Vorbild: Die Z-50 ist eine einmotoriges Kunstflugzeug des tschechoslowakischen Flugzeugherstellers Zlin. Die Konstruktionsarbeiten für die Z-50 begannen 1973 unter der Leitung von Jan Mikula. Ziel war es die bestmögliche Kombination von Zelle und Motor zu finden. Im Entwicklungsprozess wurde daher auf die Hilfe von Computern zur Optimierung der Form zurückgegriffen. Die Zlin Z-50 wurde das erste Aerobatikflugzeug, welches in Kompositfertigung hergestellt wurde.
Am 18. Juli 1975 startete der erste von insgesamt drei Prototypen zum Jungfernflug. Im selben Jahr wurde die Z-50 auf der XVII. Maschinenbaumesse in Brünn (Brno) der Öffentlichkeit vorgestellt. Die erste Serienausführung besaß als Antrieb ein Lycoming AEIO-540-D4B5 Motor und wurde unter der Bezeichnung Z-50L achtzigmal gebaut. 1976 belegte die Z-50L bei der Kunstflug-Weltmeisterschaft in Kiew, den 2. Platz in der Mannschafts- und den 3. Platz in der Einzelwertung.
Ende der 1970er ging die Z-50LA mit Verstellpropeller in Serie. 1981 wurde der leistungsstärkere Lycoming AEIO-540-L1B5D in der Zlin Z-50 verbaut. Die so ausgestattete Z-50LS wurde erstmals von Zdenek Polasek am 29 Juli 1981 geflogen. Diese Ausführung gewann 1983 die Europameisterschaft und 1984 die Weltmeisterschaft im Kunstflug. Viele Z-50L und LA wurden auf den LS-Standard nachgerüstet.
Eine leistungsschwächere Version mit dem preisgünstigeren einheimischen M-137AZ Motor hieß Z-50M und flog erstmals 1988. Sie war als Ersatz für die Z-526 als Kunstflugtrainer gedacht. 1990 wurde noch eine Z-50LE erprobt, ging aber nicht in Serie. Schließlich wurde die Z-50LX für den Airshow-Betrieb entwickelt. Sie hat zusätzliche Treibstofftanks und ein robustes Raucherzeugungssystem in den Flügeln installiert.
Bausatz: AZ Model hat kürzlich eine weitere Box des hauseigenen Z-50 Bausatzes herausgebracht. Diese enthält die bekannten Plastikteile und Bemalungen für 3 Flugzeuge. Einzig die Fotoätzteile unterscheiden sich leicht von der von mir vor einigen Jahren vorgestellten Box (First Look). Die Bauanleitung bringt es auf 24 Baustufen, die auf einem A4-Blatt untergebracht sind. Wegen der Einfachheit der Konstruktion sollten hier trotzdem keine größeren Probleme auftreten. Ob das fragile Spornrad allerdings dauerhaft das Modell tragen kann, wird sich zeigen.
Der Bausatz wurde in bekannter "short run"-Manier ausgeführt. Der Inhalt der Kiste sieht wie ein zerteilter Spritzrahmen aus, daher ist es recht schwierig zu definieren wie viele davon nun wirklich beiliegen. Die Teile sind sind nachwievor gut abegspritzt mit feinen Oberflächengravuren, allerdings gibt es hier und da kleinere Gusslunker. Das Material ist eben und glänzend (=gut polierte Form), was die Farbgebung der Kunstflugzeuge erleichtern sollte ... wenn denn nicht allzu viel Spachtel- und Schleifarbeit anfällt. Die Kabinenhaube habe ich inzwischen wegen der Gefahr des versehentlichen Abbrechens vom Gussast befreit (HyperCut-Säge). Sie ist an den Kontaktstellen zum ziplock-Beutel leicht mattiert und sollte poliert und mit passenden Mitteln(Klear/Future usw.) auf Hochglanz gebracht werden.
Eine kleine Platine mit Ätzteilen dient vorwiegend der Cockpitdetaillierung. Der Spinner ist in Resin gegossen und die Blätter des Propellers sind am Spritzling. Die Markierungen befinden sich auf einem kleinen Decalbögen mit den spezifischen Markierungen der 3 Flugzeuge. Das heißt, dass man die beiden mehrfarbigen Maschinen passend abkleben und lackieren muss, was insbesondere bei der MALEV-Maschine nicht ganz trivial ist. Die Farben sind entsprechend des Humbrol-Systems bezeichnet und sollten sich somit leicht durch Produkte des favorisierten Farbherstellers ersetzen lassen. In solchen Fällen bieten sich die sich die Color-Reference-Charts von Urban Fredriksson auf der Seite der IPMS Stockholm an...
Fazit: Schön, dass AZ das Thema nicht völlig vergessen hat. Mit attraktiven Bemalungsvarianten finden sich ja vielleicht weitere Modellbauer, die mal ein etwas bunteres Modell in der Sammlung haben wollen. Wie gehabt ist dies ein Kleinserienprodukt, das etwas mehr Arbeitsaufwand beim Bau und der Lackierung erfordert! Somit sei das Modell eher dem erfahrenene Modellbauer empfohlen.
Erhältlich ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel.
Steffen Arndt, Barsinghausen (Juli 2017)