Vorbild: Ende 1957 wurde Oleg K. Antonow mit dem Entwurf, dem Bau und der Erprobung eines 44sitzigen Regionalflugzeuges beauftragt. Dafür nutzte er die Erfahrungen, die er mit der An-8/An-10/An-12-Reihe gemacht hatte. Für das neue Flugzeug wurde das AI-24-PTLaus dem AI-20P entwickelt. Mit diesem Triebwerk hatte die An-24 am 20. Dezember 1959 ihren Erstflug. Die erste Serienmaschine An-24A wurde 1962 ausgeliefert. Ab 1966 wurde die An-24B produziert. Diese unterschied sich äußerlich durch die Kabinenfensteranordnung von der A-Version. Nun konnten 48 Passagiere befördert werden. Als Exportversion entstand die An-24W. Es folgte dann eine Transportversion für die Luftstreitkräfte (An-24T). Als leistungsgesteigerte Version entstand die An-24RW, die in der rechten Triebwerksgondel ein zusätzliches Strahltriebwerk erhielt. Letztere wurde auch in China als Xian Y7-100 gebaut.
In Kiew folgte die Weiterentwicklung zur Transportvariante An-26 mit einer großen Heckladerampe. Das Flugzeug basierte auf der An-24RW und flog am 21. Mai 1969 zum ersten Mal. Die An-26 wurde in großer Stückzahl in den verschiedensten Versionen (wie zuvor die An-24) für zivile und militärische Kunden im In- und Ausland gefertigt. Die An-30 war eine Fotoversion der An-24 und wurde für Vermessungsflüge eingesetzt. Immerhin entstanden davon auch 123 Exemplare.
Die Transportversion An-24T hatte weniger Fenster im Rumpf und besaß im Heck eine Frachttür im Heck. Diese war deutlich kleiner als bei der echten Transportmaschine An-26. Im Inneren gab es auch Hebezeuge für die Transportgüter. Weiterhin waren zwei Finnen unterm Seitenleitwerk angebracht.
Bausatz: Amodel hat schon diverse Versionen der An-24/26/30/32-Reihe in 1/72 herausgebracht Nun gibt es auch die T-Version der An-24. Im praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt 13 hellgraue Spritzlinge mit 144 Teilen, zwei Klarsichtrahmen mit 35 Teilen, ein Decalbogen und die Bauanleitung. Insgesamt erwartet den Modellbauer ein anspruchsvoller Short-Run-Kit mit feinen Strukturen aber auch mit manchen klobigen Details.
Einige Spritzgussrahmen sind schon aus anderen Bausätzen bekannt. Das Cockpit besteht aus 25 Teilen und ist ordentlich detailliert. Durch die Verglasung ist auch kaum mehr zu erkennen. Im Frachtraum gibt es den Boden, die Decke und die Zwischenwände. Der Rumpf ist innen nicht wietergehend detailliert. Zwar können die Frachttüren offen angeklebt werden, jedoch hat das umfangreiche Arbeiten im Inneren zur Folge.
Wie bei anderen Bausätzen der Reihe ist auch das Höhen- und Seitenleitwerk sinnvoll aufgebaut. So gibt es scharfe Hinterkanten. Das gilt übrigens auch für die Tragfläche. Die Fahrwerksschächte haben innen keine Details. Das stört nicht weiter, denn die Klappen sind am Boden zu. Für die aus sieben Teilen zusammenzufügende Tragfläche gibt es zwei Hilfholme.
Der Decalbogen ist tadellos ohne Versatz auf weißem Trägerpapier gedruckt. Es gibt eine Menge Wartungshinweise und ein Intrumentenbrett.
Bemalung::
Literatur:
Antonov's Turboprop Twins An-24 / An-26 / An-30 / An-32, Red Star Volume 12, Yefim Gordon, Dmitriy Komissarov und Sergey Komissarov, Midland Publishing 2003, ISBN 1-85780-153-9. |
Fazit: Ein Short-Run-Kit für den sehr fortgeschrittenen Modellbauer und für diesen empfehlenswert. Anfänger sollten diesen Bausatz nicht anfassen.
Volker Helms, Godern (April 2012)