Vorbild: Die Grumman Goose (G-21) hatte ihren Erstflug am 29. Mai 1937. Es folgten mehrere zivile und militärische Maschinen. Nach Beginn des WK II erfolgte der Bau dieses kleinen zweimotorigen Amphibienflugzeugs in größeren Stückzahlen für diverse militärische Auftraggeber. Insgesamt wurden 345 Goose in verschiedenen Versionen gebaut. Noch heute entstehen neue Exemplare bei Antilles Seaplanes mit Propellerturbinen.
Die Version JRF-5 enstand ab Juli 1941 bis zum Oktober 1945 in 184 Exemplaren für die US Navy. An Cuba wurden während des WK II zwei JRF-5 geliefert. Nach dem Krieg gingen sie zurück an die USA und wurden dort auf dem Zivilmarkt verkauft. Im Juli 1954 erhielt Japans Marine vier ehemalige US Navy JRF-5 die bis 1960 eingesetzt wurden. In Schweden flog eine einzelne ehemalige Maschine der RAF (JRF-6B) zwischen 1951 und 1961. Sie erhielt auch ein Skifahrwerk.
Die britische Fleet Air Arm bestellte 50 Goose Mk. I (JRF-6B). Diese hatten statt eines normalen Fensters auf jeder Seite große Blister. 38 Maschinen überstanden den Krieg und gingen dann zurück in die USA.
Bausatz:Dieser Kit ist nicht absolut neu. Er erschien schon vor einigen Jahren bei Sword. Jetzt sind die Formen unter dem Zugriff von AZmodel. Die Qualität der Abspritzung der Bauteile geht in Ordnung. Es gibt in der attraktiven Schüttelbox dazu noch Resinteile u.a. für die Motoren, Sitze und ein Teil für die Stufe dazu kommen noch Klarsichtteile aus Spritzgussmaterial und ein großer Decalbogen. Die Bauanleitung ist zwar modern aufgemacht, jedoch fehlt es im Detail an praktikablen Erläuterungen. Auf der Kartonrückseite gibt es außer dem Einsatzland keine Hinweise zum Original.
Die Detaillierung im Inneren ist recht ordentlich. Beide Sitze im Cockpit besitzen aufmodellierte Sitzgurte. Selbst für die kaum einsehbare Passagierkabine gibt es vier gut gelungene Sitze. Schwierig dürfte sich der Einbau der kleinen Seitenfenster gestalten. Nach meinem Fiasko mit meiner Pembroke bevorzuge ist stattdessen Cristal Klear.
Schwierig dürfte sich auch der Einbau des neuen Endstücks der ersten Stufe aus Resin (U6) gestalten. Hierzu muss das alte Endstück abgetrennt werden und das neue mit den Bohrungen dafür angepasst werden. Wer darauf Lust hat,der kann es tun oder das Resinteil als Vorlage für die Bohrungen nutzen. Natürlich gibt es noch die Möglichkeit des Weglassens dieser zeitraubenden Arbeit. Steht die Goose nämlich auf dem Fahrwerk ist davon bei der geringen Bodenfreiheit kaum was zu sehen.
Für die britische Version gibt es auch die großen Bilster. Entgegen der Bauanleitung besteht die Cockpitverglasung aus zwei Teilen. Der Bausatz enthält die Zweiblatt-Luftschrauben wie sie bei den gewählten Vorbildern eingebaut wurden. Die britischen JRF-6B flogen scheinbar ohne die mitgelieferten Spinner.
Der Decalbogen ist umfangreich und ist ohne Versatz auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalung:
Fazit: Ein empfehlenswerter Bausatz für den fortgeschrittenen Modellbauer.
Bezug: Erhältlich dieser Bausatz via TOM Modellbau oder natürlich im örtlichen Fachhandel.
Literaturempfehlungen:
Grumman Goose – Naval Fighters Number Sixty-Three Steve Ginter Ginter Books 2004 ISBN 0-942612-63-9 |
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FliEGERREVUE 01/2010 |
Volker Helms, Godern (Dezember 2009)