Vorbild: Die Mustang entstand auf Anfrage einer britische Beschaffungskommission nach Lizenzproduktion der P-40 bei der North American Aviation Company. North American empfahl einen verbesserten Nachfolgetyp. Es folgte eine britische Bestellung von 320 Maschinen des noch zu entwickelnden Typs NA-73. Sie wurde später auf 620 Stück erhöht. James H. "Dutch" Kindelberger, Präsident der North American Aviation beauftragte Edgar Schmued und den Chefingenieur Ray Rice mit der Konstruktion des neuen Musters. Nach 78.000 Arbeitsstunden und 127 Tage später rollte der Prototyp, NA-73X, am 9. September 1940 aus dem Hangar.
Ebenso wie die Curtiss P-40 von einem Allison V-1710 V-Motor angetrieben, absolvierte die NA-73 ihren Erstflug am 26. Oktober 1940. Die NA-73 besaß einen Düsenkühler mit wesentlich verringertem Luftwiderstand sowie einen Laminarflügel, der den Widerstand weiter verminderte. Dementsprechend war die NA-73, die von der Royal Air Force Mustang genannt wurde, wesentlich schneller als die P-40.
Das Aircraft and Armaments Experimental Establishment (A&AEE) in Boscombe Down prüfte den neuen Typ ausgiebig und ließ eine Anzahl von Verbesserungen einführen. Bei den ersten ausgelieferten Flugzeugen wurde die schlechte Sicht beim Rollen bemängelt. Dies beruhte auf dem steilen Winkel des Rumpfes, der langen Motorhaube und der stark verstrebten, dreiteiligen Kabinenverglasung, die den Spitznamen „Gewächshaus“ trug. Die Sicht konnte durch eine neue Plexiglashaube, die den Mittelteil ersetzte und die nach ihrem Erfinder Robert Malcolm benannt wurde, verbessert werden.
Trotzdem war die Mustang im Luftkrieg in Europa nicht wie geplant als Jagdflugzeug einzusetzen, weil der Allison-Motor die Höhenleistungen zu stark einschränkte. Nach den ersten Kampfeinsätzen im Mai 1942 wurde das frühe Modell daher ausschließlich als schneller Jagdbomber und als Aufklärungsflugzeug in niedrigen Höhen verwendet. Die USAAF bestellte ebenfalls P-51 und P-51A als Jagdflugzeuge sowie die A-36A Apache als Sturzkampfflugzeug.
Aufgrund der vielversprechenden Aerodynamik wurden 1943 Versuche unternommen, die Mustang durch Verwendung eines Hochleistungsmotors vom Typ Rolls-Royce Merlin zu einem konkurrenzfähigen Jagdflugzeug zu machen. Das Ergebnis war die P-51B, die zunächst mit dem bei Packard in Lizenz gebauten Motor Packard Merlin V-1650-3 für große Höhen, dann den taktischen Erfordernissen angepasst mit dem V-1650-7 für mittlere Höhen ausgerüstet wurde. Die bei North American in Inglewood gebauten P-51B und die aus dem Werk Dallas stammende identische P-51C waren im Dezember 1943 die ersten Langstrecken-Begleitjäger der USAAF, die schwere Bomber der 8. US-Air Force zu Zielen tief im Deutschen Reich eskortieren konnten.
Quelle: Auszug aus Wiki: North American P-51
Bausatz: Academy legt hier einen alten bekannten wieder auf. Das Modell ist unter der Firma Accurate Miniatures entstanden. Academy verweist hierauf auch bereits durch das Logo dieser Firma auf dem Karton. Die Mustangs von AccMin galten seinerzeit als gelungen und standen dem Klassenprimus Tamiya nur in punkto „Einfacher Zusammenbau“ etwas nach. Die ist allein schon darin begründet, dass die Koreaner auch alle frühen Versionen (P-51, P-51A, A-36 usw.) herausgebracht und die Form entsprechend modular aufgebaut haben. Nichtsdestotzrotz handelt es sich hier um einen sehr guten Bausatz!
Academy packt nun die Teile für eine P-51B mit frühem Leitwerk (ohne fin fillet) und Abziehbilder mit Invasionsstreifen in eine Box. Der siebzigste Jahrestag der Landung in der Normandie bietet sich ja an, zumindest ein paar Bausätze an den Jäger und Sammler zu bringen. Zum Bausatz gibt es sonst nicht viel zu sagen. Die Abspritzung ist gut, die Oberflächenbeschaffenheit ebenso. Es liegen beide Kanzelvariationen (Greenhouse und Malcolm Hood) bei .
Die Abziehbilder wurden von GWings entworfen und bei Cartograf gedruckt und erlauben den Bau eines Flugzeugs der 352. Fighter Group in Olive Drab und Neutral Grey. Die Invasionsstreifen befinden sich auch auf diesem Bogen.
Wer damit nicht zufrieden ist, findet auf dem Zubehörmarkt reichliche Auswahl!
Fazit: Gute Wiederauflage mit eingeschränkter Bemalungsauswahl. Zubehör für die Detaillierung und Bemalung gibt es reichlich. Für die Verbreitung ist der Marktpreis dieses Sammlermodells vielleicht ein Hindernis. Um die 35 Euro muss man für den Bausatz berappen. Academy gibt als Skill Level 4 (von 5) an was ich als etwas zu hoch empfinde. Als allererstes Modell würde ich die Mustang jedoch nicht empfehlen.
Steffen Arndt, Barsinghausen (September 2014)