Vorbild: Die Tiger Moth, (dt. Bärenspinner) ist eine Unterart der Schmetterlinge. Doch nun zurück von der Zoologie zur Technik und Entwicklung des klassischen Doppeldeckers De Havilland D.H. 82A. Sie war die Weiterentwicklung ihres Vorgängers Gipsy Moth. Diese Maschine wurde noch als leichtes Sportflugzeug benannt. Der Erstflug des speziell für die Royal Air Force entwickelten Trainingsflugzeuges erfolgte 1931. Ein großer Vorteil dieses Musters war, das es sehr stabil in der Luft lag und auch die zu Anfängerfehler der zukünftigen Jagdflieger verzieh. Insgesamt wurden 8800 Maschinen gebaut. Und ihre Robustheit stellt die Tiger Moth bis in die heutige Zeit unter Beweis. Vor allen bei ihren Vorführungen auf Flugschauen im internationalen Bereich. Angetrieben wird der Doppeldecker von einem Vierzylinder Gipsy Major Reihenmotor. Die Höchstgeschwindigkeit der Maschine liegt bei etwa 175 km/h.
Bausatz: Der Bausatz ist eine typische Airfix Produktion aus neuer Form. Das heißt: Detaillierung und Fertigung der gesamten Bauteile sind auf hohen Niveau. Insbesondere die Wiedergabe, des beim Original klassischen Aufbaus, die Spannten und die Leinwandverkleidung sind überzeugend gelungen.Der Besatzungsraum ist ebenfalls annehmbar. Dieser ist auch gut einsehbar, weil rechtsseitig offene Einstiegsklappen vorgesehen sind. Im Rumpfinneren werden der Gitteraufbau und die Schubhebel mittels einer Reliefstruktur angedeutet. Die ist auch sehr dominant geprägt. Mittels der Trockenmalmethode lässt sich dieser Bereich noch hervorheben. Auch der Gipsy Motor ist vorhanden und kann mittels einer zu öffnenden Klappe auf der rechten Rumpfseite gezeigt werden. Der Motorblock selbst ist schon mit den Rumpfteilen verbunden. Das vereinfacht den Zusammenbau erheblich.
Auch beim Zusammenbau der unteren und oberen Flügel wurde an Bastler gedacht, die sich manchmal mit dem Bau von Doppeldeckern etwas schwer tun. Der Aufbau der Streben gibt dem Modell auch die nötige Stabilität und Festigkeit um mit solchen Modellen umgehen zu können. Die einzige Schwierigkeit, die den Bastler erwartet, könnte der Umbau des hinteren Rumpfes sein. Dort muss mittels einer dem Bausatz beiliegenden Schablone Material abgeschliffen werden, um den für diese Variante der Tiger Moth den flachen Rumpfquerschnitt hinzubekommen.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist sehr gut gestaltet und die Anleitung für die Verspannung des Doppeldeckers kann als überragend bezeichnet werden. Dem Historiker unter uns könnten aber die beiden vorgeschlagenen Muster und Kennungen, beide britisch, nicht gefallen. Es sind nur Maschinen aus der Jetztzeit vorgesehen. Einmal eine recht auffällige Tiger Moth mit rot-weißen Karomuster auf den Flügeln, in den Farben der Royal Air Force Central Flying School Aerobartic Team aus dem Jahre 2018 und eine nicht so bunte Maschine des Headcorn Aerodrome in Kent, England ebenfalls aus dem Jahre 2018. Die Grundlackierung beider Modelle sollten in Aluminium, bzw. in Silber gestaltet werden.
Fazit: Eine sehr schöne Replik des historischen Originals. Endlich wird auch der Fan des Quarterscales, so nennt man im anglikanischen Raum den Maßstab 1:48, mit einem Modell der D.H. 82 Tiger Moth bedient. Mit 59 Einzelteilen sollte der Bausatz auch einen Einsteiger nicht überfordern. Und der gute Decalbogen beinhaltet auch das Muster für die erste Bausatzvariante.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern und für Händler bei Glow2B www.glow2b.de.
Hans-Jürgen Bauer, Berlin (September 2020)