Supermarine Walrus Mk.I

Airfix A09183 - 1/48

Vorbild: Die Supermarine Walrus war ein einmotoriges katapultfähiges Doppeldecker-Flugboot. Es wurde von Reginald Joseph Mitchell konstruiert, der auch für den Entwurf der Spitfire verantwortlich zeichnete. 1930 begann die Entwicklung eines kleinen Flugbootes, das einen Metallrahmen erhielt und von einem Bristol Jupiter IX-Motor mit Druckpropeller angetrieben wurde. Eingesetzt werden sollte der neue Typ vom australischen Seeflugzeugträger HMAS Albatross und als Bordflugzeug von Kreuzern, da die in Australien eingesetzte Seagull Mk.III nicht katapultfähig war.

Diese Maschine erhielt den Namen Seagull Mk.V, flog erstmals 1933 und wurde zuerst ab 1935 bei der australischen Marine eingesetzt. Weiterentwickelt und von der Fleet Air Arm 1935 bestellt, erhielt es den Namen Walrus und wurde das meistgebaute britische Flugboot und hatte mit der Sea Otter sogar noch einen Doppeldecker-Nachfolger. Um die Walrus möglichst platzsparend unterzubringen, konnten die Flügel eingeklappt werden, was dem Flugzeug eine minimale Breite von 5,5 m verschaffte.

Die ersten Versionen dieses Flugzeugs wurden 1935 hergestellt. Serienmäßig wurde es von 1936 bis 1944 in 740 Exemplaren produziert.

Die Walrus wurde in zwei Versionen serienmäßig produziert, der Mark I (aus Metall) und der Mark II (Holzrumpf um Rohstoffe zu sparen) und an die RAF, RNZAF, RAAF, RNZN sowie den Fleet Air Arm ausgeliefert. Meistens wurde sie als Beobachtungs- und Seerettungsflugzeug eingesetzt, teilweise jedoch auch zur U-Boot-Abwehr. Insgesamt wurden während des Zweiten Weltkriegs mindestens vier deutsche U-Boote sowie ein französisches durch Walrus versenkt. Die letzte Supermarine Walrus wurde 1947 außer Dienst gestellt.

Quelle: Wikipedia Supermarine Walrus (en)

Bausatz: Die Walrus ist eines der Highlights des Modellbaujahres 2017 von Airfix. Mit etwas Verspätung ist sie nun im dritten Quartal erschienen und der Blick in den Kasten lässt auf vieles hoffen. Der große Karton ist nur zu zwei Dritteln gefüllt, aber so kann man wenigstens auch noch Baugruppen drin lagern, mal abgesehen vom Zubehör das man für den Bausatz erwerben kann. An 5 grauen und einem klaren Spritzling befinden sich die Bauteile für das Modell.

Dieses kann in verschiedenen Konfigurationen gebaut werden:

Hinzu kommen noch weitere kleine Optionen, die das Modell interessanter machen können oder die Linien des Flugzeugs betonen. Dies heißt allerdings, dass man sich vor dem Bau mit der Anleitung beschäftigen muss und am besten schon mal die wegzulassenden Bauschritte streicht. Weiterhin überrascht Airfix den Modellbauer mit einer kompletten Inneneinrichtung des Flugbootes. Die ersten gut 30 Baustufen kann man sich hier austoben, wobei die bereits erschienenen Eduardsätze noch garnicht eingerechnet sind. Natürlich wird am Ende vieles davon nicht mehr zu sehen sein…



Dankenswerter Weise zeichnet sich die Innenstruktur der Rumpfseitenteile nicht auf der Außenseite ab. Auch sonst konnte ich keine Sinkstellen finden. Flügel und Steuerflächen haben eine feine Bespannungsdarstellung und gefallen mir sehr gut. Die Metallteile haben eine Nietenstruktur, der es etwas an Finesse mangelt, die aber nicht schlecht ist. Die Konstruktion des Bausatzes ist wirklich gut. Überall findet man gute Ideen, für die Umsetzung der Baustufen. An manchen Stellen sind Stützstrukturen angegossen, die nach dem Zusammenbau entfernt werden müssen. Die Bauanleitung weist aber deutlich darauf hin. Am Schluss der schon mehrfach erwähnten, guten Bauanleitung erwartet den Modellbauer dann noch ein Diagramm mit der Verspannung des Doppeldeckers.

Der Bausatz bietet Abziehbilder für die Darstellung dreier Vorbilder:

  1. Supermarine Walrus Mk.I, P5658, „AD o M“No.276 Squadron, Royal Air Force Harrowbeer, Devon/England, 1944
  2. Supermarine Walrus Mk.I, L2228, „Spotter of Spartivento“ No.700 Naval Air Squadron, HMS Sheffield, 1941
  3. Supermarine Walrus Mk.I, X9515, „KF o A“ No.5CF, Royal Australian Air Force, Australien und Neu Guinea, Anfang 1943

Für diese liegt jeweils eine Farbige 4-Seiten-Ansicht im Format A3 bei. Die vierte Seite wird für eine detailliertere Darstellung der anzubringenden Verspannung genutzt. Natürlich stellt Airfix auf das hauseigene Humbrol-Farbsortiment ab. Die Abziehbilder sind sehr sauber und versatzfrei mit mattem Finish gedruckt. Auf letzteres kann ich eigentlich gut verzichten, die Verarbeitung der Decals in den Bausätzen der aktuellen Generation war aber immer problemfrei.

Fazit: Airfix liefert hier einen wirklich guten Bausatz des urigen Flugbootes. Ausstattung und Preis passen. Empfehlenswert!

Steffen Arndt, Barsinghausen (Januar 2018)