Vorbild: Der Sea Harrier FRS 1 flog erstmals am 21. August 1978. Das Flugzeug entstand als Marineableitung des Harrier GR 3. Die Zelle unterscheidet sich deutlich von der bodengeschützten Version. Das Cockpit wurde deutlich angehoben und im Bug wurde das Radar Ferranti Blue Fox eingebaut. Der Korrosionsschutz wurde mittels Speziallacke deutlich verbessert.
Den ersten Kampfeinsatz sahen die britischen Sea Harrier beim Kampf um die Falklandinseln. Dort flogen sie gemeinsam mit 14 Harrier GR 3. Letztere wurden zur Unterstützung der Bodentruppen eingesetzt. Die 28 Sea Harrier FRS 1 beanspruchen 20 Abschüsse argentinischer Flugzeuge. In Luftgefechten wurde keine Sea Harrier FRS 1 abgeschossen. Es gingen allerdings zwei Maschinen durch die Bodenluftabwehr und vier durch Unfälle verloren.
Bausatz: Lange Zeit wurde der Sea Harrier im 72er Maßstab vernachlässigt. In den vergangenen beiden Jahren brachten Xtrakit und Special Hobby die FA 2-Version heraus. Diese beiden Bausätze sind nicht schlecht und erfahrene Modellbauer werden damit auch ein schönes Modell bauen können. AIRFIX hat hier einen zeitgemäßen Spritzgussbausatz abgeliefert. Im attraktiven praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt drei hellgraue Spritzgussrahmen mit 110 Teilen, zwei Klarsichteile, eine mehrfarbige Bemalungsanleitung, ein Decalbogen und die übersichtliche Bauanleitung. Hergestellt wurde dieser Bausatz in Indien.
Vielleicht haben die dort vorhandenen Vorbilder ein wenig geholfen. Die Bausatzteile sehen jedenfalls nach Sea Harrier aus. Die versenkten Strukturen sind vielleicht ein wenig zu breit. Dafür ist der Aufbau der Tragfläche sehr gut gewählt. Sie besteht aus einem Oberteil und zwei Unterteilen. So gibt es die exakte negative V-Stellung der Fläche ab Werk und dazu noch scharfe Hinterkanten.
Beim Ausbau des Cockpits hat man jedoch gespart. Es gibt einen rustikalen Schleudersitz nebst Pilotenfigur, eine Cockpitwanne, den Steuerknüppel und ein Instrumentenboard. Das wird noch mittels dreier Decals aufgewertet. Freaks können sich hier austoben, denn die Haube kann geöffnet montiert werden. Bei der Montage der beiden Rumpfhälften sind auch die inneren Lufteinläufe einzukleben und aufgrund der Fahrwerkskonstruktion soll der Harrier ohne Buggewicht auskommen. Das Fahrwerk sieht nicht ganz so groß aus wie bei anderen Neuheiten des Herstellers. Verbessern bzw. verfeinern kann man es aber trotzdem. Interessant sind die abgeplatteten Räder des Hauptfahrwerks.
Mühe hat sich der Hersteller auch bei den Leitwerksfinnen der beigefügten Raketen gegeben. Sie sind sehr dünn. Schön ohne Versatz gedruckt ist der umfangreiche Decalbogen. Es gibt hier eine Menge Wartungshinweise.
Bemalungen:
Fazit: Ein preiswürdiger Bausatz, der auch für Modellbauer mit weniger Erfahrung geeignet ist.
Erhältlich ist dieser Bausatz für Händler bei Glow2B (zu erreichen über mail@glow2b.de). Der Modellbauer kann ihn im örtlichen Modellbaufachgeschäft oder online erwerben.
Literatur:
The British Aerospace Sea Harrier - "Falklands Fighter" Modellers Datafile No. 11 Andy Evans SAM Publications 2007 ISBN 0-9551858-2-3 |
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BAe/McDonnell Douglas Harrier Crowood Aviation Series Andy Evans The Crowood Press 1998 ISBN 1-86126-105-5 |
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Sea Harrier – The Last All-British Fighter Jamie Hunter Midland Publishing 2005 ISBN 1-85780-207-1 |
Volker Helms, Godern (Oktober 2010)