Vorbild: Der Warrior wurde als Schützenpanzer (Infantry Fighting Vehicle – IFV) mit dem Ziel entwickelt, die Kettenfahrzeuge der Reihe FV 432 der British Army abzulösen. Grundsätzlich ist der Warrior von herkömmlicher Bauweise. Er weist viele Eigenschaften auf, wie sie auch bei älteren gepanzerten Truppentransportern zu finden sind. Im Gegensatz zu sowjetischen Schützenpanzern (als BMP bekannt) sind an der Wanne allerdings keine Schießluken angeordnet.
Von der britischen Firma GKN Defense entwickelt, welche später von BAe übernommen wurde, steht der Warrior seit 1984 im Dienst und wird seither kontinuierlich verbessert. Die technisch am weitesten entwickelte Version, die gegenwärtig eingesetzt wird, ist die nach der Spezifikation TES gebaute Ausführung. Die Wanne wurde hier durch Abstandsschutzgitter geschützt, die Panzerabwehrgranaten, wie z.B. aus der RPG 7 abgefeuert, vor dem Auftreffen auf der Wanne zur Explosion bringen und so die Hohlladungswirkung verpuffen lassen sollen.
Außerdem wurde der Warrior mit vielfältigen Kommunikations und Sensoreinrichtungen auf einen hohen technischen Stand gebracht. Durch einen 550PS leistenden V8 Dieselmotor angetrieben, ist der Warrior trotz seines Gewichts von 25,4 Tonnen im Stande, auf der Straße eine Höchstgeschwindigkeit von immerhin 74km/h zu erreichen. Die Hauptbewaffnung ist eine 30mm RARDEN Maschinenkanone mit koaxialem 7,62mm Maschinengewehr.
Obwohl es dem Warrior möglich ist, erfolgreich gegen feindliche Infanterie und Fahrzeuge vorzugehen, ist seine Hauptaufgabe 7 voll ausgerüstete Soldaten sicher in ihr Einsatzgebiet zu bringen. Diese Aufgabe erfüllte der Warrior gut im zweiten und dritten Golfkrieg sowie im Konflikt in Afghanistan. Weiterhin bewährte er sich bei den Einsätzen in Jugoslawien. Als verwundbar erwies sich der Warrior gegenüber IEDs bzw. Minen, bei denen der flache Unterboden die Wirkung der Sprengsätze nicht so gut ableiten kann, wie z.B. der v-förmige Rumpf modernerer Fahrzeuge wie der Supacat Jackal.
Quelle: Bausatzanleitung
Technische Daten | |
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Gewicht: | 25,4t |
Länge: | 6,3m |
Breite: | 3,03m |
Höhe: | 2,8m |
Besatzung: | 3 Mann (plus 7 Infanteristen) |
Bewaffung: | 1x 30mm Rarden Maschinenkanone 1x 7,62mm Maschinengewehr (koaxial) |
Bausatz: Im Zuge seiner „Operation Herrick“ Reihe hat Airfix als größten Bausatz den Warrior herausgebracht. Im großen Karton finden sich 7 Spritzlinge, die diesen nicht ganz ausfüllen. Die Abspritzung ist gut, wie von Airfix in dieser reihe gewohnt. Die Details sind eher etwas einfach und grob, aber keineswegs schlecht. Mit dem hauseigenen PE Satz (produziert von Eduard) kann man auch noch einige Details hinzufügen bzw. Aufwerten. Der einzige deutliche Schwachpunkt sind die Gitter. Dies geht auch in Plastikspritzguss besser, wenn auch nicht vorbildtreu. Ich habe Eduard bereits vorgeschlagen in der neuen Stahlätzteilreihe einen Satz für den Warrior zu produzieren, leider ohne Erfolg.
Die Wanne wird auf einer Bodenplatte aufgebaut. Seitenwände, Bug und Heckplatten werden darauf geklebt. Ein positives Merkmal ist die Beigabe einer rudimentären Innenausstattung. Fast alle Luken liegen separat bei, so dass man davon auch etwas zeigen kann, allerdings sollte man hier noch etwas Eigeninitiative walten lassen, damit sich der Blick auch lohnt: Die Figurensätze von Airfix können das Fahrzeug auch etwas beleben. Von Red Zebra gibt es noch einen Zubehörsatz mit etlichen Taschen, Planen und Gepäckstücken.
Die Schwingarme sind einzeln anzukleben. Mit etwas Aufwand lassen sich diese sicher auch an ein Terrain anpassen. Demgegenüber steht aber die Plastikkette, die aus kürzeren und längeren Segmenten aufgebaut wird. Solche gefallen mir persönlich viel besser als Gummi oder Einzelgliedketten, lassen sich aber nur schwer an „Bodenunebenheiten“ anpassen. Der Aufbau erfolgt einfach anhand Bauanleitung. Die aufgeprägten Details sind gut gemacht. Einige sind aber wie schon erwähnt etwas voluminös. Leider lässt sich aus dem Bausatz nicht ohne größeren Aufwand eine frühe Variante bauen, so dass man nicht auf die Gitter verzichten kann. Die Komplexität ist insgesamt überschaubar, erhöht sich aber natürlich mit Verwendung des Ätzteilsatzes.
Ein kleiner Decalbogen liefert 7 Abziehbilder für die Darstellung eines Fahrzeugs aus Afghanistan.
Fazit: Allesinallem ein guter Bausatz des modernen britischen Schützenpanzers, der zusammen mit den anderen Bausätzen der Reihe gut als Dioramenobjekt herhalten kann. Vielleicht findet sich ja doch mal ein Hersteller für die Gitter, dann kann hieraus sogar ein Topmodell entstehen, dass sich auch vor Modellen im 35er Maßstab nicht verstecken braucht.
Erhältlich ist der Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei Glow2b. Das Muster stellte Glow2B bereit.
Steffen Arndt, Barsinghausen (September 2014)