Hawker Sea Fury FB.11 "Export"

Airfix A06106 - 1/48

Vorbild: Die Hawker Sea Fury war ein einmotoriges britisches Jagdflugzeug, das von der Firma Hawker entwickelt und hergestellt wurde. Der Tiefdecker war das letzte kolbenmotorgetriebene Jagdflugzeug der Royal Navy, wurde noch während des Zweiten Weltkrieges entwickelt, kam aber erst danach zum Einsatz. Die Sea Fury war eines der schnellsten kolbenmotorgetriebenen Serienjagdflugzeuge, die je gebaut wurden.

Es sei aber doch noch erwähnt, dass der britische Jagdbomber vor allen auch im Nahen Osten eingesetzt wurde, u.a. von den Ägyptern. Ferner hat die Sea Fury auch eine bedeutende Rolle bei der gescheiterten Invasion an der Schweinebucht, auf Seiten der kubanischen Regierung unter Fidel Castro gespielt. Sie war als Jagdbomber der Trumpf der kubanischen Luftwaffe, zur Abwehr der von den USA ausgebildeten Exil-Kubaner und den Söldnereinheiten der CIA. Die Bundesluftwaffe besaß Doppelsitzer der Sea Fury als Zielschleppflugzeuge.

Bausatz: Es ist schon die zweite Auflage der Sea Fury nach der Koreavariante. Und zuerst einmal gleich die gute Nachricht: Der bekannte Gussfehler am Höhenleitwerk der ersten Produktionsreihe ist behoben.

In dem wunderschönen Stülpkarton befinden sich über 120 Teile. Diese sind in dem für Airfix-Bausätze typischen hellblau abgegossen. Das Material und auch der Duft aus dem Karton, welcher manche Kindheitserinnerung hervorruft, haben sich in all den Jahrzehnten nicht geändert. Die Teile sind schön graviert, und das positivste, sind die beiden gebündelten Abgasrohre. Sie sind tatsächlich mit winzigen Öffnungen versehen. Alle Teile zeigen sich akkurat ohne Verzug und Senkstellen. So dürfte der Zusammenbau unserer Sea Fury gut von der Hand gehen.

Ansonsten hat der Bausatz eine große Auswahl an externen Waffen und auch zwei Starthilfsraketen, sogenannte "Ratos", die aber nur bei den Zeichnungen für die Stencils gezeigt werden. Weitere Optionen sind: Tragflächen in hochgeklappter Position, ausgefahrene Landeklappen, ein für den Maßstab ausgezeichnetes Cockpit und separate Steuerruder. Für das Armaturenbrett liegen Decals bei. Nur das Gurtzeug sollte ersetzt werden.

Für den Sternmotor ist die Darstellung ausreichend, weil er insgesamt fast in der Motorhaube verschwindet. Auch von vorn sind die Zylinder konstruktionsbedingt kaum sichtbar.

Die Kanzel ist glasklar und kann je nach Geschmack geschlossen oder offen montiert werden.

Bemalung: Airfix stellt das Modell ja als "Export" Version vor. Daher gibt es Markierungen für eine Maschine der australischen Marine, eine für die kanadische Luftwaffe und eine Variante der niederländischen Marine. Diese gehört zu den niederländischen Kunstflugteam "Aerobats" und wurde von der Firma Fokker in Lizenz gebaut. Das Flugzeug stammt aus dem Jahre 1953 und ist mit einer roten Motorhaube versehen. Eine besondere Bewandtnis, hat es mit der Sea Fury der australischen Marine. Diese schoss im 1955 ein unbemanntes Flugzeug vom Typ Auster ab. Wahrscheinlich handelte es sich um ein Versuchsmodell, das über Sydney außer Kontrolle geriet und drohte über bewohntem Gebiet abzustürzen. An der Verfolgung waren noch zwei Sabre-Jets beteiligt und eine Commenwealth Wirraway. Der Bordschütze konnte aber wohl wegen der großen Kälte das Heck-Maschinengewehr nicht bedienen. Und so gelang es schließlich der Hawker Sea Fury der 805. Schwadron die Auster J/4 "Archer" über Broken Bay abzuschießen. Sie stürzte danach ins Meer und niemand kam zu Schaden.

Fazit: Der Bausatz ist wärmstens zu empfehlen. Das Modell gibt die Kraft und Stärke des Originals treffend wieder. Ein "Bolide" für die Vitrine.

Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern und für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.

Hans Jürgen Bauer, Berlin (März 2019)