Vorbild: Das bemerkenswerte einmotorige Kurzstartflugzeug Fieseler Fi 156 entstand aufgrund einer Ausschreibung des RLM. Gesucht wurde ein einmotoriges Verbindungsflugzeug mit Langsamflugeigenschaften. Der Erstflug war am 10. Mai 1936 in Kassel.
Nach der Erprobung des ersten Prototyps wurde das Fahrwerk deutlich robuster gestaltet. Die ersten Vorserienmuster Fi 156A-0 wurden 1938 gebaut. Als Zivilvariante erschien die B-Variante. Danach wurde die Großserie mit der C-Variante eingeleitet. So war die C-1 ein Verbindungs-, die C-3 ein Mehrzweckflugzeug mit einem verbesserten Argus As 10P und die C-5 war noch mal verbessert und konnte z.B. einen Zusatztank oder drei 50kg-Bomben transportieren. Bei der D-Reihe ermöglichte eine größere Kabine den Transport einer Trage. Bis 1942 wurde der Storch nur bei Fieseler gebaut. Danach folgten der Bau in Frankreich bei Morane-Saulnier. Nach dem WK II lief die Produktion als MS 500 mit dem Argus-Motor weiter. Später folgten noch diverse Änderungen und es wurden verschiedene Sternmotoren eingebaut. Erst im Jahr 1965 verließ der letzte direkte Nachfahre die Produktionshalle. Gleichfalls wurde eine Produktionslinie im damaligen Protektorat Böhmen und Mähren bei Leichtbau Budweis aufgebaut. Ab 1944 lief die Produktion bei Benes-Mraz an. Dort wurde sie nach dem Kriegsende bis 1949 als K-65 Cap fortgesetzt. So entstanden ca. 2.900 Exemplare der Fi 156.
Bausatz: AZmodel hatte schon vor einiger Zeit die Fieseler Fi 156 in 1/72 im Angebot. Kürzlich erschien dieser Bausatz erneut in zwei unterschiedlichen Verpackungen. So gibt es hier die "Foreign Service" mit einer finnischen Maschine auf dem Cover. So befinden sich in der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox die schon aus dem Heller/Smer-Bausatz bekannten Teile. So gibt es hier drei dunkelgraue Spritzlinge mit 51 Teilen, ein klarer Spritzling mit sieben Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bauanleitung.
Die Abspritzung der Bauteile ist trotz des Alters der Form noch hervorragend. Insbesondere gefällt mir die wunderschöne Oberfläche. Einige Teile sind nur etwas klobig und in der Kabine gibt es sehr viel Potential für eine Nachdetaillierung. Immerhin gibt es hier ein Decal für das Instrumentenbrett und Sitzgurte als Decals. Ansonsten liefert man hier eine Bodenplatte, zwei Sitze und einen Steuerknüppel.
Leider muss man erraten, dass für das Höhenleitwerk die Teile 14 und 17 benötigt werden. Dafür haben diese eine scharfe Hinterkante. Die großzügig verglaste Kabine wird aus den sieben Teilen zusammengesetzt. Den Zusammenbau der Tragfläche samt Streben erleichtert eine Frontansicht.
Die Decals sind tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt und bei den Farben gibt es die RLM-Nummern.
Bemalungsvarianten:
Fazit: AZmodel liefert hier den recht guten Heller/Smer-Bausatz des Fieseler Fi 156 Storch in 1/72. Aufgrund der Teileanzahl ist er auch für Einsteiger geeignet.
Erhältlich sind die Bausätze im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei AZmodel.
Literatur (Auswahl):
The Fieseler Fi 156 - A Detailed Guide To The Luftwaffe's Versatile Storch - Including Post-war Production Airframe Album No. 11 Richard A. Franks Valiant Wing Publishing 2017 ISBN 978-0-9935345-6-0. |
Volker Helms, Godern(Mai 2020)