Vorbild: Das von Hawker Chefkonstrukteur Sidney Camm entwickelte Jagdflugzeug P.1067 für die britische Royal Air Force war ein Abfangjäger mit gepfeilten Flügeln und einem Axialtriebwerk. Die Hunter F-1, Jungfernflug 1953, wurde 1954 von der Royal Air Force in Dienst genommen. Da das Rolls-Royce Avon Mk.7 Triebwerk auf Dauer nicht mehr den Anforderungen entsprach erhielten die F.4/F.5 das leistungsstärkere Sapphire 10 und die F.6 das Rolls-Royce Avon 203 Triebwerk. Die Hunter gilt heute noch als eines der vielfältigsten und elegantesten Düsenflugzeuge. Das beweist die lange Einsatzzeit in vielen Luftstreitkräften. Dazu gehörten Staaten im Nahen Osten ebenso wie Länder in Europa. Die Schweiz z.B. musterte sie erst 1993 völlig aus. Auch in den Niederlanden blieb die Maschine jahrelang im Einsatz. Chile und Indien nutzten dieses zuverlässige Kampfflugzeug auch. Neben den Aufgaben als Abfangjäger, kam die Hunter auch als Erdkampfflugzeug und als Trainer zum Zuge. Bei dem Trainingsflugzeug war die Besonderheit, das die Piloten nebeneinander im Cockpit saßen. Eine heiße Phase hatte die Hunter im Suez Konflikt und im indonesisch-malayischen Krieg gegen die Herrschaft Englands in dieser Region. Auch heute hat die Hawker Hunter bei vielen Flugschauen ihre Anziehungskraft nicht verloren.
Bausatz: Bei vielen Herstellern von Maßstabsmodellen führte dieses doch sehr bekannte Flugzeug nur ein Nischendasein. Eine Ausnahme war vor etwa 18 Jahren die Firma Academy aus Süd-Korea, welche eine recht gute Hawker Hunter im Programm hatte. Ansonsten war da noch das Lindbergh Line Modell, das wie damals Anfang der 1960er üblich eher Spielzeugcharakter hatte.Nun bringt Airfix die ultimative Hunter mit 116 Teile in dem neuen attraktiven und stabilen Stülpkarton mit einem schönen Deckelbild. Die Gravuren sind maßstäblich fein gestaltet. Es gibt zumindest bei diesem Bausatz keine Formfehler. Viele innovative Bauteile dürften den Zusammenbau zu einem Vergnügen machen. Besonders zu erwähnen, dass die oberen Tragflächen zusammen mit dem Rumpfmittelteil eine Einheit bilden und auf den zusammengebauten Rumpf aufgesetzt werden. Das dürfte eine Menge an Spachtelarbeit ersparen, wenn man alles sauber zusammensetzt. Klappen und Ruder können abgesenkt bzw. in ausgelenkter Position angebaut werden. Ansonsten bietet der Bausatz noch zwei Zusatztanks für die Unterflügelstationen.
Einen Hinweis verdienen auch die beiden Sitzpolster für den Schleudersitz. Einmal mit einem toll aufgeprägten Gurtzeug das sich hinter Resinteile nicht verstecken muss, und einmal völlig glatt, für den der Gurtzeug selbst gestalten oder einen Piloten reinsetzen möchte. Ansonsten ist das Cockpit wie fast immer bei neueren Airfixmodellen gut gestaltet. Auch das Fahrwerk, nebst den Schächten und den Rädern sind eine Augenweide. Zumal sich die Firma diesmal bei der Abflachung der Räder zurückgehalten hat, was einen realistischen Eindruck beim Stand hinterlässt.
Die Maschine hat im Bug die Bewaffnung aus vier 30mm Maschinenkanonen, wozu die charakteristischen unteren Beulen am Vorderrumpf gehören. Bei einer der vorgesehen Dekorationen des Bausatzes wird darauf in der Anleitung hingewiesen, diese zu verspachteln, weil diese Variante einer unbewaffneten frühen Schulungseinheit angehörte.
Die Kabine gibt es einmal einteilig geschlossen und einmal zweiteilig offen. Die Teile sind glasklar und ohne Schlieren.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung ist qualitativ so wie der gesamte Bausatz: Sehr gut. Neben der Schulvariante, bietet der sauber gedruckte Decalbogen eine Kommandeursmaschine mit dem schwarz gelben Schachbrettmuster wie auf dem Karton und eine Hawker Hunter der niederländischen Luftwaffe. Für alle drei Vorschläge liegen zwei Farbrisse bei.
Fazit: Absolut zu empfehlen.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern und für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.
Hans-Jürgen Bauer, Berlin (April 2019)