North American B-25B Mitchell

Airfix A06020 Spritzguss - 1/72

Vorbild: 1938 veröffentlichte das damalige USAAC eine Ausschreibung für einen leichten Angriffsbomber mit zwei Motoren. Bei North American entstand die NA-40. Ende 1939 wurde die erste Maschine bei einem Testflug zerstört. Die Leistungen waren auch nicht überzeugend. Das USAAC entschied sich für die Douglas DB-7 (A-20 Havoc). Anschließend entstand bei N.A. das Modell NA-62. Unter der Bezeichnung B-25 wurden am 10. August 1939 184 Exemplare geordert. Berühmt wurde die B-25B durch ihren Vergeltungsangriff auf Japan, nachdem 16 Maschinen vom Träger USS HORNET gestartet waren. Nach dem ursprünglichen Auftrag begann mit der B-25C die Großserie bei North American für die USAAF, die RAF und auch für die USNAVY. Weitere Verbesserungen erfolgten bei der B-25D und sie wurde u.a. an die USAAF, die RAF, die RAAF und die UdSSR geliefert.



In den amerikanischen Einheiten entwickelte sich die B-25 zunehmend als Erdkämpfer und so entstanden die Versionen B-25G und B-25H mit geschlossenem Rumpfbug. Als "richtige" Bombervariante erschien die B-25J, von der 4.318 Exemplare geliefert wurden. Die meisten Flugzeuge dieser Version hatten einen Glasbug, der schon von der B-25 bis B-25D bekannt war. Für die Erdkampfrolle wurde ein neuer massiver Rumpfbug mit acht Kaliber .50 MGs entwickelt. Diese Variante wurde ohne separate Bezeichnung in die Serie eingestreut. Für die Feldwerkstätten wurden auch Umrüstkits produziert. Im Pazifik entstanden die verschiedensten Modifikationen. Insgesamt wurden von der B-25 9.796 Exemplare gebaut.

Bausatz: 2018 erschien die B-25C/D Mitchell in 1/72 bei Airfix. So war es natürlich, dass dort noch eine weitere frühe Variante nachgelegt wurde. So erschien kürzlich die B-25B. Auf dem Cover sieht man eine startende B-25B wie sie vom Flugzeugträger USS HORNET startet. Im praktischen attraktiven Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt fünf hellgraue Spritzgussrahmen mit 126 Teilen, zwei Klarsichtrahmen mit 20 Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung.

Die Abspritzung der Bauteile ist tadellos. Es gibt feine versenkte Strukturen. Ein paar Teile sind für andere Varianten und wandern nach dem Bau in die Restkiste. Leider fehlt bei Airfix immer ein Überblick über alle Spritzlinge. Der Bau beginnt mit dem Cockpit. Das ist recht komplett. Fürs Instrumentenbrett gibt es ein Decal. Sitzgurte sind leider nicht dabei. Dafür gibt es zwei Steuerräder und schöne Strukturen an den Rumpfinnenseiten. Wer die beiden Pilotenfiguren mag, der kann diese auch einbauen. Der hintere Besatzungsraum und auch der Arbeitsplatz des Bombenschützen sind voll mit Details. 25 Gramm sollen als Gegengewicht im Bug reichen.

Weiter hinten kann der Bombenschacht nicht nur mit den Abwurfwaffen versehen werden, sondern hier gibt es auch sehenswerte Details. Natürlich kann er auch verschlossen werden. Zwei Holme erleichtern den Anbau der Tragfläche. Leider gibt es bei den Querrudern keine scharfe Hinterkanten aber man findet hier eine schöne Stoffstruktur. Dafür können die Höhen- und Seitenruder beweglich angebaut werden und hier findet man auch sehr scharfe Hinterkanten. Die Trimmruder hat man sehr gut herausgearbeitet.

Die Klarsichtteile an den Rumpfseiten werden von außen aufgeklebt. Das gilt auch für die Abwehrtürme. Diese können in ein- oder ausgefahrener Position eingebaut werden. Je nach Bemalungsvariante gibt es auch noch Alternativteile. Ob man die Waffen nachdetailliert ist Geschmackssache. Beim Doolittle Raid waren es beim Heckstand auf jeden Fall nur Besenstiele, die man schwarz anmalte…



Das Fahrwerk hat Airfix sehr gut dargestellt. Allerdings sind die Hauptfahrwerksräder produktionsbedingt in zwei Hälften geteilt. Immerhin ist das Rautenprofil angedeutet und sie sind leicht abgeflacht. Airfix hat die zwei Sternmotore recht gut nachgebildet. Sie entstehen aus jeweils drei Teilen. Für den Backbordmotor gibt es auch den verlängerten Auspuff der B-25B und den kurzen für eine frühe B-25C. Die beiden Luftschrauben bestehen aus einem Stück. Alle Klarsichtteile verdienen auch diesen Namen.



Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt und enthält auch eine Menge Wartungshinweise. Die Farbangaben beziehen sich auf Humbrol.



Bemalungsvarianten:

Fazit: Nach der B-25C/D und der Mitchell Mk. II ist nun die dritte Variante des Grundbausatzes von Airfix in 1/72 erschienen. Der Italeri-Bausatz hat nun einen würdigen Nachfolger gefunden.

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b.

Literatur(Auswahl):

B-25 Mitchell in detail, D&S Vol. 60, Bert Kinzey, squadron/signal publications 1999, ISBN 978-1888-974-133.

Volker Helms, Godern (April 2020)