Vorbild: Der Prototyp Vickers Type 660, entsprach in fast allen Punkten schon recht genau der späteren Valiant, er hob am 18. Mai 1951 vom Flugfeld in Wisley ab. Die Entwicklungszeit ist von Unglücken jedoch nicht verschont geblieben, das Entwicklungsmuster WB210 stürzte am 12. Januar 1952 nach Triebwerksproblemen ab. Die Flugbesatzung, ausgerüstet mit Mk.1 Martin Baker Schleudersitzen, konnte zwar aussteigen der Co-Pilot jedoch, Verbindungsoffizier des Bomber Command Squadron Leader Foster, wurde beim Ausstieg gegen das Leitwerk geschleudert und tödlich verletzt.
Als Teil der nuklearen Abschreckungskräfte der westlichen Welt hob die erste Serien- Vickers Valiant B.1 WP199 am 21. Dezember 1953 ab. Insgesamt wurden in der ersten Tranche 25 Maschinen gebaut und 1955 als erste Flugzeuge der V-Force an das Bomber Command übergeben, die RAF war nun in der Lage nukleare Waffen mit einem Gewicht von 4,5 Tonnen oder 21 450KG konventionelle Bomben zu verbringen. Die B1 war jedoch immer noch ein reiner Bomber, der zudem über keine Defensivmaßnahmen verfügte.
Auch in dieser frühen Phase forderte die Führung der RAF in seltsam rückwärtsgewandter Weise die Valiant B2 als Pfadfinder Flugzeug an, dazu wurden insgesamt 17 Flugzeuge bestellt, wovon nur eines tatsächlich in der Tiefflug Konfiguration flog. Mit der Einsicht, dass Pfadfinder Einsätze durch Mitführung eines eigenen Radars der Bomber hinfällig geworden war, wurde das B2 Vorhaben schon 1955 wieder eingestellt, die Tiefflug Erfahrungen sollten jedoch zu einer späteren Zeit noch einmal wichtig für die Valiant werden.
Die weit fortgeschrittenen sowjetischen Abwehrmöglichkeiten führten also zu einem erneuten Umdenken. Vom direkten Überflug des Ziels und einer frei fallenden Atombombe wurde nun abgesehen und Atombomben mit eigenem Antrieb, ähnlich wie die heutigen Marschflugkörper, wurden entwickelt. Es existieren Fotos von Valiants die mit diesen Flugkörpern genannt Blue-Steel ausgerüstet sind. Da diese Waffe jedoch erst 1963 einsatzbereit war ist davon auszugehen, dass es sich hier nur um Attrappen bzw. um Testmuster handelte, da man in den 60er Jahren die Bomber Rolle der Valiant längst verworfen hatte.
Die künftige Verwendung beschränkte sich daher als taktischer Bomber, Fotoaufklärung, und als Tankflugzeug. Auch eine Verwendung bzw. Weiterentwicklung als Transporter stand kurzzeitig zur Diskussion. Für die Verwendung in der taktischen Bomber Rolle wurden die Valiants mit dem herkömmlichen RAF Schema Olivgrün und Seegrau versehen und sollten im Tiefflug konventionelle Bomben abwerfen. Für ein so großes konventionell ausgelegtes Flugzeug wie die Valiant ein Todesurteil.
Die künftige Verwendung beschränkte sich daher als taktischer Bomber, Fotoaufklärung, und als Tankflugzeug. Auch eine Verwendung bzw. Weiterentwicklung als Transporter stand kurzzeitig zur Diskussion. Für die Verwendung in der taktischen Bomber Rolle wurden die Valiants mit dem herkömmlichen RAF Schema Olivgrün und Seegrau versehen und sollten im Tiefflug konventionelle Bomben abwerfen. Für ein so großes konventionell ausgelegtes Flugzeug wie die Valiant ein Todesurteil.
Nach zahlreichen Flugunfällen fand die RAF bei Untersuchungen heraus, dass die Flügel durch die erheblichen Belastungen Ermüdungsbrüche hatten. Prinzipiell konnten die Valiants weiter in der Tanker Rolle verwendet werden aber der Ersatz von Flügelteilen wurde als zu teuer befunden. Durch diese drastische Verkürzung der Verwendungszeit wird die Valiant auch oft als der vergessene V-Bomber bezeichnet. Die letzten Flugzeuge wurden im Oktober 1964 gegroundet und schon im Januar 1965 aus dem Bestand gestrichen. Damit endete die unspektakuläre und kurze Karriere der Vickers-Valiant. Die Valiant war das letzte von Vickers gebaute Kampfflugzeug und der V-Bomber mit der kürzesten Einsatzdauer. Das einzig komplett erhaltene Exemplar steht im RAF Museum in Hendon, Nord London.
Bausatz: Airfix arbeitet seit einiger Zeit einige bisher weniger beachtete britische Flugzeugtypen als Modellbausatz ab. So gab es die Nimrod in 72 und die Sea Vixen in 48. Nun gibt es den bisher wenig beachteten dritten V-Bomber Vickers Valiant. Bisher versuchte sich nur Mach2 vor wenigen Jahren daran. Der Kit ist/war nur etwas für harte Modellbauer!
In einem großen attraktiven Stülpkarton befinden sich gut verpackt fünf hellgraue Spritzlinge mit 135 Teilen, sieben Klarsichtteile, eine umfangreiche Bauanleitung und ein großer Decalbogen.
Die Bauteile sind in der typischen Airfix-Hornby-Machart. So gibt es versenkte Strukturen und relativ grobe/vereinfachte Teile. Aber es passt alles i.d.R. gut zusammen. Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. Es ist alles vorhanden – wenn auch etwas einfach. Für die Instrumente gibt es Decals.
Schon bald muss man sich für eine Version entscheiden und dementsprechend Änderungen vornehmen oder bestimmte Bauteile zu verbauen. 22 Gramm sollen als Buggewicht reichen. Der Bombenschacht kann alternativ offen gebaut werden. Ein Schwachpunkt für Experten sollen die ungewöhnlichen Lufteinläufe sein. Der normale Modellbauer kann damit recht gut leben.
Die obere Tragfläche besteht aus einem Bauteil. Das sorgt für eine vernünftige Oberflächenstruktur und den richtigen Anstellwinkel. Das Höhenleitwerk besteht aus Ober- und Unterseite und wird von vorn in das Seitenleitwerk eingeschoben und festgeklebt.
Airfix hat auch hier die Bemalungsanleitungen mehrfarbig gedruckt. Der Decalbogen ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Die Hälfte des Bogens nehmen die Wartungshinweise ein.
Bemalungen:
Fazit: Ein empfehlenswerter baubarer Bausatz, der ein schönes Abbild des Vorbilds ergeben kann.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Literatur:
V-Bombers Valiant, Vulcan and Victor Barry Jones The Crowood Press 2000 ISBN 1-86126-385-6 |
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Vickers Valiant - The First of the V-Bombers Eric B. Morgan Midland Publishing 2002 ISBN 1-85780-134-2 |
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Vickers Valiant Warpaint Series No. 63 Tony Buttler Warpaint Books |
Volker Helms, Godern (Oktober 2011)