Vorbild: In den 1930er Jahren wurde die Idee des Sturzkampfflugzeugs auch in Deutschland sehr stark propagiert. Gegen die Heinkel He 118 setzte sich die Junkers Ju 87 durch. In Spanien wurde die A-Version erprobt. Diese konnte allerdings nur 500 kg tragen.
Mit einem stärkeren Jumo 211 wurde die B-Version ausgerüstet. Immerhin konnte sie eine Waffenlast von 1000 kg tragen. Ab 1939 kam sie zum Einsatz. Zur Vergrößerung der Wirkung bekamen die Maschinen eine Sirene. Damit wurden am Boden die Ängste noch verstärkt und Panik erzeugt. Bei Junkers in Dessau wurden nur 550 Ju 87A und B gebaut. Danach wurde die Produktion an andere Unternehmen abgegeben.
Bausatz: Airfix erneuert trotz wirtschaftlicher Probleme des Mutterkonzerns weiterhin das Bausatzprogramm. So darf auch eine frühe Junkers Ju 87B-1 im Maßstab 1/72 nicht fehlen. Der Marktführer aus Bünde tut das auch auf seine Weise. Die Frage ist nur, ob das Thema WK II auch noch in Zukunft ein entscheidender Teil des Modellbau-Marktes sein kann.
In dem typischen attraktiven Airfix-Stülpkarton befinden sich gut verpackt vier hellgraue Spritzlinge mit 98 Einzelteilen, einen Klarsichtrahmen mit zehn Einzelteilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Die Bauteile entsprechen den heutigen Airfix-Standard. Es gibt etwas zu breite versenkte Strukturen und gute technologische Lösungen die den Zusammenbau erleichtern.
Der Rumpf ist am Spant zum Triebwerk getrennt und es gibt einen separaten Spritzling für die typische B-1 Triebwerkspartie. Sehr spannend finde ich den Rumpfholm auf dem auch der Cockpitboden aufmodelliert ist. Daran wird das untere Mittelstück der Tragfläche befestigt. Das wirkt sehr stabil. In den Rumpfhälften werden die Seitenstrukturen des Cockpits eingeklebt. Für das Instrumentenbrett gibt es ein Decal. Optional kann das Cockpit auch mit zwei Pilotenfiguren ausgerüstet werden.
Vor dem Zusammenbau der Tragflächen müssen auf der Unterseiten noch ein paar angedeutete Bohrungen durchbrochen werden. Diese sind abhängig von der untergehängten "Bombenlast". Alle Ruder haben wieder scharfe Hinterkanten. Die Hauptfahrwerksräder sind leicht abgeplattet und werden mittels einer Nase in den Radverkleidungen fixiert. Bei den Spornrädern gibt es zwei Alternativen. Die "Bomben" sehen sehr realistisch aus und deren Leitwerke sind sehr dünn. Mir gefällt die mehrteilige Cockpitverglasung. Alternativ kann man das Cockpit offen lassen. Dann sollte man aber noch paar Sitzgurte hinzufügen.
Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Träperpapier gedruckt. Es gibt natürlich auch eine Menge Wartungshinweise. Die Farbangaben sind natürlich für das Humbrol-System.
Bemalungen:
Fazit: Airfix liefert hier einen zeitgemäßen Bausatz der Ju 87B-1 in 1/72 für den weniger erfahrenen Modellbauer ab und damit gilt: Sehr empfehlenswert!
Erhältlich sind die Bausätze von Airfix im gut sortierten Fach-bzw. Versandhandel oder für Händler bei Glow2b.
Literatur (Auswahl):
Vom Original zum Modell: Junkers Ju 87, Helmut Erfurth, Bernard & Graefe Verlag 1999, ISBN 3-7637-6017-2; | |
STUKA Vol. One – Luftwaffe Colours – Luftwaffe Ju 87 Dive-Bomber Units 1939-1941, Peter C. Smith, Ian Allan Publishing 2006, ISBN 1-903223-64-4. | |
Junkers Ju 87 - From Dive-Bomber to Tank-Buster 1935-1945, Eddie J. Creek, Ian Allan Publishing 2012, ISBN 978-1-90653-728-9. |
Volker Helms, Godern (April 2016)