prototyp flog erstmalig am 22. Februar 1925. Im Verlaufe der Produktion wurden verschiedene Triebwerke eingebaut.
Die DH 60G Gipsy Moth hatte einen de Havilland Gipsy-Reihenmotor mit stehenden Zylindern und flog erstmals 1928. Dieser Typ wurde auch in größeren Stückzahlen exportiert und in Lizenz gebaut. Ab 1931 entstand die DH 60GII Moth. Diese wurde wurden zu Beginn vom Gipsy II-Triebwerk angetrieben. Dann folgte der Gipsy III und damit wurde die DH 60GIII geboren. Ab 1934 folgte mit der 58. DH 60GIII eine neue Motorenbezeichnung Gipsy Major und daraus folgend die DH 60GIII Moth Major. Davon wurden 96 weitere Exemplare produziert. Darunter waren auch einige Zieldrohnen für die RAF. Ein 154. Exemplar entstand bei der de Havilland Technical School.
Bausatz: Vor einiger Zeit erschien bei Amodel die DH 60 und es war damals der alte FROG-Bausatz in neuer Verpackung. Die Kritik der Modellbauwelt ist offensichtlich bei den Machern von Amodel angekommen und so gibt es nun eine Reihe von DH 60-Bausätzen. Ich stelle hier beispielhaft die DH 60GIII Moth Major in 1/72 vor.
In der untypischen unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt vier hellgraue Spritzlinge mit 60 Teilen, ein Fotofilm, ein Decalbogen und die Bauanleitung. Es ist ein typischer Short-Run-Bausatz mit gut gemachten Details. Ein paar Teile sind für andere Versionen bestimmt und wandern in die Restekiste.
Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Hier gibt es immerhin eine einfache Ausstattung mit strukturierten Innenseiten. Auf jeden Fall sollte man Sitzgurte hinzufügen. Die Instrumentenbretter müssen selbst bemalt werden. Aus einem Fotofilm entstehen die beiden Windschutzscheiben.
Tragflächen, Seiten- und Höhenleitwerk bestehen aus jeweils einem Stück. Dadurch gibt es dort scharfe Hinterkanten. Leider sind nicht alle Bohrungen für die Streben in der Tragfläche vorhanden. Das ist ärgerlich aber keine unüberwindliche Schwierigkeit! Die Auspufföffnungen unterm Motor müssen selbst hergestellt werden. Nur für die G-ACNS gibt es einen Auspuff. Einen Verspannungsplan gibt es leider nicht. Hier muss auf die Bemalungsanleitung und das Cover-Bild zurückgegriffen werden.
Die Farbangaben sind für das Humbrol-System. Der kleine Decalbogen ist tadellos gedruckt. Leider gibt es die spanischen Farben fürs Seitenruder nicht komplett sondern nur gelbe Streifen.
Bemalungen:
Fazit: Eine gute Idee von Amodel. So gibt es jetzt einige DH 60-Varianten in 72-facher Verkleinerung für den fortgeschrittenen Modellbauer.
In Deutschland werden Amodel-Bausätze für Händler über Glow2b vertrieben.
Volker Helms, Cagliari (Januar 2015)