AVRO 504K Zeppelin Killer

Amodel 7268 - 1/72

Vorbild: 1913 als Schulflugzeug entwickelt, diente die AVRO 504 dem RFC in dieser Funktion bis in die 1930er Jahre. Obwohl unbewaffnet zog man sie 1914/15 in Ermangelung von echten Bombern auch dazu heran. Mit Beginn der Angriffe deutscher Luftschiffe auf England forderte der RNAS einen Einsitzer als Abfangjäger gegen diese Bedrohung. 1918 erhielt die AVRO einen 110Ps LeRhone 9J und ein MG auf Fosterlafette am Oberflügel. Sie dienten in der Heimatverteidigung.

Bausatz: Bis ins neue Jahrtausend war das Airfixmodell das Beste - weil einzige Spritzgussmodell. Dann legte Amodel eine Eigenschöpfung vor, die in unterschiedlichen Dekorationen und Bezeichnungen erschien. Die Amodellfaltschachtel enthält drei graue Gussäste mit 43 Teilen, eine Klarsicht(?)windschutzscheibe, Abziehbilder und die Bauanleitung.

Die Teile sind durchaus ansprechend detailliert und die Strukturen sind gut ausgeführt. Allerdings ist der allgemeine Guss unsauber und daher ist jedes Teil zu säubern. Durch die groben Angüsse wird das Heraustrenen und Bearbeiten der filigraneren Teilen eine Herausforderung.

Allerdings entsprechen einige Modelmaße nicht den Angaben auf der Bauanleitung. Dort ist eine Rumpflänge von 8.80m angegeben (also eine Modelllänge von 12,2cm). Wenn alle Teile (Propeller, Motorhaube, Rumpf, Seitenleitwerk) zusammengezählt werden kommt nur eine Lange von 11,3cm heraus, d.h. das gute Stück ist zu kurz. Aber das hat es mit dem Airfixmodell gemeinsam. (Ob die Resinkits besser sind, keine Ahnung)

Bauanleitung/Bemalung: Die kleine s/w Anleitung führt in drei Schritten zum Ziel. Einen Verspannungsplan gibt es nicht. Es kann eine nicht näher bezeichnete Maschine gebaut werden. Farbangaben erfolgen in Humbrol. Die Qualität der Abziehbilder ist bei Amodel mit einem Überraschungseffekt verbunden.

Fazit: Obwohl die AVRO 504 über lange Zeit bei vielen Luftstreitkräften der Welt im Dienst stand, fand und findet sie kaum Interesse bei den Modellherstellern. Kaum noch erhältlich, bleibt für einen Interessenten nur die Hoffnung auf second hand oder die noch rareren Resinkits.

Jürgen Willisch (Mai 2020)