de Havilland Vampire TMk. 11

AIRFIX A02058 Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die D.H. 100 entstand ab 1941 speziell für das Goblin Strahltriebwerk. Der erste Prototyp flog am 20. September 1943. Kurz vorm Ende des WK II flog die erste Serienmaschine. Bei ihrem Erscheinen war die Vampire der schnellste britische Jäger.

Trotzdem galten die ersten Versionen der Vampire bei den Piloten der britischen RAF als untermotorisiert. Die Anfangsbestellung belief sich auf 120 Vampire F Mk. 1 und die erste Serienmaschine flog am 20. April 1945. Das Seiten- und Höhenleitwerk unterschied sich deutlich von den nachfolgenden Versionen und zu Beginn gab es noch eine Schiebehaube mit festem hinterem Teil. Alle Maschinen wurden später mit der zweiteiligen Haube ausgerüstet. Ab 1946 flog die F Mk. 1 bei den Einsatzverbänden der RAF bis sie Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts außer Dienst ging.

Aufgrund der britischen Ausschreibung F.3/47 entstand die erste Jagdbomberversion der Vampire. Sie besaß noch das Globin 2-Triebwerk. Am 23. Juni 1948 flog die FB. Mk. 5 VV214 erstmals. Die FB. Mk. 5 hatte einen umkonstruierten Rumpf der wesentlich robuster war. Er konnte noch immer keinen normalen Schleudersitz aufnehmen.

Unter der Bezeichnung DH. 113 begann die Entwicklung eines zweisitzigen einmotorigen Nachtjägers aus der Basis der Vampire FB Mk. 5. Man nutzte den Rumpf dieser Version und fügte ein Cockpit im Stil der Mosquito-Nachtjäger hinzu. Es gab ein AI Mk. 10-Radar und vier 20 mm-Kanonen.



Auf Basis dieser Nachtjägerversion entstand bei de Havilland als private Entwicklung der doppelsitzige Trainer TMk. 11 und flog erstmals 1950. Bei der RAF ging dieser Typ ab 1952 in Dienst. Bis 1967 nutzte die RAF diesen frühen Trainer. Dieser in über 600 Exemplare Strahltrainer wurde natürlich auch an andere ausländische Nutzer der Kampfversionen der Vampire exportiert.

Bausatz: AIRFIX legt im neuem Jahr gleich gut los und bringt für die Freunde der frühen britischen Jets gleich eine Vampire T. 11 aus neuen Formen heraus. Dieser Bausatz entstammt einer Zusammenarbeit mit der Vampire Preservation Group. Diese betreibt noch eine Maschine dieses Musters.



Der praktische attraktive Stülpkarton enthält gut verpackt drei hellgraue Spritzlinge mit 50 Teilen, einen Klarsichtrahmen mit fünf Teilen, den sehr großen Decalbogen und die gut gemachte Bauanleitung. Diese enthält auch wieder zwei mehrfarbige Bemalungsanleitungen. Die Abspritzung der Bauteile ist in Ordnung. Die Gravuren sind etwas strärker, damit sie unter einer Pinselbemalung nicht verschwinden. Auch ist die Oberfläche etwas rauh. Die Konstruktion des Bausatzes ist sehr durchdacht.

Im Cockpit gibt es zwei recht einfache Schleudersitze mit zwei Pilotenfiguren, zwei Steuerknüppeln, vier Teilen für das Instrumentenbrett und ein Bauteil mit aufmodellierten Details, das hinter den Sitzen befestigt wird. Sieben Gramm sollen als Gegengewicht im Bug verbaut werden. Die Lufteinläufe sind vorbildgerecht bis zum Triebwerk dargestellt und dadurch sehr tief. Gelungen sind auch die äußeren Lufteinläufe an den Tragflächenwurzeln.



Die obere einteilige Hälfte der Tragfläche wird sehr einfach mit dem Rumpf verbunden. Hier verlässt AIRFIX die klassischen Pfade. Natürlich sind die Ruder sowie Klappen fest nur an die Oberseite modelliert. Dadurch gibt es eine scharfe Hinterkante. Diese gibt es ebenso an den Seiten- und Höhenleitwerken. Das Fahrwerk ist recht ordentlich und es gibt separate Klappen für die geschlossene Option. Die große Klarsichtkanzel kann alternativ offen angeklebt werden.



Mir gefallen die mehrfarbigen Bemalungsanleitungen mit den Farbangaben für das Humbrolfarbsystem. Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Für das Instrumentenbrett gibt es ein Decal und natürlich hat AIRFIX auch an die vielen Wartungshinweise und Warnmarkierungen gedacht.

Bemalungsvarianten:

Fazit: Ein sehr gut gemachter Bausatz mit einem sehr durchdachtem Aufbau. Dadurch ist er auch Anfängern zu empfehlen.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Literatur:

de Havilland Twin-Boom Fighters Vampire, Venom and Sea Vixen, Barry Jones, Crowood Press 2004, ISBN 1-86126-681-2;
de Havilland Vampire - Warpaint Series No. 27, W.A. Harrison, Warpaint Book.

Volker Helms, Godern(Februar 2013)