Vorbild: Die Supermarine Spitfire war ein britisches Jagdflugzeug von Supermarine Aviation Works (Vickers), Ltd. Der Variantenreiche Tiefdecker wurde während des gesamten Zweiten Weltkrieges von der Royal Air Force und vielen alliierten Luftstreitkräften an allen Fronten eingesetzt. Die gute Wendigkeit des Flugzeugs machte es bei den Piloten sehr beliebt. Die Maschine gehört zu den meistgebauten Flugzeugtypen – insgesamt wurden mehr als 20.000 Spitfires aller Varianten gebaut. Sie blieb bis weit in die 1950er Jahre im Dienst.
Supermarine hatte mit Entwürfen des Chefkonstrukteurs Mitchell, die kräftige Motoren von Napier oder Rolls-Royce mit aerodynamisch optimierten Flugwerken kombinierten, dreimal die Schneider-Trophy gewonnen. Obwohl sich die Technologie und die Anforderungen für Rennflugzeuge nur bedingt auf Militärflugzeuge übertragen ließen, so waren doch ein kräftiger Motor und eine fortschrittliche Aerodynamik auch für Jagdflugzeuge gefragt. 1930 produzierte Mitchell als Antwort auf eine Ausschreibung des britischen Air Ministry das erste Jagdflugzeug, den Eindecker Supermarine Type 224 mit Knickflügeln und einem starren Fahrgestell. Die Supermarine Type 224 erfüllte die Erwartungen des Luftfahrtministeriums genauso wenig wie die Entwürfe der Konkurrenz. In einem von Supermarine finanzierten Projekt richtete Mitchell seine Aufmerksamkeit nun auf einen verbesserten Entwurf, der auch die Unterstützung der Supermarine-Muttergesellschaft Vickers erhielt. Das daraus resultierende Flugzeug hatte aufgrund seines einziehbaren Fahrwerks, der geschlossenen Pilotenkanzel und des sehr viel stärkeren PV-12-Motors von Rolls-Royce deutlich bessere Flugleistungen.
1935 schrieb das Luftfahrtministerium erneut einen Auftrag für ein Jagdflugzeug aus. Der neue Supermarine-Entwurf wurde letzten Endes wieder mit der Begründung abgelehnt, dass er nicht für die geforderte Bewaffnung mit acht Maschinengewehren geeignet war. Aufbauend auf diesem Entwurf schuf Mitchell daher einen weiteren Jäger mit der Bezeichnung Type 300, der durch neue elliptische Tragflächen genug Platz für die Bordwaffen bot. Das Luftfahrtministerium war mit diesem neuen Typ zufrieden und stellte unter dem Projektnamen F.10/35 Mittel für den Bau weiterer Prototypen zur Verfügung. Der erste dieser Prototypen der späteren Spitfire flog am 5. März 1936. Die guten Flugleistungen veranlassten das Luftfahrtministerium, noch während der Erprobung durch Vickers-Testpiloten eine Bestellung über 310 Stück aufzugeben.
Die Mk I wurde ursprünglich von einem Merlin-Mk-II-Motor mit 1.030 PS angetrieben, der auf einen zweiblättrigen hölzernen Propeller mit festem Anstellwinkel arbeitete. In dieser Konfiguration wurden jedoch nur 77 Exemplare geliefert, danach wurde ein dreiblättriger Metall-Verstellpropeller der Firma de Havilland eingebaut, der zwischen zwei verschiedenen Luftschraubensteigungen umgeschaltet werden konnte. Obwohl sich das Gewicht der Luftschraube von 41,5 kg auf 175 kg erhöhte, ergab sich eine Leistungssteigerung. Die Rollstrecke beim Start verringerte sich von 382 m auf 291 m. In 6000 m Höhe steigerte sich die Höchstgeschwindigkeit von 577 km/h auf 584 km/h. Die Dienstgipfelhöhe stieg von 9400 m auf 10450 m. Kurz vor Beginn der Luftschlacht um England wurde eine weitere dreiblätterige Luftschraube eingeführt. Diese war stufenlos verstellbar und arbeitete mit einer konstanten Drehzahl. Es gab zwei verschiedene Typen der Firmen Rotol und de Havilland. Das Gewicht der neuen Luftschraube betrug 250 kg. Die Rollstrecke beim Start verringerte sich auf 205 m.
Wie gefordert bestand die Bewaffnung aus 8 7,7mm Browning MGs. In der 19. Staffel wurden während der Schlacht mehrere als Mk IB bezeichnete mit 2 x 20mm Hispano Kanonen bewaffnete Spitfires erprobt. Man schätzte die Zerstörungskraft der Kanonen, allerdings litten die Geschütze so häufig unter Ladehemmungen, dass die IB aus dem Kampf gezogen und die 19. Staffel auf eigenen Wunsch wieder mit MG-bewaffneten Spitfires ausgerüstet wurde. Im Laufe der Produktion wurden verschiedene Verbesserungen eingeführt, unter Anderem erhielten der Windschutz und der Rumpftank eine zusätzliche Panzerung. Insgesamt wurden von den 2.160 bestellten Mk I 1.583 Stück ausgeliefert, bevor die Produktion auf die neue Version Mk II umgestellt wurde.
Auszüge aus den Wikis Supermarine Spitfire und Versionen der Spitfire
Bausatz: Airfix neue Spitfire Mk.I hat nun auch schon wieder ein paar Jahre auf dem Buckel und wurde vor Kurzem von der technologisch deutlich besseren Tamiya Spitfire abgelöst. In diesem Jahr kommt auch von Eduard eine neu Spitfire Mk.I die sich aber erst noch beweisen muss. Natürlich nutzt Airfix den 80. Jahrestag der sogenannten „Luftschlacht um England“, um die Spitfire Mk. I mit leicht geänderten Decals neu aufzulegen. Ich hab mir hier allerdings noch mal den Bausatz von 2015 aus dem Lager geholt, sowie auch einiges Zubehör zur Verfeinerung.
Zunächst fällt nach dem Öffnen der sehr helle vergleichsweise weiche Kunststoff auf. Die Gravuren sind scharf und tief, allerdings gibt es einige leichte Sinkstellen, zum Beispiel am Rumpf wo sich auf der Innenseite die beiden Spanten befinden. Die Aufteilung des Cockpits war seinerzeit wegweisend und wird von den anderen Herstellern ähnlich gehandhabt. Wer wie genau damit angefangen hat weiß ich nicht mehr, diese Innenschalen erleichtern jedoch den Austausch gegen ein Resincockpit oder wie hier im Bausatz die Beigabe zweier verschiedener rechter Cockpithälften.
Das Cockpit selbst ist ausgezeichnet detailliert, aber es mangelt ein wenig an der Finesse der Tamiyakits. Trotzdem. Mit ein paar Gurten und vielleicht einem Zoomsatz von Eduard erreicht man hier Vieles. Der Bausatz enthält 3 verschiedene Kanzeltypen, mit und ohne Panzerglasscheibe und auch der Bereich vor dem Cockpit kann mit und ohne Panzerung gebaut werden. Auch die 3 Propellertypen sind im Bausatz vorhanden. Die Bauanleitung ist aussagekräftig und wie bei allen neueren Bausätzen von Airfix sehr klar gestaltet. Die Waffenschächte könnten offen dargestellt werden, dazu sind Ausschnitte in die Flügel zu sägen. Ich würde jedoch davon abraten, da die Detaillierung innen nicht gut genug ist. Auch eine optionale Darstellung im Flug ist vorgesehen. Dafür können separat zu erwerbende Ständer von Airfix genutzt werden. Die Steuerflächen liegen separat bei und können ausgelenkt dargestellt werden.
Bemalungsvarianten: Aus dem Bausatz können drei Vorbilder dargestellt werden. Am buntesten ist sicherlich die Trainingsmaschine mit der gelben Motorhaube.
Die Decals sind bei Cartograf gedruckt und somit von sehr guter Qualität. Leider hat Airfix einen seidenmatten Überzug beauftragt, aber das sollte nicht wirklich zum Problem werden.
Fazit: Der 5 Jahre alte Bausatz kann sich immer noch ganz gut behaupten. Äußerlich korrekt und im Cockpit gut detailliert, kann man schon aus dem Kasten ein ordentliches Modell bauen. Außerdem schlägt der Kit nur etwa mit ½-⅔ des Preises eines Tamiya-Bausatzes zu Buche.
Steffen Arndt, Barsinghausen (April 2020)