Vorbild: Die Antonow An-30 mit dem NATO-Codenamen "Clank" ist eine Weiterentwicklung der An-24FK und dient als Luftbildflugzeug. Sie entstand in Kooperation der beiden sowjetischen Konstruktionsbüros Antonow und Berijew. Den Erstflug hatte die An-30 am 21. August 1967. Von 1971 und 1980 entstanden 115 Exemplare. Davon wurden 23 Maschinen exportiert.
Die An-30 wird von zwei Propellerturbinen AI-24 sowie einem kleinen Strahltriebwerk in der rechten Triebwerksgondel angetrieben. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zur An-24 ist der großzügig verglaste Rumpfbug.
Als Variante entstand 1990 die An-30 "Sibirjak" mit einer verbesserten Navigationseinrichtung sowie vergrößerter Treibstoffzuladung. Die Flugzeuge dieser Variante wurden in der Arktis als Beobachtungs-, Fischereiüberwachungs- sowie Transportflugzeug eingesetzt.
Bausatz: Seit einigen Jahren sind diverse Bausätze der An-24/26/30/32-Reihe bei Amodel im Programm. So erschien dieses Jahr die An-30D in 1/72. In dem typischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt 18 hellgraue Spritzlinge mit 153 Einzelteilen, zwei klare Spritzlinge mit 42 Teilen, ein Decalbogen und die Bauanleitung.
Viele der Spritzlinge sind schon aus anderen Antonow-Bausätzen bekannt und einige Teile können in die Restekiste wandern. Die mit Hilfe der Short-Run-Technologie erstellten Bauteile haben schöne versenkte Strukturen aber auch klobige Details.
Das Cockpit mit der Beobachter-Kanzel ist recht gut detailliert. Insbesondere die Sitze sind etwas klobig. Die Instrumente müssen nicht bemalt werden. Amodel liefert hierfür Decals. Leider sind die Klarsichtteile etwas dick. Daher fällt es auch nicht auf, dass das Rumpfinnere nicht weiter detailliert ist. Auf ein Buggewicht weist die Bauanleitung nicht hin. Ich würde hier bisschen Ballast unterbringen.
Für die Ruder und die Tragfläche gibt es dank guter Konstruktion scharfe Hinterkanten. Die Fahrwerksschächte haben innen keine Details. Das stört nicht weiter, denn die Klappen sind am Boden zu. Dafür sieht das eigentliche Fahrwerk recht ordentlich aus.
Für die aus sieben Teilen zusammenzufügende Tragfläche gibt es zwei Hilfsholme. Etwas eigenartig ist die Konstruktion der Vier-Blatt-Luftschrauben. Diese werden aus jeweils zwei Zwei-Blatt-Luftschrauben zusammengesetzt.
Der Decalbogen ist tadellos im Register gedruckt. Er enthält auch eine Menge Wartungsmarkierungen. Die Farbangaben sind für das System von Humbrol.
Bemalungen:
Literatur:
Antonov's Turboprop Twins An-24 / An-26 / An-30 / An-32, Red Star Volume 12, Yefim Gordon, Dmitriy Komissarov und Sergey Komissarov, Midland Publishing 2003, ISBN 1-85780-153-9. |
Fazit: Ein sehr interessanter Bausatz der Antonow An-30 "Clank" für den sehr fortgeschrittenen Modellbauer und nur für diesen zu empfehlen.
Erhältlich ist dieser Amodel-Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über www.glow2b.de). Für Privatkunden ist er im örtlichen Modellbaufachgeschäft sowie im Versandhandel erhältlich.
Volker Helms, Godern (September 2015)