Zlin Z-50L, LS, LA

AZmodel AZ4822 - Spritzguss - 1/48

Vorbild: Die Z-50 ist eine einmotoriges Kunstflugzeug des tschechoslowakischen Flugzeugherstellers Zlin. Die Konstruktionsarbeiten für die Z-50 begannen 1973 unter der Leitung von Jan Mikula. Ziel war es die bestmögliche Kombination von Zelle und Motor zu finden. Im Entwicklungsprozess wurde daher auf die Hilfe von Computern zur Optimierung der Form zurückgegriffen. Die Zlin Z-50 wurde das erste Aerobatikflugzeig, das in Kompositfertigung hergestellt wurde.

Am 18. Juli 1975 startete der erste von insgesamt drei Prototypen zum Jungfernflug. Im selben Jahr wurde die Z-50 auf der XVII. Maschinenbaumesse in Brünn (Brno) der Öffentlichkeit vorgestellt. Die erste Serienausführung besaß als Antrieb ein Lycoming AEIO-540-D4B5 Motor und wurde unter der Bezeichnung Z-50L achtzigmal gebaut. 1976 belegte die Z-50L bei der Kunstflug-Weltmeisterschaft in Kiew, den 2. Platz in der Mannschafts- und den 3. Platz in der Einzelwertung.

Ende der 1970er ging die Z-50LA mit Verstellpropeller in Serie. 1981 wurde der leistungsstärkere Lycoming AEIO-540-L1B5D in der Zlin Z-50 verbaut. Die so ausgestattete Z-50LS wurde erstmals von Zdenek Polasek am 29 Juli 1981 geflogen. Diese Ausführung gewann 1983 die Europameisterschaft und 1984 die Weltmeisterschaft im Kunstflug. Viele Z-50L und LA wurden auf den LS-Standard nachgerüstet.

Eine leistungsschwächere Version mit dem preisgünstigeren einheimischen M-137AZ Motor hieß Z-50M und flog erstmals 1988. Sie war als ersatz für die Z-526 als Kunstflugtrainer gedacht. 1990 wurde noch eine Z-50LE erprobt, ging aber nicht in Serie. Schließlich wurde die Z-50LX für den Airshow-Betrieb entwickelt. Sie hat zusätzliche Treibstofftanks und ein robustes Raucherzeugungssystem in den Flügeln installiert.

Bausatz: AZ Model setzt mit diesem Bausatz seine Reihe von Kunstflugzeugen in 1/48 fort. Die etwas wabbelige Schüttbox erinnert an die Bausätze von KP (aka Kovozavody Prostejov) aus den 70er und 80er Jahren des Vergangenen Jahrhunderts. Die Rückseite stellt die verschiedenen Bemalungsvarianten farbig dar.

Da das Thema Kunstflug modellbauerisch einen recht eingeschränkten Interessentenkreis haben dürfte, ist der Bausatz in bekannter "short run"-Manier ausgeführt. Der Inhalt der Kiste sieht wie ein zerteilter Spritzrahmen aus, daher ist es recht schwierig zu definieren wie viele davon nun wirklich beiliegen. Die Teile sind wie schon die Pitts Special und gar nicht mal so übel. Zumindest sind sie glänzend, was die Farbgebung in poliertem Aluminium erleichtern sollte ... wenn denn nicht allzu viel Spachtel- und Schleifarbeit anfällt. Die Kabinenhaube habe ich gleich nach Öffnen der Schachtel wegen der Gefahr des versehentlichen Abbrechens vom Gussast befreit (PE-Säge), geschliffen/poliert und in Klear "gebadet". So macht sie dann einen ordentlichen Eindruck.

Eine kleine Platine mit Ätzteilen dient vorwiegend der Cockpitdetaillierung. Der Spinner ist in Resin gegossen und die Blätter des Propellers sind am Spritzling. Die Markierungen befinden sich auf zwei Decalbögen. Einem kleineren mit den spezifischen Markierungen der 5 Flugzeuge (leider keine der beiden GST Maschinen) und einem größeren für die großflächige Dekoration der Maschinen. Dieser liegt sowohl der Z-50L wie auch der Z-50M bei. Etwas seltsam finde ich die "silbernen" Markierungen der Unterseite, welche eine Art Negativ zur Oberseite ist (also spiegelbildlich mit vertauschten Farben) .. so ist man gezwungen den genauen Farbton des Rot zu treffen ...
naja, ich bin schon sehr froh, dass diese Markierungen überhaupt beiliegen, da beim Ausschütten der Teile der große Bogen im Karton verklemmt blieb und ich erst mal danach suchen musste.



Fazit: Ich freue mich wirklich über die Weiterführung der zivilen Reihe von AZ Model. Sicher sind diese Modelle recht anspruchsvoll, da sie als Kleinserienprodukt nicht die Fertigungsstandards anderer Produkte erreichen. Aber diese kleinen Modelle machen trotzdem Spaß und sind für den erfahrenen Modellbauer auch keine unlösbare Herausforderung und für jede Ausstellung ein kleiner Blickfang.

Erhältlich ist dieser Bausatz bei PREmodels: lubwim@web.de oder im gut sortierten Fachhandel.

Steffen Arndt, Ettlingen (Mai 2010)