Vorbild: Die Hansa-Brandenburg B. I war ein unbewaffneter militärischer Ausbilder und Aufklärer des Ersten Weltkriegs, der vom österreichisch-ungarischen Militär geflogen wurde. Frühe Modelle der Hansa-Brandenburger wurden intern als Typ D bezeichnet, spätere Modelle mit einem stärkeren Motor wurden als FD bezeichnet. Dieses Flugzeug war eines der ersten Entwürfe von Ernst Heinkel, der zu dieser Zeit für Hansa-Brandenburg arbeitete. Es war ein konventioneller Doppeldecker mit zwei Feldern und versetzten Flügeln mit ungleicher Spannweite. Pilot und Beobachter saßen im Tandem in einem langen offenen Cockpit.
Das Flugzeug wurde unter Lizenz von Aero sowohl während des Krieges als auch danach (als Aero Ae 01) und von Letov als Š10 produziert. Die mit diesem Entwurf gesammelten Erfahrungen bildeten für die Firma Aero in den 1920er Jahren die Grundlage für eine Reihe abgeleiteter ziviler und militärischer Entwürfe liefern. Der Entwurf diente auch als Grundlage für die bewaffneten Aufklärungsarten C.I und C.II. (nach Wikipedia)
Bausatz: Bei der B.1 handelt es sich um eine Wiederauflage der Aero Ae-1 von 2006. Die Vorderseite ziert ein Bild der Hansa Brandenburg das schon einmal einen Legatobausatz dekorierte. Der unpraktische Schüttkarton enthält eine Plastiktüte mit einem Spritzling, einem Resinmotor, einer Ätzteilplatine, Azetatfilm für die Cockpitscheibe und die Instrumente, einen Decalbogen und die Bauanleitung. Der graue Spritzling enthält 39 sauber gespritzte Teile. Für diesen Maßstab ist auch die Detailierung völlig OK. Obere und untere Tragflächen sind in der Mitte geteilt und weisen scharfe Hinterkanten auf. Die Innenseite des Rumpfs hat aufmodelierte Holzspanten.
Der Motor ist aus Resin und sehr sauber ausgeformt.
Die kleine Ätzteilplatine aus Neusilber stellt neben dem Armaturenbrett alle nötigen Teile für eine bessere Detailierung des Modells bereit, aber keine Sitzgurte.
Bauanleitung/ Bemalung: Die Bauanleitung (A4, beidseitig bedruckt und als Heftform gefaltet) zeigt in vier Abschnitten den Bau incl. Verspannung. Des Weiteren ist ein kurzer Abriss der Geschichte der Hansa auf Englisch abgedruckt (witzigerweise 1 zu 1 von Wikipedia.en übernommen).
Die Decals sind sauber gedruckt und ermöglichen es das Flugzeug in k.u.k., polnischen, tschechoslowakischen oder ungarischen Diensten darzustellen (hierfür werden die Abbildungen auf dem Karton benötigt) Die Farbangaben beziehen sich auf Produkte von Humbrol.
Fazit: Ein netter kleiner Bausatz, den auch relative Anfänger im Flugzeugmodellbau des ersten Weltkriegs bewältigen können. Momentan scheint es Mode zu sein, alte Bausätze mit neuen Abziehbildern auf den Markt zu werfen. Warum auch nicht, kann man doch sehr oft dadurch die Einsatzgeschichte solcher Flugzeuge viel besser verfolgen.
Erhältlich im Fachhandel oder für direkt bei AZmodel.
Jürgen Bellenbaum (Dallgow-Döberitz, April 2019)