Bristol Beaufighter TF.10

Airfix A05043 - 1/72

Vorbild: Ebenso wie die berühmte Mosquito war die Bristol Beaufighter eine private Entwicklung. Ausgangspunkt war die Idee ein zweisitziges Kampfflugzeug auf Basis der Beaufort zu entwickeln. Dafür sollten möglichst viele Komponenten übernommen werden. Das betraf die Tragflächen, das Fahrwerk und Teile des Hecks. Vier MGs fanden im Bug ihren Platz.



Im Juli 1939 kam eine Ausschreibung durch das britische Luftfahrtministerium heraus, die speziell auf die neue Konstruktion zugeschnitten war. Am 17. Juli 1939 war die erste Maschine zum Erstflug bereit. Dafür war sie noch mit Bristol Hercules III ausgerüstet. Später erhielten die Serienmaschinen Rolls Royce Merlin und den Hercules XI. Im April 1940 gingen zwei Prototypen an die RAF. Am 27. Juli wurden die ersten Serienmaschinen ausgeliefert.



Für den Verwendungszweck als Nachtjäger wurden einige Mk. I zu Mk. IF mit AI Mk. IV-Radar. Bei diesen Einsätzen erkannte man das große Potential dieses Kampfflugzeugs. So kam die Beaufighter zu ihrer Verwendung beim Küstenkommando. An vielen Kriegsschauplätzen und in diversen Rollen erlebte die Beaufighter ihre Einsätze. Man experimentierte längere Zeit um die Richtungsstabilität zu verbessern. So kam vor dem Seitenleitwerk eine Finne bei der Mk. X zum Einbau und andere Versionen erhielten eine V-Stellung des Höhenleitwerks.

Bausatz: Airfix bezeichnet diese Beaufighter als TF.10 und kennzeichnet diese als Nachkriegsversion. Gleichzeitig zeigt das Coverbild eine TF.X… Also Airfix liefert hier eine späte TF.X mit Radarnase und Propellerspinnern. Im Gegensatz zum Bausatz A04019 gibt es einen neuen Spritzrahmen. So befinden sich nun in dem attraktiven Stülpkarton fünf hellgraue Spritzlinge mit nun 140 Einzelteilen, einen klaren Rahmen mit zwölf Teilen, einen Decalbogen und die mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Auf 50 Bauabschnitten wird man zum fertigen Modell der TF.10 geführt.

Es gibt versenkte Strukturen und auch im Innern hat man an Details gedacht. Diese sind leicht übertrieben und sicher für die Pinselbemalung optimiert. Es gibt aber bei weitem nicht solche Gräben wie früher bei Matchbox oder auch bei Hasegawas He 111. Airfix liefert traditionell auch die passenden Pilotenfiguren mit. Wer diese nicht mit einbaut, der sollte ein paar Sitzgurte ergänzen. Das Cockpit hat eine solide Grundausstattung und wird auf eine Grundplatte auf der sich auch die beiden Tragflächenholme befinden aufgebaut. Das Instrumentenbrett wird mittels Decal dargestellt.

Im Heck gibt es ein neues Spornrad und das alternativ eines für die aus- bzw. eingefahrene Position. Hier muss man sich vor dem Zusammenkleben des Rumpfes schon entscheiden. Für die Befestigung der Tragfläche werden zwei stabile Holme auf den Kabinenboden aufgeklebt. Wenn man später den Ständer nutzen möchte, dann müssen noch zwei Bohrungen vor der Montage des Rumpfbodens angebracht werden. Die Tragflächenhälfen werden später auf die Holme geschoben.

In der Bauanleitung wird der mögliche Einschlagwinkel der Querruder gezeigt. Diese haben natürlich eine scharfe Hinterkante. Das Gleiche gilt auch für das Höhenleitwerk und das Seitenruder. Bei Ersteren ist der V-Winkel sehr schön dargestellt. Durch die einteilige Bauweise kann man wenig falsch machen. Hier kann man höchstens aus Versehen das Alternativteil verbauen…

Die beiden Doppelsternmotoren sehen bisschen einfach aus. In den Tiefen der Motorverkleidung ist allerdings eher wenig davon zu sehen. Airfix hat die typischen "stachligen" Abgasrohre der Beaufighter sehr gut dargestellt. Sicher gibt es noch bessere (und teurere) Zubehörteile. Die Lufteinläufe auf den Motorgondeln entstehen aus zwei Hälften. Die Kühlluftklappen haben scharfe Hinterkanten. Aus einem Stück bestehen die Drei-Blatt-Luftschrauben. Auf diese kommen dann noch die neuen Spinner. Das Hauptfahrwerk kann auch alternativ eingefahren dargestellt werden. Wer es ausgefahren mag, der muss die Fahrwerksklappen selbst zerschneiden.

Leider ist die vordere Kanzelverglasung nur einteilig. Dafür gibt es Klarsichtteile für Landescheinwerfer und Positionsleuchten. Am Bug wird die neue größere Radarnase befestigt.



Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt. Es gibt auch eine Menge Wartungshinweise. Bei den Farbangaben bezieht man sich auf das Humbrol-Farbsystem.



Bemalungen:

  1. Beaufighter TF.10, RD805/OB.J der 45. Squadron RAF, "Operation Firedog", Kuala Lumpur, Malaya, von Ende Mai bis Dezember 1949;
  2. Beaufighter TF.X, RD432/P6.L1, der 489. Squadron, RNZAF, Dallachy, Schottland, 1945.

Fazit: Eine weitere Variante der Bristol Beaufighter TF.X von Airfix in 1/72. Der Bausatz ist toll gemacht und auch für Einsteiger geeignet. Allerdings kostet dieser Bausatz gegenüber der ursprünglichen Version exakt 6 € mehr!

Erhältlich sind die Bausätze von Airfix im gut sortierten Fach-bzw. Versandhandel oder für Händler bei Glow2b.

Literatur: (Auswahl)

Bristol Beaufighter - Warpaint Series No. 1
Alan W. Hall
Hall Park Books
The Bristol Beaufighter - A comprehensive guide for the modeller
Modellers Datafile 6
Richard Franks
SAM Publications 2002
ISBN 0-9533465-5-2

Volker Helms, Godern (Oktober 2016)