Yokosuka D4Y5 "Judy"

AZmodel AZ7630 Spritzgussbausatz 1/72

Vorbild: Die Kugisho D4Y Suisei mit dem alliierten Codenamen "Judy" entstand als trägergestützter Sturzkampfbomber für die kaiserlich japanische Marine. Sie löste die erfolgreiche Aichi D3A ab. Schon 1938 begann die Entwicklung als Ganzmetallkonstruktion mit einem sehr breitspurigen Fahrwerk. Im Gegensatz zum Vorgängermuster konnte es eingezogen werden. Als Triebwerk diente ein Lizenzbau des deutschen DB 601 welcher unter der Bezeichnung Aichi Atsuta in Lizenz gebaut wurde. Er leistete immerhin 1200 PS. Der Kühler wurde unterm Triebwerk eingebaut und sorgte für das charakteristische Aussehen. Im Dezember 1940 flog der erste Prototyp.



Die ersten Serienmaschinen D4Y1 wurden aufgrund der hervorragenden Leistungen als Aufklärer genutzt. Diese wurden als D4Y1-C bezeichnet. Produziert wurde bis März 1943 nur eine kleine Serie. Nach dem Ansteigen der Verluste von der D3A "Val" wurde die Produktion der D4Y1 hochgefahren. Schnell zeigten sich Probleme mit dem Reihenmotor und dieser sollte möglichst durch einen Sternmotor ersetzt werden. Hier wurde auch auf den Mitsubishi MK8P Kinsei 62 zurückgegriffen. Das damit ausgerüstete Flugzeug wurde als D4Y3 Model 33 bezeichnet.

Die Yokosuka D4Y5 Suisei(Judy) war eine für 1945 geplante Variante. Sie sollte den Nakajima Homare Sternmotor, einen Vier-Blatt-Propeller sowie eine verstärkte Panzerung bekommen. Insgesamt wurden 2.038 Exemplare der D4Y gebaut. Zumeist entstanden sie bei Aichi.

Bausatz: AZmodel legt hiermit eine weitere Variante des erstmals 2012 erschienenen Bausatzes der D4Y Suisei in 1/72 vor. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt 65 ockerfarbende Spritzgussteile, ein kleiner grauer Spritzling mit fünf Teilen, fünf Klarsichtteile, ein Decalbogen und die typische AZmodel-Bauanleitung. Der ursprüngliche Bausatz kann übrigens seine Ableitung vom Fujimi-Kit nicht leugnen. Dieser ist jedoch in Europa nicht verfügbar. Im Gegensatz zu Fujimi befinden sich bei AZmodel alle Teile für die D4Y1 bis D4Y5 im Bausatz. Hierauf geht die Bauanleitung gut ein. Daher sind einige Teile für die Restekiste.

Das Cockpit entsteht aus zwölf Spritzgussteilen. Leider hat man für die D4Y5 keine Fotoätzteile entwickelt. Somit gibt es für das Instrumentenbrett nur Decals. Aber die Sitzgurte gibt es auch als Decal. Je nach Variante wird ein Abwehr-MG oder eine 20 mm-Kanone eingebaut. AZ liefert auch je nach Version verschiedene Frontverglasungen.

Der Aufbau der Tragfläche ist so gewählt, dass es scharfe Hinterkanten an Rudern und Klappen gibt. Die unterschiedlichen Seitenleitwerke sowie die beiden Hälften des Höhenleitwerks bestehen aus einem Stück und die Hinterkanten sind dadurch wieder scharf. Optional sind beide Motorvarianten möglich und die Teile werden einfach entsprechend Wunsch verbaut. Die lange Verglasung ist leider nicht weiter unterteilt. Nur die Frontverglasung ist ein Einzelteil.



Die Bemalungsanleitungen sind auf der Kartonrückseite und die Farbangaben sind für das Humbrol-Farbsystem. Der kleine Decalbogen ist tadellos gedruckt. Neben ein paar weißen Markierungen gibt es auch noch ein paar Streifen.

Bemalungsvarianten:

Fazit: AZmodel liefert hier eine geplante Variante der D4Y "Judy" im Maßstab 1/72 für den fortgeschrittenen Modellbauer aus. Wer es mag, der kann hier seine Sammlung der japanischen Marineflugzeuge erweitern. Sehr empfehlenswert!

Erhältlich sind die Bausätze von AZmodel im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei AZmodel.

Volker Helms, Godern(Oktober 2019)