Grumman F-14A Tomcat
VF-143 "Pukin Dogs"

Academy 12563 - Spritzguss - 1/72

Vorbild: Die Grumman Tomcat ist sicherlich eines der bekanntesten strahlgetriebenen US-Kampfflugzeuge der 1970er bis 2000er Jahre. Nach dem Scheitern der F-111B als Trägerflugzeug erfolgte für die US Navy eine erneute Ausschreibung. Man entschied sich für das Grumman Projekt. So wurden sechs Prototypen bestellt und der erste (XF-14) flog am 21.12.1970 erstmals. Am 30.12. gleichen Jahres stürzte er nach einem Hydraulikschaden ab.

1971 bestellte die US Navy 301 F-14A und schon im Oktober des Folgejahres wurden die ersten Exemplare übergeben. 1986 war der Höhepunkt der Nutzung bei der US Navy. Die Tomcat flog bei 26 Fighter Squadrons, vier Reservestaffeln und zwei Ausbildungseinheiten. Im September 2006 war Schluss in der US Navy.



Es wurden insgesamt 712 Tomcats gefertigt. Davon waren 637 F-14A, 38 F-14B und 37 F-14D. Der Iran blieb der einzige Exportkunde und erhielt 79 Exemplare. Dort stehen noch einige flugfähige Exemplare im Dienst. In den USA gibt es keine komplette F-14 mehr. Alle verbliebenen Flugzeuge wurden der wichtigsten Teile beraubt, damit ein illegaler Export von Teile in den Iran nicht möglich ist. Der Rest wurde brutal verschrottet und nicht eingelagert.

Bausatz: Eine neue Grumman F-14A Tomcat im Maßstab 1/72! Das überrascht schon. ACADEMA hat den Schritt gewagt und eine komplett neue Form erstellt. Somit hat dieser Bausatz nichts mehr mit seinem Vorgänger gemein.

In dem recht kompakten praktischen Stülpkarton befinden sich sehr gut verpackt zwölf beigegraue Spritzgussrahmen bzw. Großbauteile. Das sind insgesamt nicht weniger als 207 Teile, drei Klarsichtteile, ein Decalbogen und eine mehrfarbige Bau- und Bemalungsanleitung. Die Abspritzung der Bauteile ist einfach toll und es gibt feine versenkte Strukturen sowie sehr gut gemachte Kleinteile.

Im Cockpit werden die Instrumente mittels Decals dargestellt aber sie müssen mittels Weichmacher geschmeidig gemacht werden, damit die schönen Strukturen nicht verloren gehen. Die beiden Schleudersitze sehen vorbildgerecht aus und hier fehlen nur die Gurte. Das Rumpfvorderteil ist separat in zwei Hälften geteilt und die Cockpitwanne wird zusammen mit dem Bugfahrwerksschacht dort eingebaut. Die Rumpfspitze ist ein Einzelteil.

Für die Triebwerkseinläufe gibt es je ein Einzelteil und dieses wurde recht ungewöhnlich abgespritzt. Dadurch wurde eine sehr dünne Wandungsstärke erreicht. Diese werden dann auf die Rumpfunterseite geklebt. Die Tragflächen sind so konzipiert, dass sie nicht nur eine scharfe Hinterkanten besitzen sondern können auch nach dem Zusammenbau noch geschwenkt werden.

Interessant aufgebaut sind die beiden Schubdüsen. Hier gibt es zwei Optionen und die Abspritzung ist sehr gut. Sicherlich geht es in Resin besser aber hier sind die Grenzen der Spritzgusstechnik erreicht.

Das Fahrwerk ist sehr detailliert und sehr fein abgespritzt. Die Felgen gibt es separat. Als Hilfestellung gibt es noch Detailansichten des fertigen Fahrwerksteils. Natürlich besitzen die Klappen auch innen schöne Strukturen.

Unter dem Rumpf können folgende Außenlasten angebracht werden: 2x AIM-9G/H, 2x AIM-9L/M, 4x AIM-7, 4x AIM-54 und 2x Außentanks. Durch intelligenten Formenbau sehen die Raketen sehr realistisch aus. Die Klarsichthaube ist auch wirklich klar und kann offen angebaut werden.

Der große Decalbogen ist bei Cartograf ohne Versatz gedruckt worden. Die Wartungshinweise sind auch unter der Lupe sehr gut lesbar. Bei den Farbhinweisen bezieht man sich auf die Systeme von Humbrol, Gunze, Lifecolor, ModelMaster, Revell, Vallejo und AK.

Bemalung:

Fazit: : ACADMY hat hier einen bemerkenswerten Bausatz der Grumman F-14A Tomcat in 1/72 herausgebracht. Dieser ist in dem Maßstab nun das Maß aller Dinge. Es ist allein schon von der Teileanzahl kein Anfängerbausatz. Sehr empfehlenswert!

Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei ACADEMY Europe.

Literatur (Auswahl):

The Grumman F-14 Tomcat - A Comprehensive Guide
MDF 15
Andy Evans
SAM Publications 2008
ISBN 978-0.9551858-6-1.

Volker Helms, Godern (Februar 2020)