Vorbild: Die Junkers EF 128 gehört zu den Papierflugzeugen der ehemaligen deutschen Luftwaffe. Sie sollten die Wende im verlorenen Krieg bringen. Als einsitziger Jäger mit einem Strahltriebwerk stand die EF 128 im Wettbewerb mit der Tank Ta 183, der Messerschmitt P.1110, der Heinkel P.1078 sowie der Blohm & Voss P.212. Alle sollten das neue Heinkel HeS 011-Triebwerk bekommen. Die Bewaffnung sollte aus vier Maschinenkanonen MK 108 bestehen.
Das EF (Entwicklungsflugzeug) 128 war ein Schulterdecker mit zwei seitlichen Lufteinläufen. Neben der einsitzigen Tagjägervariante war auch ein Doppelsitzer als Allwetterjäger geplant. Letzterer sollte zwei Schleudersitze besitzen. Gebaut wurde das Muster nicht. Selbst in der Sowjetunion entstand nach dem WK II kein Entwurf auf dieser Basis.
Bausatz: Da die HUMA-Bausätze aufgrund des Willens des Eigentümers nicht neu aufgelegt werden sollen, stürzen sich die die verschiedensten Modellbauhersteller auf die damals verlegten Vorbilder. Manchmal kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass die Kits auch auf HUMA-Vorlagen basieren…
So hat sich auch AZmodel der doppelsitzigen EF 128 angenommen. In der attraktiven Schüttbox befinden sich gut verpackt ein hellgrauer Spritzgussrahmen mit 32 Teilen, ein Klarsichtteil, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bauanleitung. Es gibt hier einen typischen Shortrun-Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer. Es gibt hier feine versenkte Strukturen aber auch etwas klobige Kleinteile.
Der Bau beginnt hier mit dem rudimentären Cockpit. Es gibt hier zwei Instrumentenbretter, zwei Steuerknüppel und zwei einfache Sitze. Letztere sehen nicht wirklich nach Schleudersitze aus aber es gibt Sitzgurte. Diese gibt es als Decals. Im Heck gibt es die Nachbildung einer HeS 011-Turbine. Diese verschwindet allerdings unter der Außenhaut. Im Rumpfbug sollte ein Gegengewicht untergebracht werden. Das Fahrwerk ist einfach gehalten. Die Tragfläche und die Seitenruder haben scharfe Hinterkanten. Das Cockpit verschwindet zum Schluss unter einer einteiligen Glaskanzel.
Die Bemalungshinweise auf der Kartonrückseite sind allesamt fiktiv. Hier kann man sich auch für Versuche austoben… In den Farbangaben bezieht man sich auf das Humbrol-Farbsystem. Der kleine Decalbogen ist tadellos gedruckt.
Bemalungsvarianten:
Fazit: Die EF 128C hatte nicht mal eine RLM-Nummer und daher ist das Vorbild total fiktiv! Wer Projekte liebt oder mal eine Bemalungsmethode ausprobieren möchte, der wird hier fündig.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei AZmodel.
Volker Helms, Godern(November 2019)