Vorbild: Kurz nach dem Erstflug des Hawker-Tempest-Prototyps im September 1942 erwog Hawker mit seinem Chefkonstrukteur Sidney Camm die Möglichkeit einer kleineren und leichten Variante des Jagdflugzeugs. Im Januar 1943 entschloss man sich, diese neue als Tempest Light Fighter (Centaurus) bezeichnete Konstruktion an den Anforderungen der Air Ministry Specification F.6/42 auszurichten. Da auch die Royal Navy zeitgleich einen Abfangjäger ausschreiben wollte, einigte man sich darauf, die Anforderungen von RAF und Royal Navy (N.7/43) zusammenzufassen und in der Specification F.2/43 im Wesentlichen passend zu dem Hawker-Entwurf herauszugeben.
Von den sechs im Dezember 1943 beauftragten F.2/43-Prototypen sollten zwei mit Rolls-Royce Griffon, zwei mit Bristol Centaurus XXII und einer mit dem Centaurus XII ausgerüstet werden. Eine Zelle sollte für Belastungsuntersuchungen verwendet werden. Für die Marineversion gab es Anfang 1944 ein neues Leistungsheft N.22/43, in dem der Standard der Serienversion festgelegt wurde. Im April des Jahres vergab das Ministerium dann Aufträge für je 200 Maschinen nach den Leistungsbeschreibungen F.2/43 und N.22/43.
Am 1. September 1944 war die mit einem Centaurus XII ausgerüstete NX798 das erste Flugzeug aus dem F2./43-Auftrag, das tatsächlich flog. Nach dem Erstflug der zweiten Maschine entschied man sich, die F.2/43 als Fury I und die Marineversion als Sea Fury X zu benennen. Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa wurde die weitere Entwicklung der Fury I abgebrochen und die Weiterentwicklung auf die Sea Fury bei Hawker konzentriert. Der erste Sea-Fury-Prototyp (SR661 mit Centaurus XII) hatte seinen Erstflug am 21. Februar 1945, war aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig für den Betrieb auf Flugzeugträgern angepasst. So war zwar ein Fanghaken vorgesehen, faltbare Tragflächen fehlten jedoch noch. Der zweite – am 12. Oktober 1945 geflogene – Prototyp (SR666 mit Centaurus XV) war mit seinen faltbaren Tragflächen dann fully-navalised.
Die erste Serie über 50 Sea Furys basierte auf dem Prototyp SR666. Die erste Maschine TF895 flog am 7. September 1946 und verblieb dann bei Hawker. Während die ersten Exemplare noch Vierblatt-Rotolpropeller verwendeten, wurden diese später durch Fünfblattvarianten des gleichen Herstellers als Standardpropeller ersetzt. Im Winter 1946/1947 begann die Erprobung auf dem Flugzeugträger HMS Victorious, wobei sich durch anfängliche Probleme mit dem Fanghaken die Einsatzfreigabe bis zum Frühjahr 1947 verzögerte. Im Laufe des Jahres 1948 begann die Ablösung der F Mk X durch die neue Version F.B. Mk 11.
Für die Serienausführung der Jagdbombervariante Mark 11 (FB für Fighter Bomber) wurden einige Modifikationen eingeführt. So war diese Ausführung in der Lage, verschiedene Kombinationen von 454-kg-Brandbomben, Rauchmarkierern, 60-lb-Raketenprojektilen, 90-Gallonen-Zusatztanks und Napalmbehältern mitzuführen. Ebenso verlängerte man den Fanghaken und baute Vorrichtungen für die Durchführung von raketenunterstützten Starts (RATOG) ein.
In den sieben folgenden Jahren wurden insgesamt 615 Exemplare der FB Mk 11 in Kingston gebaut und an die Royal Navy geliefert. Bis zur Ablösung durch die Sea Hawk Ende 1953 war die Sea Fury der Standardjäger der Fleet Air Arm. Nach dem Ausbruch des Koreakriegs im Juni 1950 wurde die HMS Theseus mit den Sea Furys der No. 807 Sqn. dorthin entsandt. Der Erfolg bei der Unterstützung der Bodentruppen führte dazu, dass einige Monate später auch die Flugzeugträger HMS Ocean und HMS Glory folgten. Auch die australische Marine setzte ihre 1949 und 1950 beschafften Sea Furys auf der HMAS Sydney in Korea ein.
Die erste Variante für einen nichtbritischen Kunden war die Sea Fury Mk. 50 für die niederländische Luftwaffe, die am 21. Oktober 1946 zehn Jagdflugzeuge bei Hawker in Auftrag gab. Zwölf weitere Exemplare, überwiegend Jagdbomber, wurden 1950 bestellt, nachdem die Lizenzproduktion 1948 angelaufen war. Alle Maschinen wurden 1959 durch die Hawker Sea Hawk abgelöst.
Ebenfalls 1946 bestellte auch die irakische Regierung 30 Jagdflugzeuge und Jagdbomber. Geliefert wurden die Maschinen im Laufe des Jahres 1948, ein Jahr später gefolgt von zwei zweisitzigen Schulflugzeugen. Von den ursprünglich vier bestellten Maschinen wurde eine an die Royal Navy als Prototyp VX818 umgeleitet und eine zweite an Pakistan verkauft. Weitere 25 Einsitzer und drei zweisitzige Sea Furys wurden 1953 an den Irak ausgeliefert.
Den größten ausländischen Auftrag erhielt Hawker von Pakistan, wohin zwischen 1949 und 1954 insgesamt 93 einsitzige Sea Fury geliefert wurden. Darunter befanden sich auch fünf ehemalige FB. 11 der Fleet Air Arm. Hinzu kamen, einschließlich der ursprünglich für den Irak bestimmten Maschine, noch fünf T. 20.
Ägypten bestellte 1949 zwölf Sea-Fury-Jagdflugzeuge, die in den folgenden zwei Jahren geliefert wurden. 1957 kaufte Hawker eine Anzahl bei der Fleet Air Arm ausgemusterte Sea Fury zurück, von denen 18 FB. 11 und drei T. 20 1958 an Burma weiterverkauft wurden. An Kuba wurden 1958 15 FB. 11 und zwei T. 20 verkauft, die aber erst 1959, nach der Revolution gegen die Batista-Regierung, die den Auftrag erteilt hatte, zusammengebaut wurden. Diese Sea Furys kamen bei der Invasion in der Schweinebucht 1961 zum Einsatz. Der Deutsche Luftfahrt Beratungsdienst bestellte 1959 sechs T. 20, die im Auftrag der deutschen Luftwaffe und Bundesmarine als Zielschlepper eingesetzt wurden. 1960 wurde der Auftrag um zwei weitere Maschinen erweitert.
(Auszug aus dem Wiki: Hawker Sea Fury )
Bausatz: Erfreulicher Weise setzt Airfix die Reihe britischer Flugzeuge im Maßstab 1/48 fort. Dazu gehört auch dieser Bausatz der Sea Fury FB 11. Der Bausatz folgt qualitativ den Maßgaben der Vorgänger (wie der Walrus). Die Oberflächengestaltung ist ansprechend aber einfach gehalten, erhabene Nieten sind sparsam vorhanden und die Gravuren sind gleichmäßig, scharf und vergleichsweise tief. Unter einer Schicht Lack sieht das ganze aber noch viel besser aus. Den short-shot der ersten Serie am Leitwerk konnte ich bei meinem Musterexemplar nicht finden. Auch Sinkstellen sind mir nicht aufgefallen. Die Motorhaube ist ganz leicht untermaßig und symmetrisch graviert, die Haubenverschlüsse sollte aber asymmetrisch angeordnet sein sein. Ersatz gibt’s von Aerocraft und Barracuda cast.
Das Cockpit ist einfach detailliert, man kann durch die kleine Öffnung und die dunkle Farbgebung aber ohnehin nicht viel erkennen. Die Cockpitwanne hat zwei prominente Auswerfermarken, die man sicherheitshalber entfernen sollte. Cockpit Flügelspant und Fahrwerksschacht bilden die Grundstruktur für den Zusammenbau des Modells, hier sollte an auf genaueste Ausrichtung achten! Gegebenenfalls muss man an dem einen oder anderen Teil ein wenig Material entfernen, um eine optimale Passung zu erreichen. Auch die Auswahl der späteren Abwurfwaffen bzw. Tanks sollte man jetzt schon festlegen und die entsprechenden Löcher bohren.
Nach dem Anbauen von Motor und Leitwerk – Achtung bei den erhabenen Nieten – kommt nun die wichtigste Option des Bausatzes: die Darstellung mit beigeklappten Flügeln oder flugbereit. Die Bauanleitung ist hier sehr klar und man kann das eigentlich nicht falsch machen. Alles weitere dient dann nur noch der Komplettierung des Modells. Die Schritte 64 bis 74 wirken dann ein wenig unübersichtlich, aber wenn man schon weiß welche Lasten an das Modell gehängt werden sollen (s.o.), ist das halb so wild. Zwei farbige Seiten für die Tarnschemen der beiden Bemalungsvarianten und eine Seite mit Hinweisen für die Anbringung der Stencils runden die Bauanleitung ab.
Beide Bemalungsvarianten zeigen Flugzeuge in Extra Dark Sea Grey über Sky grey, wobei eine die Trennlinie hoch am Rumpf hat und die andere niedrig. Ein sauber gedruckter Decalbogen enthält alle Markierungen und Wartungshinweise für den Bau einer der beiden Varianten:
Die Decals sind sauber und ohne Versatz gedruckt und haben ein seidenmattes Finish.
Fazit: Toller Bausatz von Airfix, der fertig gebaut Einiges her macht! Die Einfachheit in den Details kann man akzeptieren oder auf dem Zubehörmarkt etliche Euro ausgeben, um die eigenen Vorstellungen zu verwirklichen.
Steffen Arndt, Barsinghausen (November 2018)